BMI messen sinnvoll oder totaler Quatsch?
Eine Freundin von mir war letzte Woche bei ihrem Arzt um sich einmal komplett durchchecken zu lassen. Nach dem sie wieder zu Hause war hat sie mir eine Art Drehscheibe gezeigt, die sie von ihrem Arzt bekommen hat. Dort konnte man seinen BMI bestimmen. Dieser steht in Relation von der Körpergröße zum Gewicht.
Ich habe meine Werte dann an der Drehscheibe eingestellt und hätte laut dessen ein Übergewicht und müsste fast 10 Kg abnehmen. Habt ihr euch schon mal eure Werte ausgerechnet? Kam bei euch ein stimmiges Ergebnis heraus oder habt ihr auch das Gefühl das für eine solche Berechnung noch mehr Faktoren berücksichtigt werden müssen?
Ich denke, dass es bei der Beachtung des BMI´s auf sehr viel mehr ankommt als nur auf den Wert, den man ermittelt, indem man das Gewicht durch die Körpergröße zum Quadrat teilt. Bei dem ermitteln des Idealgewichts kommt es unter Anderem noch auf das Geschlecht und vor allem auf das Alter an. Aufgrund dessen ist es nämlich mehr oder weniger normal, wenn das Körpergewicht steigt, weil der Anteil der Muskelmasse im Alter abnimmt.
Sollte man also wirklich Interesse daran haben zu wissen, wo das eigene Gewicht liegt, das heißt ob man abnehmen sollte beziehungsweise zunehmen sollte, dann wäre es empfehlenswert, wenn man sich seinen Körperfettanteil messen lässt. Lediglich dieser kann Aufschluss darüber geben, ob man zu dick ist oder nicht. Viele Leute wiegen ja auch einfach aufgrund der Muskelmasse mehr, da Muskeln bekanntlich mehr wiegen als Fett.
Wenn man nach dem BMI geht haben eine ganze Reihe Spitzensportler starkes Übergewicht. Auf der anderen Seite hat man dann so wabbelige, unsportliche Puddingvegetarier, die einen total akzeptablem BMI haben.
Wenn du deinen Körper wirklich unbedingt analysieren und an mehr oder weniger sinnvollen Normalwerten messen lassen willst solltest du besser eine richtige Körperanalyse machen. Dabei wird der Fett-, Wasser- und Muskelanteil gemessen. Das wird bei uns im Fitnessstudio angeboten, aber Ärzte oder Apotheken bieten das auch an, glaube ich.
Der BMI alleine ist schon mal nicht schlecht, aber eben auch nicht so sonderlich aussagekräftig. Es gehört viel mehr dazu als nur dieser Wert, um zu sehen, ob man übergewichtig ist oder eben, wie viel Fettmasse und wie viel Muskelmasse man hat. Als grobe Orientierung finde ich diese Drehscheibe nicht schlecht, die wir bei der Arbeit auch haben, aber verrückt machen würde ich mich bei dem Wert eben auch nicht.
Der BMI ist in meinen Augen der größte Mist überhaupt. Mag sein, dass der Wert für einige wenige Menschen durchaus aussagekräftig sind, aber leider werden ja solche Faktoren wie beispielsweise der Knochenbau beim BMI überhaupt nicht berücksichtigt.
Ich kenne so einige Menschen in meinem Umfeld, die überhaupt nicht dick sind, aber einen breiten, stämmigen Knochenbau haben und da das Skelett ja auch einiges wiegt, gelten die dann automatisch als "zu dick" oder sogar "adipös", dabei haben die gar nicht zu viel Fett oder so, sondern wirken sogar vergleichsweise schlank, wenn auch stämmig gebaut. Daher würde ich mich nie nur auf den BMI verlassen. Ich halte den BMI sogar für gefährlich, denn wenn unwissende junge Menschen sich zu sehr darauf fixieren, könnten sie theoretisch schnell Essstörungen entwickeln, weil sie sich für unnormal halten und dem BMI zu sehr (blind) vertrauen.
Ich finde, dass das so ein großer Schwachsinn ist und eigentlich auch nur eine Tendenz zeigt. Ich hatte früher laut BMI immer Untergewicht, als ich Sport gemacht habe, war ich dann auch laut BMI untergewichtig, obwohl ich immer super aussah und mich auch gesund und ausgewogen ernährt habe. Man kann also nicht sagen, dass ich wirklich untergewichtig war.
