Gentechnik tolerierbar, da nur Punktmutationen?

vom 22.04.2016, 08:29 Uhr

Ich arbeite schon seit einer Weile in einem Chemielabor in dem auch Gentechnik betrieben und mit gentechnisch veränderten Organismen gearbeitet wird. Jede Universität hat solche Labore und für mich ist das nichts besonderes. Ich finde es nur merkwürdig, wenn Menschen sich darüber aufregen und die Gentechnik verteufeln.

Das trifft besonders auf gentechnisch veränderte Tiere und Pflanzen zu. Tatsächlich sehe ich das ganz anders. Wenn man eine Kuh züchtet die gentechnisch so verändert wurde, dass sie keine Hörner hat, dann finde ich das gut. In Deutschland werden die Hörner ansonsten auf brutale und schmerzhafte Art und Weise abgeschnitten, ist das etwa besser?

Des weiteren muss man Bedenken das es sich hierbei um eine einfache Punktmutation handelt. Das Gen für ''keine Hörner'' stammt ebenfalls von Kühen, nur eben von einer anderen Rasse. Würde man zwei Kühe kreuzen hätte man eine Kuh mit zig Millionen Mutationen. So hat man einen identischen Klon der einfach nur die Gensequenz für ''keine Hörner'', statt ''mit Hörnern'' trägt.

Das gleiche gilt für Pflanzen. Es wird immer nur eine bestimmte Gensequenz verändert, die die Wissenschaftler kennen. Man kann an der Pflanze am Ende nichts nachweisen und keiner kann erkennen, dass sie gentechnisch verändert wurde. Tatsächlich stammen viele unser heute gängigen Obst- und Gemüsesorten aus der Strahlenzucht bei der Pflanzen und Samen einfach mit Gamma-Strahlen bestrahlt wurden um eine hohe Mutationsrate auszulösen.

Die Mutationen sind dann beliebig und unkontrollierbar. Die Gurke schmeckt aber dennoch ganz ok, oder etwa nicht? Warum haben Menschen also kein Problem damit die ''Atomgurke'' zu essen, wollen den Genmais aber nicht? Wie seht ihr das? Habt ihr es wirklich lieber das ihr Pflanzen und Tiere mit diversen Mutationen habt, als das es eine einzige Punktmutation gibt? Warum haben die Menschen so große Angst davor?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich möchte weder die Kuh, noch das Gemüse oder Obst. Bleiben wir bei der hornlosen Kuh. Diese Veränderung ist hirnrissig, und ich weiß, wie man Kühe enthornt. Nur ist das absolut unnötig, wenn man die Tiere vernünftig genug hält. Ich halte es ethisch nicht für vertretbar, Tiere gentechnisch zu modifizieren, damit sie sich einfacher nicht ansatzweise artgerecht halten lassen.

Bei Obst und Gemüse verzichte ich ebenfalls gerne auf die modernen Sorten. Das trifft bereits auf die durch Bestrahlung entstandenen Sorten zu, die anderen möchte ich auch nicht. Ich bevorzuge die alten Sorten, die mehr Bitterstoffe und mehr Flavonoide enthalten. Das ist nicht nur gesünder, es schmeckt auch besser.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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