Sind weniger Einwohner besser für eine Stadt?

Ich habe neulich eine Dokumentation über Leipzig gesehen. In Leipzig ziehen schon seit Jahren die Leute weg und so wird die Stadt immer leerer. Das sehen viele Menschen als negatives Zeichen an und wollen, dass wieder mehr Menschen kommen. Die Architekten der Stadt finden das selbst aber optimal. So konnten inzwischen viele marode und hässliche Gebäude abgerissen werden und anstelle dieser gibt es nun jede Menge Grünflächen.

Viele Einwohner schätzen die Grünflächen. Diese sollen auch trotz eines neuen Städtebooms nicht weichen. Inzwischen kommen nämlich wieder mehr Leute in die Stadt. Das liegt möglicherweise auch an der guten Lebensqualität, denn es gibt mehr grün und weniger Einwohner pro Quadratmeter. Das bedeutet natürlich auch mehr Platz für einen selbst.

Wie seht ihr das? Würdet ihr euch direkt Sorgen machen und es als etwas schlimmes ansehen, wenn viele Leute aus eurer Stadt ausziehen würden? Oder würdet ihr das auch als etwas positives begreifen, da es dann mehr Grünflächen geben kann und weniger Beton?

Crispin hat geschrieben:In Leipzig ziehen schon seit Jahren die Leute weg und so wird die Stadt immer leerer.

Wie es nun beim Beispiel Leipzig aussieht, kann ich nicht sagen, aber auch allgemein wird es einfach darauf ankommen, wie eine Stadt reagiert, wenn die Leute wegziehen. Wenn es dann so gemacht wird, dass marode Gebäude abgerissen werden und dafür Grünflächen angelegt werden, dann ist es durchaus sinnvoll, aber ich denke, dass dafür vielen Städten auch einfach das Geld fehlt.

So werden vielleicht in anderen Städten marode Häuser stehen bleiben und so etwas ist dann für das Stadtbild natürlich nicht eben förderlich. Darum würde ich nicht prinzipiell sagen, dass weniger Einwohner besser oder schlechter für eine Stadt sind, sondern es kommt einfach auf den Einzelfall an.

Ich finde hier muss man differenzieren. Ist eine derartige Entwicklung besser für die Natur oder besser für die Stadt selbst? Ich denke eher, für die Natur, da so eben mehr Grünflächen geschaffen werden können, wenn man Häuser abreißt, die nicht mehr benötigt werden.

Aber für die Stadt selbst wird das eher eine Abwärtsspirale sein, um es mal plakativ zu sagen ohne auf konkrete Einzelfälle einzugehen. Denn wenn Einwohner wegziehen und marode Gebäude nicht mehr gebraucht werden und abgerissen werden müssen, werden auch Arbeitsplätze verloren gehen, zum Beispiel in Form von Einzelhandel. Das führt dann dazu, dass nicht nur potentielle Arbeitnehmer fernbleiben, sondern auch die Kaufkraft sinkt und die Menschen ziehen erst recht weg.

Weniger Arbeitnehmer und Kunden führt natürlich auch dazu, dass die Stadtkasse entsprechend leerer wird und die Stadt wird eher zu einem "Dorf", was wiederum gut für die Natur wäre, die Existenz der Stadt wäre aber nicht mehr lange vorhanden.