Kinderwunsch bis zu welchem Alter?

vom 26.04.2016, 10:20 Uhr

Früher galt ja die These, dass man ab 35 Jahren kein Kind mehr bekommen sollte, da es dann eventuell zu Fehlbildungen kommen kann. Dies hat sich durch die künstliche Befruchtung jetzt völlig geändert. Und Mütter mit 40 Jahren sind hier keine Seltenheit. Doch bis zu welchem Alter sollte man sich seinen Kinderwunsch noch erfüllen? Man muss ja auch ein wenig an die Kinder denken, die dann in der Schule relativ alte Eltern haben, die dann auch schnell mit den Großeltern verwechselt werden können.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde, dass es auch für das Kind fair bleibt, wenn man ein Alter von 35 nicht überschreitet. Immerhin muss man seinem Kind ja auch ein bisschen etwas an Leben liefern und für einen selber muss das auch noch gesund bleiben. Eine Schwangerschaft ist ja auch für die Frau nicht eben ein Spaziergang und so finde ich es vom Alter her noch für beide, Mutter und Kind, gut und ausgeglichen.

Wobei es natürlich heutzutage alles geht und man nicht immer sofort den richtigen Mann an der Seite haben kann, das ist mir auch durchaus bewusst, aber wenn alles stimmt sollte man sicherlich nicht anstreben mit 40 noch Mutter zu werden, weil man eben auch das eigene Leben gefährden kann dadurch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


So gesehen muss das ja jeder selbst wissen. Für mich persönlich habe ich aber beschlossen, dass es vorbei mit der Familienplanung ist, sobald ich älter als 39 Jahre alt wäre. Es ist anzunehmen, dass ich schon vorher mit der Familienplanung abgeschlossen haben werde, aber das ist für mich die oberste Grenze.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Schwieriges Thema. Ich kann schon verstehen, wenn Frauen über vierzig doch noch mal ein Kind bekommen wollen bzw. in dem Alter überhaupt das erste Mal ernsthaft darüber nachdenken. Manchmal kann sich auch auf natürlichem Weg so etwas noch mit Mitte oder sogar Ende 40 spontan ergeben, so eine Rarität ist das nicht.

Andererseits tun mir die Kinder auch etwas leid, es ist sicher nicht einfach als Teenager Eltern zu haben, die im Großeltern-Alter sind und mit dem Gedanken zu leben, dass man relativ früh seine Eltern verlieren wird. Das Letztere ist für mich der schwierigste Punkt, mit allem anderen kann man sich sicher arrangieren.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin das Kind einer Mutter, die älter als 40 war, als sie mich bekommen hat. Das würde ich für kein Kind wollen, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es ähnlich läuft wie bei mir. Das muss man einem Kind nicht unbedingt als Bürde mit auf den Weg geben.

Meine Großeltern waren alle bereits verstorben, als ich geboren worden bin. Meine Cousins haben die Schule verlassen, als ich auf die Welt gekommen bin. Mein Vater starb, als ich ein Kleinkind war. In meiner Teenagerzeit habe ich den möglichen Tod meiner Mutter in meiner Planung für die Zukunft mit bedacht. Einfach ist das nicht.

Im Studium habe ich Mutter dann nach einem Schlaganfall betreut. Als meine Kinder kamen, hat sie sich die Hüfte gebrochen und dauerhaft Hilfe benötigt. Ein paar Jahre später war sie ein Pflegefall mit Demenz. Das hätte alles gerne etwas später kommen können.

Denn tatsächlich war meine Mutter eine zusätzliche Belastung seit ich halbwegs Verantwortung übernehmen konnte. Statt mich im Studium zu unterstützen, habe ich studiert, gepflegt, Therapien gemanagt, Anträge ausgefüllt und so weiter.

Mit Anfang 20 musste ich meine Zukunft und die meiner Mutter managen. Das ist so geblieben, bis sie starb. Natürlich kann das auch mit jüngeren Eltern passieren, aber es ist viel unwahrscheinlicher. Bewusst mit über Mitte 30 ein Kind zu bekommen, empfinde ich als ziemlich egoistisch.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Meine Mutter war, als sie mich bekommen hat, Anfang 30. Und ich denke, wenn sie stattdessen 35 oder etwas älter gewesen wäre, wäre es auch nicht viel anders gelaufen. Ich fand das eigentlich immer ganz schön, dass meine Mutter nicht gar so jung ist und dadurch auch mehr Lebenserfahrung hatte.

