Gab es Schulfächer, für die ihr nie lernen musstet?

Ich kann mich nicht erinnern, zu Schulzeiten je etwas für das Fach Deutsch gelernt zu haben. Ich war immer schon sehr gut in dem Fach, so dass ich nie wirklich lernen musste. Dennoch hatte ich immer gute Noten. Ich hatte auch nie gewusst, was ich für Aufsätze oder Diktate hätte lernen sollen. Auch was die Grammatik anging, habe ich nie gelernt. Irgendwie "konnte" ich da gar nicht dafür lernen, da ich quasi alles schon automatisch in mir drin hatte. Das einzige, was ich für Aufsätze "lernen" konnte, waren die Lektüren, die ich mir einfach immer mehrmals durchgelesen habe.

Umgekehrt war es im Fach Mathe bei mir aber wieder so, dass ich lernen konnte wie bekloppt - ich hätte mir das genauso gut auch sparen können - da ich ohnehin nie gute Noten schrieb, zumindest nicht in der Oberstufe. Ich lernte jeden Tag mehrere Stunden, aber im Endeffekt hätte ich mir die Zeit auch sparen können. Wahrscheinlich wäre ich ohne zu lernen auch nicht schlechter gewesen, da ich so schon grottenschlecht war. Gab es bei euch Schulfächer, für die ihr nie lernen musstet oder konntet?

Ich habe ja im Ausland die Schule besucht und dort stand halt auch Deutsch auf dem Stundenplan. Wirklich lernen musste ich in diesem Fach auch nie. Ich habe schon immer viel gelesen und wusste viele Dinge ganz automatisch. Ab und zu schleichen sich immer mal Fehler ein, aber ich war in Deutsch bisher schon sehr gut und musste mich auch nie wirklich anstrengen.

Außer für Mathematik, Chemie und Physik habe ich nie gelernt. Sicher musste ich hin und wieder Vokabeln lernen, aber ein Gedicht für den Deutschunterricht muss man schließlich auch lernen. Ansonsten habe ich die Bücher möglichst nicht angefasst.

Wirklich schlimm war die olle Glocke von Schiller. Das Ding nimmt einfach kein Ende. Da habe ich Tage damit verbracht, das gute Stück zu lernen. Normalerweise kam ich immer sehr gut ohne viel Lernerei aus. Ich hatte zum Beispiel immer Lehrer in Geschichte oder Erdkunde, die reines Wissen nur bei schlechten Schülern abgefragt haben. Wer Zusammenhänge erläutern konnte, konnte auf Daten verzichten.

Im Fach Deutsch habe ich recht wenig gelernt. Nur in den höheren Klassen musste ich hier wenig lernen, weil es in den Klausuren immer um irgendwelche Textpassagen in einem Literaturwerk ging. Als die Klausuren nur aus einem Aufsatz oder einem Diktat bestanden, war ich im Diktat immer sehr gut - dafür aber im Aufsatz immer recht schlecht. Da half auch viel üben nicht viel. In den anderen Fächern musste man für gute Noten aber generell auch etwas tun.

Ich habe allgemein sehr wenig für die Schule gelernt. Bei Fächern wie Mathematik und Physik war es so, dass der Unterricht und die Hausaufgaben gereicht haben, um es zu verstehen. Bei Lernfächern wie Geschichte ging das nicht so gut und in diesen Fächern hatte ich dann eben nur Dreier. Bei den Sprachen kam es immer auf das Thema an. Da ich aber in meiner Freizeit viel Englisch gelesen und gehört habe, war die Sprache an sich zumindest kein Problem.

Lediglich in der Oberstufe zu wichtigen Klausuren und für das Abitur habe ich mich dann tatsächlich etwas mehr lernen müssen. Gerade in Mathematik war es für eine gute Note notwendig, den ganzen Stoff der letzten Jahre zu wiederholen. Und bei den Lernfächern wollte ich auch vorbereitet sein.

Weasel, was Lernfächer sind, das ist eben sehr unterschiedlich. In Mathematik, Physik und Chemie hat bei mir der Unterricht noch nicht einmal gereicht, um die Hausaufgaben zu machen. Da musste ich lernen. Physik und Chemie habe ich abgewählt, in Mathematik ist der Knoten kurz vor der Prüfung geplatzt. Ab da musste ich nicht mehr lernen.

Geschichte dagegen klappte selbst bei fast 300 Fehlstunden, ohne einen Handschlag zu tun. Da habe ich mich gar nicht vorbereitet und 13 Punkte geholt. Interessen und Talente sind eben sehr unterschiedlich ausgeprägt. Was der eine einfach so kann, muss der andere unter Anstrengungen erlernen.

Gelernt habe ich eigentlich fast nie bei Kunst. Erst in der Oberstufe, wurden dann solche Dinge wie Stilepochen abgefragt, das hatte ich mir dann kurz vor den Klausuren durchgelesen und danach ganz schnell wieder vergessen. Jahreszahlen einprägen war noch nie meine Lieblingsbeschäftigung.

Wo ich absolut nicht lernen musste, weil ich teils mehr Ahnung hatte als manche Lehrerin, das war im Fach Handarbeiten. Das war bei uns damals bis inklusive Klasse 6 Pflichtfach. Meine Mutter hat mir von Vorschulalter an schon häkeln, stricken und nähen beigebracht, so dass ich den Unterricht da eher als Witz empfunden habe.

Biologie ist mir auch immer einfach nur so zugeflogen. Erst für die Abiturprüfung habe ich dann gelernt, weil man möchte ja, wenn man das als Leistungskurs hat nicht schlecht abschneiden, weil man faul war. Und für die Abiprüfung musste man schon ein paar Sachen wie den Zitronensäurezyklus und so auswendig lernen. Aber all die Jahre davor war das absolut mühelos.

Ich musste für das Schulfach Kunst nie lernen. Einerseits, weil es recht selten der Fall war, dass wir nur Theorie gemacht haben und ich etwas lernen musste, andererseits kann ich schon gut zeichnen und malen, wie ich finde, sodass ich ohne großen Aufwand und ohne mich groß anzustrengen den Anforderungen meines Kunstlehrers gerecht geworden bin.