Wie kann man kreativer Schreiben?
usedtoknow, ja mein Freund hat dort vor längerer Zeit einmal etwas veröffentlicht. Jetzt wo ich das sage fällt mir grad auf, dass ich ziemlich viele Leute aus der Literaturszene kenne , aber ich schätze mal das kommt von meinem Faible für Poetry-Slam-Veranstaltungen.
Ich weiß man liest im Netz oft sehr gespaltene Meinungen zum Verlag, einige Kritik sicherlich berechtigt, denn ich weiß, dass dort früher einiges noch anders und nicht so glatt lief wie heute, aber eigentlich hab ich von ihm meist nur Gutes gehört.
Er hat zwar für meinen Geschmack relativ viel bezahlt, aber dafür hat er eigentlich ziemlich vom Lektorat geschwärmt, weil sich die Dame wirklich um seine Geschichte bemüht hat und ihn auf gewisse Schwächen in seiner Story aufmerksam gemacht hat und auch seine für einen Autor etwas zu herbe Rechtschreibschwäche noch gutmütigst aufgenommen hat. Er war, denke ich mal, einfach zu faul, als dass er das Ganze über Self-Publishing gemacht hätte und nicht jeder hat das Glück bei einem herkömmlichen Verlag unterzukommen.
Wie ich oben schon geschrieben habe sollte man sich eben nicht erwarten, mit solchen Methoden zum Bestseller zu werden, aber wenn man ohne große Mühe sein eigenes Buch in den Händen halten will und das Geld übrig hat, warum auch nicht.
Dann scheint das aber eh das Richtige zu sein für ihn wenn denn i hm das gefällt und seinen Ansprüchen genügt und auch die Betreuung für ihn das Richtige ist, dann ist es sehr gut wie ich finde. Und hat er die erst nach längerer Suche gefunden oder dann einfach im Internet? Und es wird ja sowieso nicht jedes Buch ein Bestseller, das ist ja auch irgendwie klar, oder? Sollte es zumindest sein.
Es ist halt wie so oft im Leben. Nicht alle Menschen finden das gleiche Handeln für ihr Leben erstrebenswert. Es gibt Leute, die klettern ohne Sicherung auf alte Industrieruinen und filmen sich dabei. Das macht denen sicher Spaß und erfüllt sie, aber mein Lebensstil wäre es nicht. So muss halt jeder nach seiner Fasson glücklich werden.
Dass natürlich jemand mit einer Lese-Rechtschreibschwäche bei einem klassischen Verlag schwerer Erfolg haben wird, ist logisch. Aber auch da könnte man Mittel und Wege finden. Man muss dazu einen guten Lektor und Korrektor finden, den man selbst bezahlt, der den Text inhaltlich und formal überarbeitet, so dass er den üblichen Normen genügt. Solche Leute bieten auch freiberuflich die Dienste an. Wenn der Text dann so in Form gebracht ist, kann man ihn klassischen Verlagen anbieten oder aber selbst veröffentlichen.
Klar wird nicht jeder Text ein Bestseller. Aber welcher Autor träumt nicht insgeheim davon, mal entdeckt zu werden und die Bücher gut zu verkaufen? Und bei diesen Zuschussverlagen ist die Chance dazu eben sehr gering. Wenn es aber jemanden reicht zu sagen, ich habe ein Buch veröffentlicht, einfach um aus quasi therapeutischer Sicht sagen zu können, dass die Behinderung einem nicht das Leben kaputt machen kann, dann soll er das machen. Das will ich auch nicht verurteilen. Ich finde es einfach schade, denn vielleicht hätte das Buch ja doch bessere Chancen verdient und ist richtig gut?
Zudem würde ich mit so einem Handicap auch in spezielle Software investieren. Beispielsweise welche, der man Texte einfach diktieren kann. Da dürfte die Trefferquote bei der Rechtschreibung mittlerweile höher sein, als wenn jemand mit LRS den Text von Hand eingibt. Außerdem gibt es auch spezielle Textverarbeitungssoftware, die da besonders gut und intelligent korrigiert. Da kann man sich von Fachleuten beraten lassen, welche Produkte da hilfreich sind. Das wäre vielleicht auch ein Tipp, der weiter hilft auf dem Weg zum Bestseller.
Ich denke das kommt sehr stark darauf an - jeder Verlag hat Ladenhüter aber auch Bestseller, das ist sicher so, auch ein Druckkostenzuschussverlag kann sicher sowas vorweisen, wird ja auch der Logik entsprechen und naja, träumen davon ist eine Sache, aber ich denke es gibt ja auch viele realistische Autoren, die eben mal etwas gedruckt haben wollen, so im Sinne von eigener Familiengeschichte, Kriegserinnerungen, regionale Kochbücher etc.
Ich glaube, dass man bei den sogenannten "Druckkostenzuschussverlagen" einfach ein wenig differenzieren muss. Das Modell der Autorenbeteiligung von vornherein zu verurteilen ist zwar nachvollziehbar (da es sehr viele Fälle gegeben hat, in denen die Empörung durchaus gerechtfertigt war), aber grundsätzlich so finde ich, muss man auch mal sagen, dass die Idee, Autoren in das Risiko der Veröffentlichung mit einzubeziehen nicht von vornherein verwerflich ist.
Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass, wenn ich selbst mal einen Verlag gründete, ich mir womöglich so ein Modell zurechtlegen würde. Für einen Unternehmer mit wenig Startkapital aber großen Ambitionen könnte das eine Möglichkeit für das Herausbringen guter, vielleicht auch alternativer Werke, die zum Beispiel einfach auch ihrer Zeit voraus sind, sein. Was aber für so eine Geschäftsform unabdinglich ist, ist ein gewisses Grundvertrauen. Wenn ich mich als Autor am Risiko beteilige, dann will ich ja auch, dass der Verlag dann alles dafür tut, dass mein Buch erfolgreich den Markt schwemmt und auch gelesen wird.
Auch mit großen Ambitionen und großen finanziellen Spielräumen wird es schwierig werden, einen Autor auf dem Markt zu platzieren, der seiner Zeit soweit voraus ist, dass ein Großteil der Leute ihn nicht lesen will. Ohnehin ist ein Großteil auf dem Buchmarkt nicht das literarisch wegweisende, sondern eher leichte und unterhaltende Kost. Da sind eben leider viele durch den Deutschunterricht in der Schule so weit verschreckt, dass auch ein freundlicher Verleger da nicht von heute auf morgen daran etwas ändern kann.
Wenn es einem darum geht, sicher viel Einkommen zu erwirtschaften, dann ist Verleger wohl nicht der richtige Beruf. Da muss man schon Mut zum Risiko haben, dass ganz sicher das eine oder andere Buch, das einem gefällt floppt oder das eine oder andere Buch, das man abgelehnt hat bei einem anderen Verlag durch die Decke geht. Und dass man als Verleger stinkreich wird, das ist vermutlich noch unwahrscheinlicher, als dass man als Autor den absoluten Bestseller schreibt. Denn als Verleger muss man immer eine gewisse Mischkalkulation betreiben.
Klar hat nicht jeder bei einer Verlagsgründung ein großes finanzielles Polster im Rücken. Aber warum sollte man den Autor daran finanziell beteiligen? Schließlich kann man auch Gründerkredite beantragen. Oder den Verlag erst als reinen eBook Verlag ohne große Ausgaben für den Druck gründen, so dass man sich langsam etablieren kann? Das ist auf jeden Fall dem Autor gegenüber ehrlicher.
Bei dem, was du so schreibst, hat man nicht gerade den Eindruck, dass du dich schon mal tiefer gehend mit dem Verlagswesen auseinander gesetzt hast. Da scheint mir noch einiges an Wunschdenken mit herein zu spielen. Und das scheint mir bei anderen Betreibern von Druckkostenzuschussverlagen auch immer wieder mal so zu sein, dass die Verleger da eher das Geld sehen, als wirklich die traditionelle Verlagsarbeit. Und eben deshalb mache ich einen Bogen um solche Firmen.
Also das jetzt alleine auf eBooks rüber zu verschieben da sehe ich auch Schwierigkeiten, der Markt ist noch nicht so groß und eine Frage bleibt: wie lange hält sich das denn insgesamt? Da würde ich nicht alles drauf setzen was geht.
Ich habe das Gefühl, dass man den Druckkostenzuschussverträgen sehr wohl auch zu gute halten muss dass es da durchaus den Durchbruch geben kann, es ist trotz allem eine gute Werbestrategie denn von Nöten. Und wie viele Menschen gibt es die eben trotzdem veröffentlichen wollen, die eigene Familiengeschichte, etwas das nicht verloren gehen darf, Kriegserinnerungen, Fantasyromane etc.?
Wenn sich da eben jemand bemüßigt fühlt das zu tun weil es ihm das wert ist, warum denn dann eigentlich nicht, das kann ich schon verstehen und nicht ein jeder hat die Intention eine nächste JK Rowling zu werden.
Danke für die Antwort. Nein, ich spiele ja auch nicht wirklich mit dem Gedanken einen Verlag zu gründen, das war nur eine meiner Überlegungen, weil ich öfter mal sehr viel grundsätzliche Antipathien gegenüber den DKVZs lese, was angesichts gewisser Anbieter wie gesagt sehr gerechtfertigt ist, aber andererseits sehe ich immer noch nicht ganz, inwiefern dein Gesagtes nun gegen eine Autorenbeteiligung spricht?
Ich will dich nicht von meiner Idee überzeugen, aber deine Ausführungen sind doch sehr interessant, du scheinst dich sehr gut auszukennen, und ich sehe gerade noch nicht ganz klar inwiefern sie meiner Idee zuwiderlaufen? Was spricht denn nun gegen eine Autorenbeteiligung? Dass es nicht fair gegen über dem Autor ist? Was, wenn der Autor mit einer Beteiligung zum Beispiel eine Grundlage schafft, dass mehr Kapital für das Marketing da ist?