Generell denke ich, dass es nicht schlecht sein muss, wenn eine Mutter bei der Geburt des Kindes 40 Jahre alt ist. Ich meine, da ist sie dann 58, wenn das Kind volljährig wird. Das ist doch nicht alt, da steht man ja als Frau auch noch mitten im Leben und ist noch nicht einmal Rentner.

Man muss ja auch sehen, dass es eigentlich nur ein knappes Zeitfenster für Frauen gibt, die gerne Kinder wollen. Mit 25 finde ich beispielsweise zu jung, denn wenn man studiert, ist man da gerade fertig und muss erst einmal im Berufsleben ankommen.

Und wenn dann mit 35 schon wieder Schluss sein soll, dann bleiben ja nur 10 Jahre. Was ist denn, wenn die Frau in den 10 Jahren nicht den richtigen Partner findet? Oder es Gründe gibt, warum das nicht klappt?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 26.04.2016, 22:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ja, eine Frau, die heute mit 40 schwanger wird, ist 58, wenn das Kind volljährig wird. Und das Kind ist rein statistisch gesehen dann 35 Jahre alt, wenn die Mutter stirbt. Davor stehen normalerweise mehrere Jahre mit viel Hilfe und Pflege. Den Vater erwischt es meist noch früher.

Würdest du gerne ab etwa 25 Jahren die volle Verantwortung für deine Eltern übernehmen? Das passiert nämlich schnell. Außerdem weiß man nie, wie lange man lebt. Nicht wenige Menschen kommen nicht ganz bis zur Rente, andere sterben kurz nach deren Beginn. Je höher das Alter desto größer ist die Gefahr.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ja, aber es wird auch nicht jeder pflegebedürftig, du tust so, als wäre das der Normalfall und als käme das Thema Pflege unweigerlich auf jeden zu. Bei meinen Großeltern musste nur ein Opa gepflegt werden und das hat seine Frau gemacht. Alle anderen drei Großeltern sind ohne Pflege ausgekommen. Du darfst nicht denken, dass alle Menschen im Alter Pflege brauchen, so wie es bei deiner Mutter war. Das kann passieren, aber es muss nicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich muss ehrlich zugeben, dass ich erst ab dem 35ten Lebensjahr den Kinderwunsch überhaupt zulassen werde. Ich bin jetzt 30 Jahre alt, bin noch nicht dort angekommen, wo ich sein möchte und möchte mir die Zeit wirklich noch nehmen. Ich denke, dass man es eh nicht pauschalisieren sollte, wann eine Frau nun ein Kind bekommt. Bereit wird man eh nie sein, aber man kann zumindest ein paar Entscheidungen selbst beeinflussen.

Wir Frauen sind so konzipiert, dass wir bis circa 45 Jahre Kinder bekommen können, manche sogar länger oder kürzer. Warum sollte man also mit 35 oder gar 45 keine Kinder bekommen? Damit es die Gesellschaft akzeptiert? In Akademikerfamilien ist es sogar teilweise so, dass die Kinder erst mit 40 Jahren ungefähr aufschlagen. Mit 25 Jahren war ich mitten in der Ausbildung, das Alter kann ich also nicht mehr als Ziel erfassen.

Wenn jemand den Kinderwunsch hat, ihn jedoch nach hinten verschiebt, dann ist es halt so. Ich denke mir, dass das am Ende eh jede Frau für sich selbst entscheiden muss. Und wenn man sich mit 65 Jahren noch künstlich befruchten lässt, dann ist es halt so. Wenn man vor dem 35ten Lebensjahr des Kindes stirbt, dann ist es halt auch so. Natürlich ist es doof für das Kind, aber man kann auch mit 35 Jahren an einer tödlichen Krankheit sterben und das ist theoretisch genauso mies und dann könnte man dem Elternteil auch Egoismus vorwerfen.

