Menschen online sympathischer finden, als in natura?

vom 10.04.2016, 18:40 Uhr

Ich lerne immer mal wieder nette Menschen im Internet kennen. Die meisten wohnen dann allerdings zu weit weg, so dass es eher selten zu einem Treffen kommt. Bei meinem Mann war es jedoch so, dass wir uns irgendwann getroffen haben und uns genauso sympathisch waren, wie online über das chatten. Wir haben allerdings Monate lang gechattet, bis es dann zum ersten Treffen kam.

Vor Kurzem habe ich eine nette Person kennengelernt, die auch gar nicht so weit von mir entfernt wohnt. Wir verstehen uns online sehr gut und haben auch schon über ein Treffen nachgedacht. Allerdings habe ich immer die Bedenken, dass mich die Person in Natura gar nicht mehr so sympathisch findet, wie eben übers chatten. Vielleicht wäre dann eine aufkeimende Freundschaft schon direkt zu ende und der Online Kontakt würde dann auch abbrechen.

Ist es euch schon passiert, dass ihr jemanden online sympathisch gefunden habt und ihn dann in Natura überhaupt nicht mochtet? Ist danach der Kontakt online auch abgebrochen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das auch. Vielleicht liegt es daran, dass man dann online in die andere Person viel hineinprojiziert und sich vorstellt, wie der andere sein könnte, aber man denkt dabei etwas an der Realität vorbei. Aber es wäre mir nicht ausreichend, Menschen nur online zu kennen. Ich hätte schon den Wunsch, diese Menschen auch offline kennenzulernen.

Sollte es dann so sein, dass man enttäuscht ist und der andere ist nicht so, wie man es gerne hätte, dann muss man damit klarkommen und gegebenenfalls wieder getrennte Wege gehen. Das ist dann halt so.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Dass jemand online sympathischer ist als im echten Leben, das ist mir noch nie passiert. Allerdings habe ich nie Partner im Internet gesucht oder tiefer gehende Freundschaften. Bisher habe ich Hundemenschen in verschiedenen Ländern online kennen gelernt. Die waren wie erwartet, zum Teil sind es Freunde geworden. Aber die Erwartungshaltung über ein bestimmtes Thema hinaus ist eben niedrig. Da wird man nicht enttäuscht.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke, dass man online schon herausfinden kann, ob eine grundlegende Sympathie vorhanden ist oder nicht. Bei einem Aufeinandertreffen im echten Leben spielen dann allerdings auch noch andere Dinge eine Rolle. Zum Beispiel die Gestik und Mimik und, was besonders bei der Partnersuche eine wichtige Rolle spielen kann, ob man sich Riechen kann oder nicht. Generell finde ich es aber auch in Ordnung, wenn man manche freundschaftlichen Beziehungen eher virtuell als im echten Leben pflegt.

» schnatterliese » Beiträge: 161 » Talkpoints: 34,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte das früher auch schon mal. Ich hatte bis zum ersten Treffen 4 Wochen fast täglich mit ihm geschrieben. Als wir uns dann getroffen haben hatte er irgendwie eine komische Art und eigentlich wollten wir erst zusammen was trinken und dann ins Kino gehen. Da er mir beim direkten kennenlernen beim Essen so unsympathisch war und ich mich in seiner Gegenwart richtig unwohl gefühlt habe ist es nicht mehr zu dem Kinobesuch gekommen.

Bei meinem jetzigen Freund jedoch war es anders. Wir hatten uns vorher auf einer Party schon mal gesehen aber nicht miteinander geredet und dann einige Zeit später haben wir über Facebook geschrieben. Da hat es dann auch nur so 2 Wochen gedauert bis wir uns das erste mal getroffen haben. Ich hatte vorher erst Angst dass es so wird wie das vorherige treffen aber dieses war ganz anderes. Wir haben uns sofort gut unterhalten können und es herrschte eine lockere Atmosphäre. :)

Ich kann mir jedoch vorstellen das jemand der im Internet schreibt sich ganz anders gibt als er wirklich ist. Gerade Schüchterne Menschen kommen gerne aus sich heraus, da man anonym bleibt und sein gegenüber und seine Reaktionen nicht sehen kann.

» Tina96 » Beiträge: 28 » Talkpoints: 5,47 »


Ich habe im Lauf der Jahre auch immer mal wieder auf kleineren Treffen zwanglos Leute in der Realität kennengelernt, die ich zuvor nur aus Foren kannte. Meist war es so, dass das insofern sehr entspannt war, weil es immer eine Handvoll Leute waren, die sich irgendwo in einem Café trafen.

Da waren dann auch schon öfter mal Überraschungen dabei. Ich würde sagen, dass ca. vier von fünf Leuten annähernd so waren, wie ich sie mir vage vorgestellt hatte. Bei den restlichen zwanzig Prozent hatte sich das immer in "positive Überraschung" als auch in "negative Überraschung aufgeteilt. Manche, die mir online sehr nett vorkamen, hatten dann plötzlich Eigenschaften, die ich gar nicht mochte, und solche Leute, die virtuell fast etwas langweilig wirkten, waren dann schüchterne, aber herzliche Leute.

Die negativen Überraschungen behält man natürlich besser im Gedächtnis. So hatte ich eine Frau im Vorfeld als warmherzig und an anderen Menschen interessiert eingeordnet, in der Realität war sie dann aber irgendwie kalt, egozentrisch, egoistisch mit narzisstischen Tendenzen. Man kann also tatsächlich auch einmal komplett daneben liegen. Aber das kann man im echten Leben zuweilen auch, wenn man sich von jemandem lange Zeit blenden ließ.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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