Am Ende einer Beerdigung einen Luftballon steigen lassen?
Ich wohne nicht weit von einem Friedhof entfernt und habe neulich gesehen, wie auf dem Friedhof die Trauergemeinde einen Luftballon haben steigen lassen. Es war ein sehr großer Luftballon, der mit Helium gefüllt war und die Trauergemeinde hat kleine Kärtchen an den Ballon gehangen. Ich kannte jemanden, der bei dieser Beerdigung war und der erzählte, dass es ein Jugendlicher war, der beerdigt wurde und die Schüler und Lehrer und Angehörigen haben da Wünsche für den toten Jugendlichen mit dran gehängt.
Wie findet ihr diese Idee und habt ihr sowas schon mal gesehen? Denkt ihr, dass es richtig ist? Oder sollte man realistisch sein und sagen, dass man dem Toten nichts mehr wünschen kann. Ist für euch nach dem Tod das Ende, wo man keine Wünsche mehr braucht? Ein Jugendlicher hat wohl dann auch gesagt, dass man den Luftballon zwar nicht mehr sehen kann, aber er dennoch noch da ist. Genau wie eben dieser Jugendliche, der verstorben ist.
Meiner Meinung nach sind alle Zeremonien und Bräuche rund um eine Beerdigung für die Angehörigen da und nicht für den Verstorbenen. Dieser ist tatsächlich einfach tot und hat von all dem gar nichts mehr. Aber die Angehörigen brauchen Trost und müssen sich verabschieden. Und wenn es ihnen dabei hilft, dem Verstorbenen noch etwas zu wünschen, sollen sie das tun.
Ich habe es noch nicht erlebt, dass auf einer Beerdigung ein Luftballon steigen gelassen wurde. Aber ich finde die Idee sehr nett. Bei der Beerdigung einer Freundin durften wir auf den Sarg schreiben. In meinem Fall war es eher eine Danksagung als ein Wunsch. Aber das kann ja dann jeder machen, wie er will. Viele müssen sich auch noch für etwas entschuldigen und gerade in dem Fall kann es hilfreich sein, diese Möglichkeit noch zu bekommen.
Ich finde es eine sehr nette Idee, dass sich die Jugendlichen und anderen Angehörigen, sowie die Lehrer so von dem Verstorbenen verabschiedet haben. Wenn sie das zur Bewältigung ihrer Trauer brauchen, soll man es ihnen lassen. Gerade bei Kindern und so jungen Menschen, ist die Trauer überwältigend groß. Und viele Jugendlichen werden es auch noch nicht verstehen, dass mit dem Tod alles aus ist. Ihren Glauben werden sie noch früh genug verlieren, deshalb sollte man ihnen diese Geste lassen.
Es ist das erste Mal, dass ich von einer solchen Sitte höre und ich muss sagen, dass sie mir gefällt. Man weiß nicht wie dieser Jugendliche zu Tode gekommen ist. Dementsprechend werden viele ihre letzten Grüße und Wünsche an ihn als Symbol mit auf die Reise gegeben haben. Manch einem wird das Trost gespendet haben.
Ich finde diese Idee eigentlich richtig toll. Das ist mal eine andere Art und Weise sich von einem Toten zu verabschieden, wenn man einen großen Luftballon steigen lässt, wo jeder noch einen kleinen Gruß und desgleichen drangehangen hat. Ich persönlich habe so etwas zwar noch nicht auf einer Beerdigung gesehen, aber ich würde so etwas toll finden. Natürlich sollte man schon realistisch sein und wissen, dass man dem Toten nichts mehr wünschen kann, aber ich denke, dass es einem ein Stück weiter bei der Trauerbewältigung hilft. Es kann auf jeden Fall nicht verkehrt sein.
Und auch die Auffassung des Jugendlichen trägt ein Stück weiter bei der Trauerbewältigung und die Aussage, dass der Luftballon zwar nicht mehr zu sehen ist, aber er auf jeden Fall noch da ist, so wie der Verstorbene auch, klingt für die Trauernden doch auch richtig gut. Ich finde es auf jeden Fall eine schöne Idee.
Ich möchte vorweg klarstellen, dass ich nie auf die Idee kommen würde, Leuten vorzuschreiben, wie sie mit Verlust und Trauer klar kommen sollen. Solche Rituale und Traditionen sollen die Hinterbliebenen trösten, und wenn sie das tun, steht es Außenstehenden nicht zu, diese zu hinterfragen oder zu kritisieren.
Rein hypothetisch gesprochen muss ich jedoch zugeben, dass ich selber kein Fan von Beerdigungs-Ballon-Aktionen bin. Einerseits geben sich viele Leute so unglaublich abgebrüht und tönen bei jeder Gelegenheit, dass nach dem Tod garantiert alles aus ist und wir von Würmern gefressen werden, aber sobald mal tatsächlich jemand stirbt, ist auf einmal der biblische oder christliche "Himmel" wieder oben und der Verstorbene irgendwie doch immer noch da. Deshalb finde ich Beerdigungs-Ballons einfach zu naiv und kindisch für meinen Geschmack. Aber wie gesagt - wenn es den Hinterbliebenen in irgendeiner Form hilft , ist es richtig und eine gute Idee.
