Partner sagen, wenn sein gekochtes Essen nicht schmeckt?

vom 24.03.2015, 09:04 Uhr

Ich habe vor einigen Wochen mit einer Bekannten telefoniert, die mir ihr Leid klagte. Sie ist eine leidenschaftliche Köchin und probiert gerne neue Sachen aus. Auch mag sie es viel lieber, wenn sie Essen frisch zubereiten kann. Sie liebt es beispielsweise Schnitzel komplett selbst zu machen und mag diese Fertig-Variante aus dem Tiefkühlfach nicht, was ich auch sehr gut verstehen kann.

Ihr Partner allerdings (31) benimmt sich in meinen Augen wie ein Kleinkind. Wenn sie etwas zu Essen macht, dann sagt er ihr direkt, dass es "Scheiße" schmeckt, schiebt den Teller weg und isst nichts mehr davon. Es ist auch schon vorgekommen, dass er eine Schüssel frisch gemachten Salat oder einen Topf Suppe einfach ohne zu probieren in den Garten gekippt hat. Er ist da wirklich pingelig und mäkelig und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie sie es mit ihm aushält. Er mag beispielsweise auch keine selbst gemachten Schnitzel und will lieber die tiefgekühlte Variante aus dem Supermarkt, angeblich würden ihm diese besser schmecken, was ich nicht verstehen kann.

Wenn es nach ihm ginge, würde es nur Fertig-Zeug wie Pizza, Schnitzel und Pommes zum Essen geben. Meine Bekannte will aber auch mal, dass er etwas gesundes bekommt und ernährt sich auch gerne gesund. Sie ist im Moment auf dem Trip, dass sie etwas abnehmen möchte und deswegen möchte sie noch mehr gesund kochen und die Ernährung umstellen, aber das passt ihm nicht.

Als sie mir das erzählt hat, dass ihr Freund ihr gekochtes Essen gerne als "Scheiße" bezeichnet, war ich schon schockiert. So eine Aussage kenne ich von meinem Freund nicht. Ich koche auch sehr gerne, ich empfinde das als entspannend und ich probiere dabei gerne neue Sachen aus. So kommt es dann auch mal vor, dass ich etwas koche, was er noch nicht kennt. Aber er sagt mir dann nicht, dass das Essen "scheiße" schmeckt. Er isst einfach in Ruhe und nach einer Weile sagt er so etwas wie "Das nächste Mal könntest du vielleicht XY weglassen, ich finde das passt da nicht rein" und damit ist das Thema erledigt. Dennoch isst er seinen Teller leer, auch wenn er nicht so begeistert davon ist. Ich fühle mich dann dennoch wertgeschätzt, auch wenn er das Essen nicht so toll findet, dass ich das jetzt jede Woche kochen soll.

Ich finde so ein respektvoller Umgang gehört nun mal zu einer Beziehung dazu. Auch wenn er Essen macht und es gefällt mir nicht, sage ich nie, dass ich das Essen "scheiße" finde. Er hat einmal Kroketten gemacht und wusste gar nicht, dass ich die gar nicht mag. Da habe ich sie auch brav gegessen und ihm dann hinterher gesagt, dass ich das nächste Mal keine Kroketten essen möchte, weil ich das einfach nicht mag, wenn es innen so weich wie Kartoffelbrei ist und außen so knusprig. Bei Pommes geht das ja noch, weil diese schmal und dünn sind, aber bei Kroketten ist mir das zu viel. Er hat das verstanden und war auch nicht beleidigt oder hat sich angegriffen gefühlt. Seitdem gab es keine Kroketten mehr.

Könnt ihr das verstehen, wenn man dem Partner so dermaßen unhöflich und verletzend sagt, dass das Essen nicht schmeckt? Ist euer Partner möglicherweise genauso wie der Freund meiner Bekannten? Welche Variante findet ihr besser und welche praktiziert ihr zu Hause?

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Oh Gott, wenn mein Freund sich so verhalten würde, wäre er nicht mehr lange mein Freund. :lol: Das wäre mir viel zu respektlos, das könnte ich so nicht akzeptieren.

