Neue Kennzeichnung
Die neue Kennzeichnung für gentechnikfreie Lebensmittel, über die lange debattiert wurde, auch hier im Forum, wurde nun vom Bundestag beschlossen. Der Aufdruck „ohne Gentechnik“ soll in einigen Monaten bald schon auf Produkten die gentechnikfrei sind, pappen.
Gentechnikfrei heißt aber ohne Gentechnik , folgende Ausnahmen wurden beschlossen:
1. Tierische Produkte wie Milch und Fleisch dürfen sich auch dann gentechnikfrei nennen, wenn gentechnisch veränderte Zusätze in Futtermitteln verwendet wurden aber nur wenn es keine Alternative gibt. Hiervon sind Vitamine, Enzyme und Medikamente betroffen die ohne Gentechnik nicht ausreichend verfügbar wären.
2. Pflanzliche Produkte dürfen sich gentechnikfrei nennen, wenn sie bis zu einem Anteil von 0,9 % gentechnisch verunreinigt sind, z. B. durch Felder von angrenzender Gensaat.
Die Kennzeichnung, die nun beschlossen wurde begrüßten Umwelt- und Verbraucherverbände, da die Verbraucher nun endlich bewusst auswählen könnten und dass möglicherweise ein gentechnikfreier Futtermittelmarkt entstehen könnte. Kritisiert wurden lediglich die ebenfalls beschlossenen Anbauregeln für gentechnisch veränderte Pflanzen.
Diese sehen nämlich nun vor, dass Mindestabstände unterschritten werden dürfen, bisher beträgt er 150 Meter bei konventionell angebauten Mais und 300 Meter bei Bio-Maisanbau. Diese Abstände dürfen jetzt auch unterschritten werden, aber nur wenn der Genmaisbauer dies schriftlich mit dem Bauern des betreffenden Feldes vereinbart.
Bei dieser schriftlichen Vereinbarung muss der Nachbarbauer, der konventionell anbaut oder biologisch übrigens auch auf mögliche rechtliche Konsequenzen, z. B. in Hinsicht auf die neue Kennzeichnung oder auf Entschädigungsansprüche hinweisen, da bei einer schriftlichen Vereinbarung, dass die Mindestabstände unterschritten werden dürfen, der Bauer dessen Pflanzen möglicherweise verunreinigt werden keine Entschädigungsansprüche mehr geltend machen kann. Außerdem muss diese schriftliche Vereinbarung, wenn sie besteht, öffentlich gemacht werden.
Von Umweltverbänden wird jedoch vor allem ins Feld geführt, dass die beschlossenen Mindestabstände nicht ausreichend seien um Felder vor Verunreinigung durch gentechnisch manipulierte Pflanzen zu schützen.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) begrüßte den Beschluss des Bundestages als Stärkung der Forschung, da nun vereinfachte Zulassungsbedingen eine bessere Arbeitsgrundlage für forschende Wissenschaftler ermöglichen und so Deutschland weiterhin mit an der Spitze in der Forschung und Grünen Gentechnik bleibe.
Derartige Regelungen führen meines Erachtens irgendwann dazu, dass Verbraucher irgendwelchen Gütesiegeln immer mehr und mehr misstrauen. Da fragt man sich manchmal schon, was das bringen soll und wem das was bringen soll, wenn es so viele Ausnahmen gibt, die man im gewöhnlichen Sprachgebrauch nicht unter diesen Begriff fassen würde.
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