Holzschwamm im Gartenhaus: Abriss oder Bekämpfung?

vom 20.10.2011, 22:19 Uhr

Meine Freundin hat im Garten ein Gartenhaus stehen. Dort ist Holzschwamm drin. Der Mann meint, dass man das Haus noch retten kann, weil es irgendein Mittel gibt, womit man das Holz noch behandeln kann. Er weiß aber nicht, wie es heißt. Der Bruder von dem Mann meint, dass es nicht mehr zu retten ist und er es abreißen soll und ein neues Gartenhaus bauen soll.

Kann man wirklich ein Holzhaus mit Holzschwamm noch retten oder sollte man es abreißen und das Holz entsorgen? Muss das Holz auf Sondermüll, weil es ja doch mit Holzschwamm durchzogen ist?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Frage ist wie groß ist das Gartenhaus und wie groß ist der Pilzbefall bereits. Und wurden schon einmal Maßnahmen dagegen unternommen und sind diese nicht effektiv genug gewesen, dass das ganze an der gleichen Stelle wieder aufgekeimt ist?

Nur mit diesen Informationen könnte man überhaupt dazu etwas sagen. Aber wenn der Befall bereits groß ist, dann kann man das ganze meistens nicht mehr retten und es ist kostengünstiger das ganze abreißen und neu zu errichten anstatt eine teure und aufwendige Sanierung in Angriff zu nehmen.

Man muss bedenken, dass man zunächst die Ursache beseitigen muss meistens ist das ganze durch feuchtes Holz. Damit muss das komplette feuchte Holz bereits entsorgt werden. Dazu kommt dann das abtragen der befallenen Stellen mit einem Radius von mindestens 150 cm um die Stelle. Sind mehrere Pilze vorhanden, dann gilt dieser Radius für jeden einzelnen Pilz. Hinterher muss das ganze noch gut belüftet und Temperiert werden, und dann wieder die Lücken ersetzen. Von einem Fachbetrieb das ganze machen zu lassen ist utopisch, da man ein neues Gartenhaus für wenige hundert Euro im Baumarkt bekommen kann.

Ein einfaches Mittel welches man drauf schmiert und der Pilz dann verschwindet wäre schön und wird leider auch so verkauft. Das ganze beseitigt es jedoch nur an der Oberfläche, die Wurzeln im Holz bleiben jedoch aktiv und vorhanden und breiten sich wieder aus. Demnach kann man bereits nach kürzester Zeit wieder mit einem erneuten Befall rechnen.

Die Entsorgung ist ganz klar geregelt, befallenes Material gilt als Sondermüll und muss auch gesondert durch Fachfirmen entsorgt werden mit Nachweis. Es reicht nicht wenn man das ganze als Privatmann in seinem Garten verbrennt, da sich dadurch die Sporen weiter verteilen und auch auf andere Materialien sich ansiedeln können. Eine Entsorgung auf dem Wertstoffhof bzw. Deponie ist als Privatmann auch nicht zulässig. Somit ist das auch mit weiteren Kosten verbunden die aber in jedem Fall anfallen würden, egal ob man saniert oder das ganze abreißt.

Bevor man ein neues Gartenhaus auf dieser Stelle errichtet sollte man jedoch nach der Ursache suchen. Denn nicht selten kommt die Feuchtigkeit aus dem Boden und zieht durch das Holz. Beseitigt man das ganze nicht durch einen entsprechenden Unterbau, dann wird dem neuen Gartenhaus das gleiche Schicksal passieren wie bereits dem alten.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^