Mir ist es sehr wichtig, dass man sich höflich artikulieren kann, auch wenn einem etwas nicht passt oder schmeckt. Ich finde das grad echt unbegreiflich, wie man so ein Verhalten "tolerieren" kann, wie deine Bekannte. Er ist ganz schön kurzsichtig, was das Essen angeht. Ich bin zwar auch nicht so auf einem "gesunder Ernährungstrip" und kann auch mal Fertigessen essen. Aber nur auf sowas zurück zugreifen könnte ich nicht. Da dreht sich mir schon der Magen um, wenn ich nur daran denke.

Zurzeit probieren wir hier auch sehr viele neue Gerichte aus, da mein Freund und ich erst vor kurzem das erste Mal aus- und zusammengezogen sind und wir beide, was Gerichte angeht, nicht allzu sehr bewandert sind. Wir sind hier auch nicht beleidigt, wenn einem von uns etwas gar nicht schmeckt und nicht weiter essen möchte, einfach weil wir beide einige Gerichte auch zum ersten Mal essen. Wir probieren das Essen und sagen dann unsere ehrliche Meinung dazu, ob es uns schmeckt, ob es einfach nur akzeptabel ist, oder ob das Essen wirklich gar nicht geht.

Einige Gerichte schmeckt dem einen auch besonders gut und dem anderen eben gar nicht. Dann gibt es das Gericht zwar hin und wieder, aber nicht so oft, dass sich der Andere da ständig durch quälen muss. Aber wir regeln das auf höfliche Art und Weise, so dass sich niemand vor den Kopf gestoßen fühlt und es auch einfach zu akzeptieren ist.

Benutzeravatar

» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mich schockiert das Verhalten dieses Mannes doch sehr. Ich finde es nicht nur sehr frech, sondern auch Respektlos zu sagen, dass Essen Scheiße ist. Vor allem es unprobiert in den Garten oder sonst wohin zu kippen, ist wirklich unter aller Würde. Ich glaube, dass ich den Mann schon rausgeworfen hätte oder einfach nichts mehr für ihn kochen würde. Dann würde ich nur noch für mich etwas zubereiten und er könnte sich ja in einer Pommesbude etwas holen.

Ich koche auch gern selbst und frisch. Mir persönlich schmecken diese fertig panierten Schnitzel gar nicht. Ich habe sie auch schon stehen lassen, weil es einfach ekelig war. Ich probiere hin und wieder auch mal neue Rezepte. Mein Mann ist auch ein mäkeliger Esser und es ist wahrlich oft nicht einfach, da etwas zu kochen. Aber meistens probiert er die Gerichte dann auch und sagt auch, wenn etwas nicht so gut schmeckt. Geschmäcker sind ja nun mal bekanntlich verschieden. Allerdings bin ich wohl selbst mein größter Kritiker und mein Mann würde niemals sagen, dass mein Essen scheiße schmeckt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe auch so einen Holzkopf. Einerseits ist es angenehm bei manchen Themen, wenn er da schnell auf den Punkt bringt, was andere ewig umschreiben. Das kann aber leider auch sehr negativ sein.

Bei uns ist es auch so, dass wir uns zeitweise völlig unterschiedlich ernähren. Er hat das nun auch gelernt, weshalb es eh etwas schwieriger ist, ihm da rein zu reden. Allerdings schmecken bei ihm auch viele einfache Sachen echt gut. Dennoch ernährt er sich aus meiner Sicht heraus oft schlecht. Fleisch esse ich dann ja auch nicht, sodass dann schon viele Gerichte weg fallen.

Ich habe des öfteren schon gekocht´bei ihm, die ersten beiden Male hat er noch probiert, und andere Leute mögen mein Essen sehr gerne, dann aber wollte er nicht mal mehr kosten. Wir sind geschmackstechnisch nicht wirklich auf einer Ebene. So ist das halt.

Ich mag es natürlich lieber, wenn man wirklich zu schätzen weiß, was der eine für den anderen mit kocht. Selten, aber manchmal, bittet er mich dann auch mal etwas zu zubereiten, während er denn schon was anderes klein schnippelt, das mag ich. So möchte ich es dann auch in einer Beziehung, dass man gemeinsam auf etwas hin arbeitet. Er bereitet mir auch oft etwas zu, wenn ich gerade Mal wieder keine Lust mehr habe, dafür aber hungrig bin.

