Zu Beginn von Uni-Seminar sagen, dass Text zu schwer war?

Ich musste kürzlich einen Text für die Uni lesen, welcher wirklich sehr schwer zu lesen war. Es wurde nur so mit Fachbegriffen um sich geschmissen, wobei ich nicht viel von dem Text verstanden habe. Ich dachte, dass ich die einzige sei, wobei sich in dem Seminar bei der Textdiskussion immer nur die gleichen zwei Personen gemeldet hatten. Am Ende fragte der Dozent nach, ob der Text zu schwer gewesen wäre, wobei dann alle die Frage bejahten. Er meinte daraufhin, dass man ihm das direkt zu Anfang der Sitzung sagen solle, da er die Sitzung dann auch anders gestalten würde.

Grundsätzlich kann ich das durchaus verstehen, wobei ich es allerdings schon sehr unangenehm fände, mich direkt zu Anfang zu melden und zu sagen, dass ich den Text zu schwer fand. Wenn das einige machen, ist das ja etwas anderes, aber von alleine würde ich mich von selbst nie melden und das sagen, nur auf Nachfrage. Gebt ihr direkt von Anfang an offen zu, wenn euch ein Text in einem Seminar zu schwer war? Sagt ihr das durchaus auch von selbst oder nur auf Nachfrage?

Unterhältst du dich vor dem Seminar denn nicht mit Kommilitonen? Wenn ich neu im Master wäre würde ich versuchen mich zumindest mit ein paar Kommilitonen anzufreunden oder Kontakt zu halten. So verliert man nicht den Anschluss, wenn man mal krank war und nicht kommen konnte.

Bei der Gelegenheit hättest du ja sehr leicht erfahren können, ob die anderen Kommilitonen den Text auch schwer empfunden haben und dann hättet ihr euch als Kollektiv zu Wort melden können. So hätte ich das gemacht. So steht man nicht peinlich berührt als Sonderling da, sondern eben zusammen.

Täubchen hat geschrieben:Unterhältst du dich vor dem Seminar denn nicht mit Kommilitonen?

Trotzdem bietet es sich doch an zu fragen, wie die Kommilitonen den Text als Hausaufgabe empfunden haben. Ich würde mir die Zeit immer nehmen, gerade wenn ich den Eindruck hätte, dass der Text schwer zu verstehen gewesen ist.

Mich würde viel zu sehr die Frage interessieren, ob es nur mir so ging und ich vielleicht sogar für das Studium nicht geeignet bin oder ob ich eher die Ausnahme bin. Ich finde es wirkt ein wenig arrogant, wenn man seine Kommilitonen nicht mal was fragt und demonstrativ nichts mit ihnen zu tun haben will. Das finde ich nicht richtig.

Mag sein, dass du über den Campus hetzen musst und je nach Aufbau der Universität kommt das durchaus vor. Ich musste eine Zeit lang auch quer durch die Stadt zum nächsten Gebäude, aber ich habe mir immer die Zeit genommen, Small-Talk mit Kommilitonen zu halten und war so immer informiert.

Ich möchte aber einfach nicht mitten im Seminar mit anderen flüstern, weil ich das sehr unhöflich finde. Wenn ich gerade zu Beginn ankomme und gerade die Zeit habe, mich hinzusetzen und meine Sachen herauszuholen, dann möchte ich nicht mit anderen reden, während der Dozent schon das Seminar einleitet. Fändest du das nicht sehr unhöflich den Dozenten gegenüber liebe Olly?

Und nein, ich bin mit dem Studium nicht überfordert und nein, ich schmeiße es nicht über den Haufen, wenn ich mal einen Text schwer fand, welches das komplette Seminar als zu schwer empfand und bei dem der Dozent selbst zugegeben hat, dass es sich um eine harte Nuss handelt.

Mir wäre es sicherlich auch unangenehm, wenn ich mich direkt zu Beginn eines Seminars melden sollte, um eben zuzugeben, dass ich den Text als schwer empfunden habe. Daher würde ich das dann auch wohl so machen, dass ich mich vorher unter den Kommilitonen etwas umhöre und so versuche zu erfahren, ob es ihnen ebenso erging.

Wenn dafür vorher keine Zeit ist, würde ich mein Glück nach dem Seminar versuchen und mich mit anderen darüber austauschen. Vielleicht kann man sich dann auch gemeinsam zusammensetzen und den Text noch einmal durchgehen.