Wie lange als Eltern missratenen Sohn finanzieren?

vom 27.03.2016, 21:36 Uhr

Eine Freundin meiner Mutter hat zwei Söhne im Alter von Anfang, Mitte 20. Der ältere von beiden ist ganz gut geraten, ist ausgezogen, macht eine Ausbildung und hat auch ansonsten nie Probleme gemacht. Der andere ist allerdings zum genauen Gegenteil herangewachsen.

Er müsste jetzt 21 sein, hat keinen Schulabschluss, keine Ausbildung oder einen Job und macht nur Ärger. Momentan versucht er zum x-ten Mal, einen Hauptschulabschluss nachzuholen, aber schwänzt ohne Ende, wie er es schon immer gemacht hat. Auch vermutet die Mutter, dass er Drogen nimmt.

Die Mutter ist allein erziehend, hat nicht gerade viel Geld und würde eigentlich gerne in eine kleinere Wohnung umziehen, sobald der jüngere Sohn aus dem Haus ist, aber danach sieht es momentan nicht aus.

Ich würde gerne wissen, wie lange man als Elternteil für ein Kind aufkommen muss und wann man es vor die Tür setzen darf, wenn es nichts gebacken bekommt und nur Ärger macht.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das ganze ist relativ einfach. Als Elternteil muss man für sein Kind aufkommen, bis es maximal 28 Jahre alt ist. Dabei muss sich das Kind jedoch noch in einer Ausbildung, Studium o.ä. befinden. Jedoch gibt es auch dafür noch Regelungen, jemand der bereits die 2. Ausbildung angefangen hat ohne sie aus triftigen Grund zu beenden wie z.B. Mobbing oder Betrieb ging pleite, muss von seinen Eltern auch nicht mehr finanziert werden.

Wäre ich diese Mutter, dann hätte ich das Kind schon lange vor die Tür gesetzt. Gerade weil es ohnehin schon so scheint, dass das nicht erst gestern angefangen hat. Wer mit 20 Jahren noch nicht einmal einen Hauptschulabschluss hat, der hat einfach komplett versagt und muss radikal auf den Boden der Tatsachen zurück geholt werden. Dabei hilft in meinen Augen auch nur ein kompletter Rauswurf aus der Wohnung. Denn dann ist der Sohn mal gezwungen etwas zu unternehmen.

Das Kind ist volljährig und sofern keine anderen Beeinträchtigungen oder Behinderungen vorliegen, für sich selbst verantwortlich. Selbst wenn er es nicht gebacken bekommt mit einem Schulabschluss, würde ich ihn auch nur weiterhin bei mir wohnen lassen wenn er etwas zur Haushaltskasse dazu gibt z.B. durch einen Job.

Passiert da auch nichts aus Faulheit und weil es bequemer ist den ganzen Tag im Bett zu liegen oder Spiele zu spielen, dann würde ich im zweifel auch die Wohnung von ihm durch die Polizei räumen lassen. Selbst wenn es sich dabei um mein eigenes Kind handelt, denn offenbar wurde es bereits Jahre vorher verpasst ihn in seine Schranken zu weißen und auf den rechten Weg zu bringen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Die Mutter sollte sich erst einmal staatliche Hilfe suchen, denn hier laufen gewisse Sachen einfach in die falsche Richtung. Der Sohn benötigt einen gerichtlichen Betreuer, denn nur der kann hier konkrete Hilfe anbieten. So kann die Mutter dann auch direkt die finanzielle Seite abklären. Daher sollte der Betreuer auf jeden Fall die finanziellen Angelegenheit in Bezug auf den Sohn in der Hand haben. Ansonsten wird die Mutter wohl noch lange ihren Sohn finanzieren.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



karlchen66 hat geschrieben:Der Sohn benötigt einen gerichtlichen Betreuer, denn nur der kann hier konkrete Hilfe anbieten.

Auf welcher Grundlage möchtest du diesen beauftragen? Der Sohn ist offensichtlich nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Die Mutter vermutet nur, dass er Drogen nimmt. Aber einen Beweis gibt es dafür nicht. Solang der Sohn noch selbst für sein Handeln einstehen kann, bekommt man keinen gerichtlichen Betreuer. Auch nicht wenn dieser offensichtlich sein Leben nicht im Griff hat. Möchte man dann in diese Richtung aktiv werden, so ist erst einmal der Weg über die Gerichte notwendig und das kann sehr lange dauern.

Das einfachste ist wirklich vor die Tür setzen. Welche Förderungen und Maßnahmen dem Bengel dann zustehen, dass kann dieser selbst bei den zuständigen Ämtern wie z.B. Jobcenter etc. in Erfahrung bringen. Macht er nichts, dann hat er finanziell halt nichts mehr. Sollte die Mutter dann immer noch finanziell Zuständig sein, bekommt der Bengel das so gesagt und auch entsprechende Unterstützung wenn er sich darum kümmert. Tut er es nicht, dann hat er einfach Pech gehabt und muss es auf die harte Tour lernen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn die Frau ihren Sohn nicht mehr finanzieren möchte, wäre es vielleicht klüger, sich vom Anwalt beraten zu lassen und da alle Möglichkeiten durchzugehen. So kann sie sich rechtlich absichern. Nicht, dass sie ihm einfach die finanziellen Mittel kürzt obwohl sie dazu verpflichtet ist, ihren Sohn bis zum Jahr X zu finanzieren. Sonst könnte er das Geld einklagen, wenn er auf die Idee kommt.

Vielleicht wäre auch eine Familienberatung sinnvoll, wenn man nicht mehr weiter weiß. Aber eigenmächtig würde ich nicht handeln und mich mindestens von einem Anwalt beraten lassen, welche Möglichkeiten man hat.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde, dass man als Mutter in letzter Konsequenz immer helfen muss. In dem Fall wäre vielleicht eine gemeinsame Gesprächstherapie etwas, was helfen könnte. Es muss ja auch einen Grund haben, warum er zu Hause bleibt. Vielleicht hat er falsche Freunde, vielleicht packt er es aber auch nicht. Finanzieren muss man ihn gesetzlich gesehen sicherlich noch, wobei ich als Mutter eher schauen würde, dass man die Probleme gemeinsam löst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der Sohn muss erst einmal wieder konkret ins reale Leben finden. Hier braucht er auf jeden Fall professionelle Hilfe, denn jede andere Art von Hilfe bringt hier leider kein Ergebnis. Aus der Wohnung werfen wird fatale Folgen haben und den Sohn erst recht auf den falschen Weg führen. Er braucht daher wirklich einen gerichtlich bestellten Betreuer mit allen Vollmachten.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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