Chemiker beliebter wenn es um Jobs für Biochemiker geht?

vom 20.04.2016, 23:13 Uhr

Eine Bekannte von mir schreibt gerade ihre Bachelorarbeit in dem Arbeitskreis in dem ich promoviere und ist sich noch sehr unsicher darüber, wo sie ihren Master machen soll. Sie kann weiter in der Chemie bleiben oder in die Biochemie gehen. Der Master in Chemie ist an unserer Uni sehr schwierig und anstrengend. Der Master in Biochemie ist eigentlich überall leicht zu schaffen und viele der Module stellen für einen Chemiker keine Herausforderung dar.

Dennoch möchte sie nur ungern in die Biochemie gehen. Viele Studenten sind der Ansicht das ''irgendwas mit Bio'' in der Regel zur Arbeitslosigkeit führt und man keine guten Aussichten auf einen Job hat. Außerdem ist es bei vielen bekannten Unternehmen so, dass Stellen für Biochemiker in der Regel lieber mit Chemikern besetzt werden, sofern sich welche bewerben.

Der Grund ist einfach, ein Chemiker kann sich leicht biologisches Wissen aneignen, ein Biologe oder Biochemiker hat aber in der Regel massive Schwierigkeiten sich mit chemischen Fragestellungen auseinander zu setzen.

Habt ihr auch den Eindruck das Berufe im Bereich der Biologie eher weniger gefragt sind und man mit einem solchen Studium wenige Erfolgschancen hat? Warum gibt es den Zweig der Biochemie wenn Chemiker in der Regel bessere Chancen auf diesem Bereich haben und die Biologen sich an den Unis auch mehr Chemiker in der Biochemie wünschen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mit Chemie kenne ich mich nicht aus, ich habe das Fach in der Sekundarstufe II abgewählt und ich kenne auch keine Chemiker. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass solche Vertiefungsrichtungen später kaum jemanden interessieren, sondern dass es nur auf Studium selbst ankommt. Bei mir gab es ja noch das Diplom und man konnte sich im Hauptstudium auf zwei von drei Richtungen vertiefen. Das ist ja vielleicht vergleichbar mit dem Master.

Und es hat wirklich nachher niemanden interessiert, worauf man sich vertieft hat, Hauptsache man hat den Abschluss. Ob man dann Vertiefung A, B oder C gewählt hat, was auch bei Bewerbungen irrelevant. Und wenn es doch mal relevant war, dann konnte man so argumentieren, dass man auch der Minor-Richtung aber auch total viele Seminare gemacht hat. Das war immer irgendwie relativ.

Anderes Beispiel - Informatiker. Ich habe mehrere in meinem Umfeld und mir erscheint es so, als wäre es da auch egal, ob jemand Bioinformatik, Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik oder reine Informatik gemacht hat. Die können sich alle auf die gleichen Stellen bewerben und sind untereinander austauschbar.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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