Als Vater einen Gentest verheimlichen?

vom 26.04.2016, 18:35 Uhr

Wir haben uns neulich im Freundeskreis über einen gemeinsamen Bekannten von uns unterhalten, der jetzt ein Kind mit einer Frau bekommen hat, mit der er nicht zusammen ist. Viele können nicht nachvollziehen, dass er Unterhalt zahlt und keinen Gentest machen möchte, denn die Frau weckt bei den meisten von uns nicht gerade vertrauen.

Interessanterweise meinten aber viele Männer aus meinem Freundeskreis, dass sie auch innerhalb einer festen Beziehung einen Gentest machen würden. Diesen würden sie dann aber eben heimlich machen und es nicht so an die große Glocke hängen. Immerhin gäbe es in Deutschland 15% Kuckuckskinder, also Kinder die von Männern aufgezogen werden, die sie gar nicht gezeugt haben. Sowas kommt oftmals nie raus.

Würdet ihr als Vater auch einen heimlichen Gentest machen und es eurer Frau niemals sagen? Oder vertraut ihr eurer Frau und Freundin soweit, dass ihr es nicht als Notwendigkeit anseht? Ich denke, dass ich es tun würde, wenn ich ein Mann wäre.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube nicht, dass man so etwas lange genug verheimlichen kann. Die meisten Frauen sind nicht dumm und die würden das früher oder später merken. Da müsste man schon sehr viele Sachen beachten, zum Beispiel die Post verstecken, wenn der Brief ankommt oder aber erklären wo die Zahnbürste von Junior wegen dem Gentest abgeblieben ist.

Selbst wenn der Mann das verheimlichen könnte, wird er sich doch bestimmt anders verhalten und spätestens da merkt die Frau das doch. Ich würde das nicht riskieren wollen, zumal die Mutter ja auch Klage einreichen kann, wenn gegen ihren Willen ein Vaterschaftstest durchgeführt wurde.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde meinen Mann in die Wüste schicken, wenn er an der Vaterschaft unserer Kinder zweifeln würde und nicht mit mir darüber spricht. Ein heimlicher Gentest würde die komplette Basis unserer Beziehung erschüttern und vernichten.

Unserer Beziehung basiert auf gegenseitigem Vertrauen, das würde mit einem heimlichen Vaterschaftstest einseitig komplett aufgekündigt. Damit wäre die Beziehung hinfällig. Die Kinder sind von ihm, wenn es nicht zu unbefleckter Empfängnis gekommen sein sollte. Mich wäre er dann jedenfalls los.

» cooper75 » Beiträge: 13428 » Talkpoints: 519,39 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wie will der Vater überhaupt den Gentest heimlich machen? Es braucht dazu die Unterschrift der Mutter. Wird das ganze also heimlich gemacht, dann müsste auch entsprechend die Unterschrift der Mutter gefälscht werden und dort sind wir wieder im strafrechtlichen Bereich, die auch kein Kavaliersdelikt ist. Entsprechend würde ich auch vorgehen wenn mein Partner das ganze heimlich machen würde und das ganze hinterher zur Anzeige bringen, denn das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht.

Ein Vater hat mehrere Möglichkeiten die Vaterschaft auf legalem Wege bestätigen zu lassen. Entweder er nimmt die Vaterschaft nicht an und die Mutter muss den Weg über das Jugendamt gehen oder hinterher wird die Vaterschaft angezweifelt und entsprechend dann wird der Gentest durchgeführt. Aus beidem kann man sich nicht drücken und es ist keine Heimlichkeit notwendig.

Noch besser ist es aber damit fair und offen über seinen Partner zu sprechen. Das habe ich in meiner Beziehung auch gemacht als mein Partner mich danach gefragt hat. Ich wusste ja, dass außer ihm niemand in Frage kommt entsprechend habe ich auch kein Problem dem ganzen zuzustimmen. Ich habe lediglich gesagt, dass ich dem ganzen erst nach der Geburt zustimmen werde und vorher keiner Feststellung zustimmen werde. Denn es gibt auch die Möglichkeit das ganze vor der Geburt feststellen zu lassen indem dort Zellen vom Kind entnommen werden, was aber auch zu Fehlgeburten führen kann und somit nicht ganz ungefährlich.

Auch war die Bedingung, dass er den Test selbst bezahlt da er ihn ja haben möchte und die Kosten dafür sich auch auf 300-450 Euro belaufen. Er hat das Testset in der Apotheke besorgt, entsprechend durchgeführt und eingeschickt. Das Ergebnis war eindeutig und somit kann er sich auch sicher sein, dass er der Vater vom Kind ist.

Sehe ich es als notwendig an, eigentlich schon. Denn Vertrauen ist immer gut, Kontrolle ist besser. Und ich denke ebenfalls, dass es keine Vertrauensbasis mehr gibt wenn man das ganze heimlich machen muss. Denn besteht ein intaktes Verhältnis, dann dürfte es wohl auch kein Problem geben mit der Zustimmung zum Test. Dabei macht halt auch der Ton die Musik, wenn der Mann im Streit einen Test will und dabei noch unterstellt das man etwas mit mehreren Männern hatte ohne Fakten liefern zu können, dann würde ich mich auch weigern. Wenn das ganze jedoch in einer ruhigen Minute sachlich beschrieben wird, dann sehe ich das weniger als Problem.

Mir war der Test ehrlich gesagt auch sehr recht, denn ich hatte die größte Angst vor Verwechslungen im Krankenhaus. Da ich eine Vollnarkose hatte während dem Kaiserschnitt und auch mein Partner nicht mit dabei war um das ganze zu beaufsichtigen, bestand also diese Chance durchaus. Durch den Test hinterher konnte nicht nur er beruhigt sein der Vater zu sein, sondern auch ich da auch die Mutterschaft ebenfalls dadurch erwiesen war und ich sicher bin kein falsches Kind mit nach Hause bekommen zu haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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