Ehemaliges Vereinsmitglied zum Tod nicht ehren?

vom 28.04.2016, 16:08 Uhr

In einem Verein ist ein langjähriges Mitglied gestorben, was auch mal Vorsitzer des Vereins gewesen ist. Er war länger schwer krank und hatte sich vor ca. einem Jahr komplett aus dem Verein zurück gezogen und auch gekündigt.

Nun haben die übrigen Vereinsmitglieder von seinem Tod erfahren und wollen aber alle einstimmig keinen Kranz oder ähnliches besorgen, um das verstorbene Vereinsmitglied zu ehren. Es wird auch niemand von ihnen zur Beerdigung gehen. Sie meinen, dass sich das ehemalige Mitglied ja völlig zurückgezogen hat und dies so mit nicht nötig sei.

Ich finde es schon traurig, dass der Verein nicht mal einen Kranz schicken möchte. Aber sie meinen eben, dass sich das frühere Mitglied eben nicht mehr interessiert hätte und es damit überflüssig wäre. Es gab auch schon hin und wieder ein paar Unstimmigkeiten in der Vergangenheit mit dem verstorben Mitglied.

Meiner Meinung nach, könnte der Verein wirklich einen Krank oder ein kleines Gesteck für den Verstorbenen machen lassen. Immerhin war er so viele Jahre Mitglied und hat sich nur auf Grund seiner Krankheit zurückgezogen.

Da ist es meiner Meinung nach auch verständlich, dass er kein Interesse mehr am Vereinsleben hatte. Wie seht ihr das? Würdet ihr es nicht auch eine nette Geste finden, wenn ein Krank oder Gesteck vom Verein auf dem Grab auftauchen würde?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir ist jetzt nicht bekannt, welche Art von Erkrankung das Vereinsmitglied hatte. Es gibt aber durchaus Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, da sind die Betroffenen so erschöpft und kraftlos, dass sie sich automatisch zurückziehen um besser Kraft tanken zu können. Da kann ich verstehen, wenn man sich bei so einer zehrenden Erkrankung zurückzieht, weil man seine Kräfte für die Genesung oder den Kampf gegen die Krankheit braucht.

In so einem Fall dann keine Geste der Anerkennung oder Ehre zu zeigen finde ich falsch und ich würde mich mies dabei fühlen. Ich finde es durchaus angemessen und angebracht, den Toten zu ehren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Was hat es da denn bitte für Unstimmigkeiten gegeben, dass die über seinen Tod hinaus so viel Gewicht verliehen bekommen? Wenn der Mann so viele Jahre Mitglied und sogar im Vorstand war, hat er doch sicherlich auch viel für den Verein getan. Da sollte man dann angesichts seines Todes über Streitereien hinwegsehen, die nun mal vorkommen können.

Dass er sich zurückgezogen hat, ist doch nur zu verständlich. Egal, welche Krankheit er hatte, sie hat ihn immerhin das Leben gekostet. Gut, er hätte weiter stillschweigendes, bezahlendes Mitglied bleiben können. Aber vielleicht wollte er es nicht seinen Hinterbliebenen hinterlassen, ihn dann abmelden zu müssen. Das er sich nicht mehr engagieren konnte, hat nichts mit mangelndem Interesse zu tun.

Also ich finde das Verhalten extrem undankbar und nicht sehr vereinstypisch. Ist denn wirklich jeder im Verein dieser Meinung? Vielleicht finden sich ja wenigstens ein paar Mitglieder, die auf die Beerdigung gehen würden. Ansonsten würde ich auch alleine gehen, wenn ich den Mann gemocht hätte. Man muss ja nicht zwangsläufig als Vertreter des Vereins erscheinen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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