Ich persönlich möchte nicht in die Natur eingreifen, also setze ich mir spätestens 45 Jahre als Ziel. Wenn das Schicksal natürlich zuschlägt, dann kann ich verstehen, dass man irgendwie ein "gebranntes Kind" ist und nicht unbedingt spät Mutter oder Vater werden möchte. Aber letztendlich kann man es anderen nicht vorschreiben und man kann mit 35 Jahren genauso eine schlechte Mutter sein wie mit 21 Jahren oder 17 Jahren. Es kann auch gutgehen, also nicht immer die negativen Seiten sehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke auch das ist eine höchst persönliche Entscheidung bis wann man den Kinderwunsch haben darf. Manche sind mit 18 Jahren einfach schon reif genug für ein Kind, andere halt erst mit 35 Jahren. Ich finde es nicht gut, wenn jemand bereits mit 18 Jahren ein Kind bekommt, keine Ausbildung gemacht hat womöglich noch nicht einmal die Schule beendet hat, kein gesichertes Einkommen hat und sich noch nichts aufbauen konnte, weder beruflich noch privat. Dieser Zeitpunkt ist meiner Meinung nach einfach zu früh, auch wenn man hinterher wenn das Kind 18 Jahre alt ist selbst erst 36 Jahre alt ist und somit noch "jung".

Andererseits finde ich es persönlich auch nicht gut wenn jemand mit 40 Jahren noch Mutter wird, die Gründe dafür wurden schon mehrfach von anderen angesprochen. Dann hat man sich zwar ein Leben aufgebaut und ist auch gefestigt, besitzt Lebenserfahrung aber das Kind könnte halt in jungen Jahren noch die Bürde auferlegt bekommen sich um die Eltern in gesundheitlicher Hinsicht zu kümmern. Das kann die Kindheit schon massiv beeinflussen.

Fälle wie cooper sie beschrieben hat, sind mir im Bekanntenkreis auch geläufig und überwiegen denen die zwar ältere Eltern haben die aber gesundheitlich noch Fit sind. Bei einigen sind die Eltern auch bereits kurz hintereinander verstorben als diese noch im Schulalter waren und standen dann mit 12 Jahren als Vollwaisen da. Damit muss ein Kind in diesem Alter auch erst einmal zurecht kommen. Bei zwei Kindern war das während meiner Schulzeit so und beide haben hinterher keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.

Was mir dabei aber auch noch ein Punkt ist der gerne vernachlässigt wird, junge Mütter kommen mit dem Schlafentzug den ein Baby verursacht besser zurecht. Dafür sind diese meistens "wechselhaft" um es nett zu beschreiben, diese schreien ihre Babys an, langen schon einmal eher zu als ältere weil sie sich nicht zu helfen wissen. Wenn dann keine Unterstützung gegeben ist, dann artet das ganze eher aus als bei älteren Müttern. Schwierig wird es dann, wenn die junge Mutter das Kind einer Frau mit älter als 45 Jahren ist. Dann kann man dort wohl kaum eine Hilfe erwarten mit einem Baby wenn die eigene Mutter bereits über 60 Jahre alt ist und eventuell selbst auf Hilfe angewiesen ist.

Ältere Mütter dagegen sind in dieser Hinsicht "besonnener" aber leiden unter dem Schlafentzug deutlich mehr, und bauen sich entsprechend frühzeitig ein Netz der Unterstützung auf. Das ist in diesem alter auch weniger das Problem, denn finanziell sind die meisten zu diesem Zeitpunkt abgesichert und können sich notfalls auch jemanden leisten der die Kinder mit betreut wie ein Au Pair. Das könnten nur die wenigsten Mütter die mit 18 oder 20 Jahren ihre Kinder bekommen haben.

So als Zusammenfassung finde ich 30-35 Jahre ein gutes Alter für den Kinderwunsch. Man hatte Zeit sich etwas aufzubauen, Ausbildung zu machen, Studium abzuschließen und ein paar Jahre beruflich zu arbeiten. Auch finanziell sollte es damit auch besser aussehen, dass man seinem Kind auch etwas bieten kann. Zudem ist man dann nicht zu jung und besitzt bereits einige an Erfahrung, kommt mit dem Schlafentzug noch zurecht und wird hinterher auf dem Schulhof auch nicht als "Oma" betitelt wenn man sein Kind abholt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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