Da wir aber an sich getrennt voneinander kochen, interessiert es mich auch mittlerweile nicht mehr, dass er nun etwas von meinem Essen isst.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mein Partner würde sich mir gegenüber niemals so herablassend benehmen, dafür ist er zum Glück absolut nicht der Typ. Mit so jemanden würde ich ehrlich gesagt auch nicht zusammen sein wollen, denn es ist schon ziemlich erniedrigend, wenn man jemanden sagt, dass sein Essen scheiße schmeckt. Und es ist einfach affig und albern, wenn man es dann einfach in den Garten kippt. Auf den Umgang mit solchen Menschen kann ich gut und gerne verzichten.

Mein Freund würde von sich aus vermutlich gar nichts sagen, wenn ihm das Essen nicht schmeckt. Das tut er eigentlich nur, wenn ihm etwas besonders gut schmeckt. Daher frage ich meistens nach, ob er mein Essen mag, wenn ich etwas gekocht habe, von dem ich eben nicht weiß, ob es ihm schmeckt oder nicht. Dann sagt er mir ganz sachlich, ob er es mag oder nicht und ob es ihm schmeckt oder nicht. Dann bin ich auch nicht gekränkt, denn Geschmäcker sind nun einmal verschieden und wenn es ihm nicht schmeckt, dann ist das eben so. Er würde eher nicht behaupten, dass es generell nicht schmeckt.

:lol: Da bin eher ich der Typ für. Gerade, wenn ich etwas selbst gekocht habe, bin ich sehr kritisch und behaupte schnell, dass es ungenießbar ist. Aber wie auch mein Freund esse ich tapfer weiter. Und wenn es wirklich einmal grausam schmecken sollte, dann freuen sich eben die Hunde. Mein Freund würde eher ungefähr die Hälfte essen und den Rest übrig lassen, als es einfach wegzuschütten.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Es sollte erst mal in einer Beziehung normal sein, dass man auch mitteilt, wenn das Essen nicht schmeckt. Zumindest habe ich damit kein Problem, wenn mein Mann oder auch meine Kinder sagen, dass es nicht geschmeckt hat. Natürlich frage ich dann auch nach, was sie genau kritisieren. Man kann sich ja auch mal beim würzen verschätzen oder eine komplett falsche Zutat verwenden. Schlimm wäre es, wenn man sich da gegenseitig die Meinung verkneifen würde.

Allerdings würde ich für meinen Mann gar nicht mehr mitkochen, wenn er so mit mir umgehen würde. Dann hätte ich ihn nämlich gar nicht erst geheiratet und wäre schon lange von ihm getrennt. So ein respektloses Verhalten muss man sich nicht antun und ich vermute sogar, dass es auch in anderen Bereichen der Beiden nicht mehr Respekt von dem Mann gibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


So ein Verhalten finde ich extrem unhöflich. In meinen Augen ist das ein No-Go. Wenn das ständig passiert, würde ich irgendwann überhaupt nicht mehr kochen, sondern nur noch mir selbst was machen. Sollte er doch schauen, wo er sein Essen herbekommt.

Bei mir zuhause koche ich eigentlich immer. Ich versuche dabei auch frisch zu kochen und vieles selbst zu machen, weil mir das einfach besser schmeckt und ich möchte, dass sich gesund und ausgewogen ernährt wird. Seit ich das so handhabe, redet mein Mann mit anderen Personen begeistert davon, wie viel Mühe ich mir dabei gebe und dass es seitdem auch um Längen besser schmeckt, und das freut mich natürlich.

Wenn ich mal keine Zeit habe oder im Stress bin, stellt er sich selbst auch mal an den Herd, selbst wenn er davor arbeiten war. Da er aber nicht regelmäßig kocht, schmeckt das Essen natürlich auch etwas anders wie bei mir. Manchmal trifft es dabei nicht ganz meinen Geschmack, zum Beispiel weil er dann gerne Kartoffeln kocht, ich aber eher Nudeln mag.

Trotzdem essen wir beide immer auf, was der andere vorgesetzt hat, weil das einfach was mit Höflichkeit und guter Erziehung zu tun hat.

Wenn ich ein neues Rezept ausprobiert habe, erwarte ich nach dem Essen, dass er mir sagt, was er davon hält bzw. was verbessert werden könnte. Auch beziehe ich ihn gerne beim Kochen mit ein, wenn ich mir unsicher bin, ob ich nun das Essen für seinen Geschmack zu viel gewürzt habe. Ich esse gerne gewürzt, er dagegen mag es eher neutral.