Ich kann mich Bienenkönigin nur voll und ganz anschließen, eine Beerdigung und die damit verbundenen Bräuche und Rituale dienen nicht dem Verstorbenem, sondern schlicht und ergreifend einfach nur den Angehörigen, damit diese besser trauern können und sich eben "verabschieden" können. Die Idee mit dem Luftballon kenne ich, die habe ich irgendwo einmal gehört, bin mir aber gerade nicht wirklich sicher, woher ich die genau kenne. Prinzipiell finde ich die Idee aber ziemlich gut. Und ob diese nun sinnvoll ist oder nicht spielt meiner Meinung nach absolut keine Rolle, da dürfen sich meiner Meinung nach nur die Angehörigen einen Kopf drüber machen.
Und selbst wenn ich als Elternteil am Grab stehen würde, würde ich den Klassenkameraden und den Freunden am Grab meines Sohnes nicht verbieten einen Luftballon aufsteigen zu lassen. Immerhin gehört mein Sohn, wenn ich denn einen hätte, nicht nur mir. Eigentlich gehört er in diesem Sinne keinem. Aber ich finde, jeder sollte so trauern dürfen wie er möchte, solange er andere nicht stört oder gar belästigt.
Vor wenigen Tagen lief in der ARD ein Film, in dem das genau so gemacht wurde. In dem Film hatte sich eine Frau selbst getötet und ihre Familie hat anschließend kleine Zettel erstellt und diese an die Schnur eines großen Luftballons gehängt. Als der Ballon weg war, sagte der Mann der Toten auch, dass der Ballon nicht weg ist, sondern dass sie ihn nur nicht mehr sehen können – so wie die Tote. Der Ballon diente also unter anderem auch als Symbol für die Tote. Zuvor habe ich so etwas noch nicht gesehen, vor allem im realen Leben nicht. Aber das ist sicher eine Idee, die man auch gut in der Realität umsetzen könnten.
Eigentlich mag ich solche kleinen Rituale nicht mehr besonders, weil ich darin keinen echten Sinn sehe. Todesfälle gehen mir aber auch nicht besonders nah und ich hatte bei den bisherigen Beerdigungen auch nicht das Gefühl, dass ich dem Verstorbenen noch etwas wünschen wollte. Selbst wenn das so wäre, würde es ohnehin nicht mehr bei ihm ankommen. Letztendlich Ich verstehe schon, was die Leute damit verbinden und was sie in den Luftballon hineininterpretieren. Aber rational betrachtet sehe ich darin keinen Nutzen. Wenn jemand aber Wert auf solche kleinen Symbole und Rituale legt, ist das eine ganz nette Idee, die man ohne großen Aufwand umsetzen kann.
Der Aussage von Gerbera kann ich nur zustimmen. Solche Aktionen sind mit teilweise kitschigen Hintergedanken verbunden, die häufig erst dann zu Tage treten, wenn jemand gestorben ist. In solchen Momenten sind viele Menschen wohl besonders empfänglich für sentimentale Vorstellungen von der weitergehenden Präsenz des Toten. Auch viele Leute, die normalerweise einigermaßen rational sind, können sich dann für solche Rituale begeistern. Eigentlich kann ich das nicht ganz nachvollziehen, aber wenn es den Leuten hilft, ihre Trauer zu überwinden, ist es in Ordnung.
Ich finde dieses Ritual schön, denn Rituale gehören zum Leben und sorgen dafür, dass die Trauernden mit dem Tod besser zurechtkommen. Die Verbliebenen bestimmen den Verlauf der Beerdigung und wenn sie meinen, dass das (oder auch andere Dinge) angemessen sind, dann ist das in Ordnung, solange es nicht gegen die Sittlichkeit, die Friedhofsordnung, die Menschenwürde oder sonst etwas verstößt.
Ich kenne es nicht so, dass nach einer Beerdigung ein Luftballon steigen gelassen wird und ich habe von diesem Brauch auch noch nie etwa gehört. Dabei finde ich diese Idee eigentlich wunderschön. Immerhin ist es einfach eine wunderschöne Geste, wenn man dem verstorbenen noch einmal einige Wünsche für ihn aufschreibt und auf einen Luftballon hängt. Das erweist dem Toten noch eine letzte Ehre und ich denke, dass dadurch dann auch noch einmal der Zusammenhalt zwischen den trauernden verstärkt wird, wenn alle ihre Wünsche auf einen Ballon hängen und sich dann gemeinsam vor dem Ballon versammeln, um ihm zusammen steigen zu lassen.
Ich finde es sehr schön, wenn sich ein gemeinsames Ritual ausgedacht wird, um dem Verstorbenen noch einmal die Ehre zu erweisen und ich finde es schön, wenn man dann noch einmal gemeinsam etwas macht, anstatt dass jeder alleine seine Wünsche ausspricht. Immerhin würde es den Verstorbenen sicherlich auch freuen, seine Lieben um einen Ballon versammelt sehen zu können.
Ich denke, dass das auch eine gute Möglichkeit ist, um mit dem Verlust eines Menschen besser klar zu kommen. Immerhin kann man den anderen Menschen dann vielleicht auch besser los lassen, wenn man den Luftballon los lässt. Vielleicht hilft das einem, befreiter mit dem Schicksal umzugehen und von daher spricht nichts dagegen, so ein Ritual durchzuführen.
Ich finde die Idee eigentlich ganz schön. Man kann sicherlich nicht davon ausgehen, dass er diese Wünsche auch wirklich erhält, außer man hat eben einen gewissen Glauben, aber die Geste an sich ist gut und man kann so vielleicht auch noch mal Dinge festhalten, die man so nicht sagen konnte. Es dient sicherlich der Trauerbewältigung. Die Geste ist auf jeden Fall eine emotionale Geste und gerade wenn es um einen Jugendlichen ging ist es auch nachvollziehbar.
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