Wie Kinder zu Haushaltsaufgaben motivieren?

Ich selbst habe ja keine Kinder, wobei ich da auch nicht wüsste, wie ich mit meinem Kind da umgehen würde. Es geht um Aufgaben im Haushalt, zum Beispiel Zimmer aufräumen und je nach Alter und körperlicher Verfassung kann man die Aufgaben vom Umfang und Schweregrad ja anpassen.

Als ich zum Beispiel in der Grundschule war, musste ich nur mein Zimmer soweit aufräumen, dass nichts auf dem Boden lag, dass meine Mutter eben problemlos saugen und wischen konnte ohne irgendwelches Spielzeug dabei im Weg stehen zu haben. Ich finde das in dem Alter auch gar nicht zu viel oder so, erst als ich älter war, genaues Alter weiß ich gar nicht, wurde dann auch das Staubsaugen zu einer meiner Aufgaben.

Wie kann man ein Kind eigentlich dazu motivieren, mehr Aufgaben mit Freude auch im Haushalt zu übernehmen? Macht es Sinn, dem Kind dadurch Belohnungen in Aussicht zu stellen oder werden einem Kind dadurch falsche Werte vermittelt? Im Erwachsenenalter bekommt man ja auch keine "Belohnung" in dem Sinne, wenn man sauber gemacht hat. Wie seht ihr das? Wie bringt ihr euren Kindern bei, mehr im Haushalt zu helfen und das auch gerne zu tun?

Für mich ist das nicht unbedingt eine Frage der Motivation, sondern eine Frage der Vermittlung von Werten in der Erziehung. Ich habe versucht meinem Sohn von Anfang an zu vermitteln, dass man sich gegenseitig hilft. Haushaltsaufgaben zählen da in gewisser Weise auch dazu. Selbstverständlich auf das Alter angepasst.

Mein Sohn wurde schon sehr früh in einfache Haushaltsaufgaben mit einbezogen. Ich verstehe das ehrlich gesagt als "Selbstverständlichkeit", dass man sich gegenseitig hilft. Natürlich halten sich diese Aufgaben vor allem am Anfang sehr in Grenzen. Aber mein Sohn hat schon mit ein paar Jahren seinen Teller selbständig vom Tisch in die Küche getragen, beim Aufdecken geholfen und so weiter. Ja, und er hat dann zum Beispiel auch mit einem kleinen Besen und einer Schaufel seine Brösel unter dem Tisch weggekehrt, seine Spielsachen so gut es geht selber weggeräumt und dergleichen.

Das soll nicht heißen, dass ich ihm dabei nicht geholfen habe. Aber er musste eben seinem Alter angepasst entsprechend mitwirken. Es gab deswegen auch nie großartige Diskussionen bei uns. Natürlich war er nicht immer hoch motiviert und begeistert, aber muss man das sein? Ich bin auch nicht immer hoch motiviert und begeistert und habe meinen riesen Spaß bei Haushaltsaufgaben. Es gibt eben diverse Sachen zu erledigen und es ist einmal so, dass das Leben nicht ein durchgehendes lustiges Spiel ist. Es gehört erledigt und Punkt. Er hilft mir und ich helfe ihm.

Bei uns gibt es diesbezüglich weder Belohnungen noch Bestrafungen, wobei es in diesbezüglich eben auch noch nie Anlässe einer Bestrafung gegeben hätte. Wenn ein Kind von Anfang an dazu erzogen wird, dass man sich gegenseitig hilft, dann wird es auch keine großartigen Dauerdiskussionen geben. Wenn man erst Jahre später Änderungen diesbezüglich einführen möchte, dann wird es natürlich um einiges schwerer.

Ich denke, dass man das, was man von einem Kind möchte erst mal vorleben muss. Heißt, wenn ich von meinem Kind Sauberkeit möchte, dann muss ich ihm auch zeigen, dass das wichtig ist und ich es selber auch nicht immer gerne mache, es aber sein muss. Wenn dann wirklich eine schlimme Phase sein sollte, würde ich versuchen das so zu machen, dass man eben eine kleine Belohnung gibt.

Ich habe es mal so gesehen, dass man dem Kind einen Plan gemacht hat und die Woche über gab es Smileys oder eben nicht. Wenn dann die ganze Woche über welche da waren, konnte sich das Kind für den Sonntag etwas aussuchen, was man zusammen macht, also eine kleine Besonderheit und für eine größere Besonderheit musste eben ein Monat lang alles gut gewesen sein.