Und wenn mein Mann auch nur einmal auf die Idee käme, das Essen wegzukippen, dann könnte er gleich seine Sachen packen und sich erstmal einen neuen Schlafplatz suchen und über sein mieses Verhalten nachdenken.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mein Partner könnte einmal das machen, was der Partner deiner Bekannten abzieht, damit das Thema für mich erledigt wäre und ich ihm nie wieder etwas zu essen vorsetzen würde. Ich finde so ein Verhalten wirklich extrem respektlos, herablassend und verletzend. Die Worte allein sind ja schon schlimm genug, die der Partner deiner Bekannten da in den Mund nimmt, wobei das ja noch von seinen Aktionen übertroffen wird. Frisch gekochtes Essen in den Garten zu kippen, finde ich einfach wahnsinnig dreist. Es ist ja nicht nur so, dass das noch jemand anderes hätte essen können, sondern auch noch so, dass man die ganze Sauerei anschließend im Garten hat, die dann wahrscheinlich auch noch deine Bekannte wegmachen darf.

Das Ganze hat für mich auch gar nicht einmal so viel mit kindischem Verhalten zu tun, da selbst ein Kind nicht so respektlos sein würde, einen Topf mit Essen in den Garten zu kippen, nur weil es ihm nicht schmeckt. Das finde ich wirklich unfassbar respektlos und ich würde noch so einer Aktion wirklich niemals mehr auf die Idee kommen, noch weiter für meinen Partner zu kochen. Ich hätte weder Lust darauf, umsonst gekocht zu haben, noch Lust darauf, beschimpft zu werden und die Sauerei anschließend aus dem Garten entfernen zu können.

Ich würde bei solchen Aktionen einfach nur noch für mich selbst kochen und mein Partner könnte sich dann eben selbst jeden Tag etwas zu essen bestellen oder woanders essen gehen, wenn ihm das Essen woanders ja so viel besser schmecken würde. Ich würde jedenfalls keine Mühe mehr aufbringen, wobei ich stark bezweifeln würde, dass ich so eine Beziehung überhaupt führen könnte, wenn sich jemand so extrem respektlos mir gegenüber verhalten würde.

Natürlich kann einem ja nicht alles schmecken und es ist auch in Ordnung, seinem Partner zu sagen, dass einem etwas nicht so gut schmeckt oder nicht unbedingt den eigenen Geschmack trifft. Allerdings kann man das auch vorsichtig anmerken, anstatt zu schimpfen und das Essen gleich wegzuschmeißen. Nur weil es dem Bekannten nicht schmeckt, muss es ja nicht heißen, dass die Frau das nicht gerne noch gegessen hätte, weshalb ich solche Aktionen einfach extrem dreist finde.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


YariXxX hat geschrieben:Trotzdem essen wir beide immer auf, was der andere vorgesetzt hat, weil das einfach was mit Höflichkeit und guter Erziehung zu tun hat.

Du isst dann wirklich deinen Teller leer, auch wenn es dir nicht schmeckt? Das ist doch aber eher falsche Höflichkeit, oder? Es dürfte doch in einer guten Beziehung kein Problem sein, dass man offen zugeben kann, wenn ein Essen so gar nicht dem eigenen Geschmack entspricht. Oder hättet ihr gegenseitig ein Problem damit, wenn der andere offen zugeben würde, dass das Essen nicht schmeckt und man vielleicht lieber den Pizzadienst anrufen mag?

Ich meine doch eher, dass es besser ist, wenn man das offen zugibt. Wobei es bei uns bisher immer so war, dass mir das Essen dann selbst nicht geschmeckt hat, wenn es wirklich misslungen war. Und ich sehe da auch kein Problem, wenn mein Mann dann sagt, dass den Tag gründlich was schief gegangen ist, solange das sachlich ist und nicht so, wie im Eröffnungspost beschrieben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Gerade wenn man vielleicht erst mal kochen lernen muss, kann es ja schon sein, dass es nicht schmeckt. Ich finde, dass man es zwar probieren sollte, aber man muss es nicht ertragen. Wenn es also nicht schmeckt, würde ich von meinem Mann nicht verlangen dass der Teller leer gemacht wird. Würde er es aber gar nicht erst probieren und es sofort als Scheiße bezeichnen, hätte er sich damit die Pflicht geschaffen für sich kochen zu müssen, weil so lasse ich mich nicht abwerten.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^