Meine Perspektive ist, dass ich selbst sehr viel schreibe und mich zwar nicht tiefergehend mit dem Verlagswesen auseinandergesetzt habe, auch irgendwann einmal entsprechend für meine Arbeit entlohnt werden möchte, wenn sie was taugt, aber grundsätzlich nichts gegen die Idee habe, ein finanzielles Risiko einzugehen, wenn ich an meine Idee glaube und sich ein Verleger findet, der mich mit seinem Wissen dabei unterstützen kann. Ich stelle mir dabei also eine Art Self-Publishing über einen Verlag vor, wenn das irgendwie Sinn macht.
Es kommt sicher auf das Buch drauf an. Aber wenn man einen Roman mit sagen wir 600 Seiten schreiben will, der sowohl von der Komposition und von den Charakteren und von der sprachlichen Qualität gut ist, dann sollte man schon rund ein Jahr Arbeit veranschlagen. Klar geht das auch schneller, wenn man ein Vollprofi ist, aber auch da sind es einige Monate Arbeit. Einen guten und ernsthaften Roman schreibt man nicht eben nebenbei in ein paar Tagen.
Der Autor ist also schon in Vorleistung gegangen, indem er eine große Anzahl an Arbeitsstunden als Startkapital in das Buch gesteckt hat. Warum also sollte es fair sein, vom Autor noch dafür Geld zu verlangen, dass er etwas gutes geschrieben und erarbeitet hat? Würde man einem Klempner sagen: "Danke, dass du mir die Wasserinstallation in meinem Haus gemacht hast, jetzt zahle mir doch bitte noch X Euro, damit ich in der Nachbarschaft Werbung für die Arbeit von dir mache? Der Vergleich hinkt zwar, aber der Sachverhalt ist ähnlich.
Zudem hätte ich als Autor immer Angst davor, dass ein Verleger rein gar nichts tut, wenn ich ihm Geld zahle. Schließlich kann ich als Autor nicht die Kerze halten und sehen, ob er von meinem Geld auch wirklich effektiv Werbung für mein Buch schaltet, oder ob er das nur sagt und abkassiert. Woher soll ich vorher sicher wissen, welcher Verlag mit Kostenbeteiligung wirklich hält, was er dem Autor verspricht? Ich hätte immer die Befürchtung, dass ein Verleger träge wird, wenn er seine Kosten schon (weitgehend) gedeckt hat. Er hat doch gar keinen allzu großen Anreiz mehr, mein Buch zu verkaufen, wenn bei ihm die Kasse stimmt.
Es gibt ja auch kleine Verlage, die vielleicht auch nicht die Millionenauflage auf den Markt werfen werden, die aber neuen Autoren eine faire Chance bieten. Und wenn man bei einem kleinen Verlag, der keine Kostenbeteiligung fordert, ein Buch erfolgreich untergebracht hat, dann hat man eine Publikation, die für die Berufsverbände gilt. Und nicht nur das: Wenn man sich mit einem neuen Manuskript bei einem Verlag oder einer Agentur bewirbt, dann kann man so eine Publikation schon als Eigenwerbung in die Publikationsliste aufnehmen. Wer schon in einem klassischen Verlag publiziert hat, gilt als Profi. Eine Publikation in einem Druckkostenzuschussverlag macht eher den Eindruck, dass man das Machwerk nirgends sonst untergebracht hat, denn diese Verlage genießen wohl auch in Fachkreisen nicht gerade den allerbesten Ruf.
Klar will nicht jeder literarisch groß rauskommen und das verstehe ich auch. Vor allem ist das auch in einem normalen Verlag extrem schwierig, so einen Start hinzulegen. Die meisten Autoren sind schon froh, wenn sie von ihrem Job leben können. Und genau das ist der Punkt: Ich finde es durchaus legitim, wenn man als Autor eben sagt, ich habe gearbeitet und ich will dafür fair entlohnt werden. Was spricht denn dagegen?
Trüffelsucher, ich denke du hast zum einen Recht, zum anderen muss ja jeder wissen was er selbst für angebracht hält.
Wenn ein Autor Geld investieren möchte in das eigene Werk, und sich an einen Druckkostenzuschussverlag wenden wie novum und co, dann muss man auch mal bedenken, dass zwar der Autor eine Vorleistung gebracht hat, das stimmt, aber ein Buch besteht ja auch mehr als nur dem eigentlichen Schreiben. Veröffentlichung heißt auch, dass jemand Lektorat gemacht hat, Layout und Cover wurde gestaltet und dann darf man auch das Marketing nicht vergessen. All dies sind ja auch Jobs.
Ich sage ja, wer eben mag und sich bemüssigt fühlt, sollte es machen - es werden in solchen Verlagsmodellen auch oft Dokumentationen oder Sachbücher veröffentlicht. Es gibt viele Wege. Das ist es was ich eigentlich als Fazit habe, jeder kann ja für sie oder ihn selbst den Weg wählen der zum veröffentlichen führt.
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