BMI kann sicherlich eine Richtung anzeigen, aber man muss den Menschen sehen und nicht jeder Mensch sieht beim selben Gewicht gleich aus oder lebt gleich gesund oder gleich schlecht. Deswegen finde ich, dass andere Dinge da mehr eine Rolle spielen sollten.
Ich finde auch, dass der BMI nichts aussagt. Immerhin wiegen Muskeln ja genauso viel oder sogar noch mehr, als Fett. Wenn man sehr muskulös und durchtrainiert ist, wiegt man natürlich auch um einiges mehr, als wenn man untrainiert ist. Das bedeutet ja aber noch lange nicht, dass man deshalb dick ist - im Gegenteil sogar. Gerade Gewichtheber kann man ja wirklich nicht als dick bezeichnen, sie sind eben einfach muskulös.
Wenn Fett genauso viel wiegt, wie Muskeln, kann man doch mit dem BMI nichts aussagen. Sicherlich wird das Ergebnis bei einigen Leuten zutreffend sein, aber bei einigen auch wieder nicht und von daher würde ich dem auch nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Wenn man ein amputiertes Bein hat, wird man ja auch viel weniger wiegen, als mit Bein, kann aber trotzdem zu dick sein, auch wenn der BMI etwas anderes sagt.
Ein höheres Gewicht mit kräftigem Knochenbau zu entschuldigen, das klappt nicht. Bei gleicher Körpergröße machen kräftigere Knochen maximal zwei Kilogramm aus. Damit erhöht niemand, der ein normales Gewicht hat, seinen BMI merklich.
Das Skelett eines Menschen wiegt 12 Prozent seines für diese Größe normalen Gewichts plus/minus ein Kilogramm. Der BMI sagt allerdings wenig aus, viele Menschen mit idealem BMI haben kaum Muskeln und viel inneres Bauchfett. Das ist problematischer als Übergewicht mit schmaler Taille und viel Fett an Po und Schenkeln.
Der aussagekräftigste Wert für die Gesundheit ist tatsächlich der Taillenumfang im Verhältnis zur Körpergröße. Wenn man den Taillenumfang durch die Körpergröße teilt und der Wert bei Frauen unter 0,42 liegt, dann ist das sehr risikoarm. Werte ab 0,68 zeigen ein stark erhöhtes Risiko an. Männer haben als Grenzwerte von 0,45 und 0,69.
Ich denke schon, dass dieser Wert eine gute Orientierung geben kann. Denn hat sich ja auch nicht einfach jemand unreflektiert ausgedacht und dann gesagt "so ist es", sondern der BMI wird häufig in Studien aufgegriffen und etwa mit Herzinfarktrisiko, Blutdruck, Gesundheit allgemein und anderen Größen korreliert.
Dass mit dem Knochenbau halte ich auch eher für eine Ausrede. Ich habe mal gelesen, dass die Knochen bei dickeren Menschen auch nicht schwerer sind als bei anderen. Es gibt sicherlich Leute, die sind etwas breiter oder kastiger vom Knochenbau, aber da wiegen die Knochen auch nicht mehr, sie haben nur eine etwas andere Form.
Und natürlich gibt es immer Ausnahmen. Wer sehr viel Sport macht und dadurch mehr Muskeln hat, auf den trifft dann der BMI nicht mehr zu, genauso auf Menschen, denen vielleicht ein Bein fehlt. Aber mal ehrlich, wie hoch ist denn der Anteil an Extremsportlern oder Beinamputierten in der Bevölkerung? Das sind doch Minderheiten und die wissen sicherlich selbst, dass bei ihnen der BMI kein geeignetes Maß ist.
Aber für den groben Durchschnitt, für Menschen, die Gelegenheitssportler sind oder die auch gar keinen Sport machen, passt das doch halbwegs. Es mag keinen Unterschied machen, ob man einen BMI von 24 oder von 25 hat, aber es macht dann schon einen Unterschied, ob man einen BMI von 23 oder von 32 hat.
Sicherlich kann man auch noch andere Größen heranziehen, wie etwa den Taillenumfang. Aber auch der ist nicht perfekt. Denn wenn jemand eine schmale Taille hat, dann hat der zwar wenig Bauchfett, aber der Mensch will vielleicht dennoch abnehmen, weil er viel Fett an den Beinen und Hüften hat und das unattraktiv findet.
Man müsste im Prinzip mehrere Messgrößen heranziehen, um das alles ganz genau zu beurteilen und am besten noch den Körperfettanteil bestimmen lassen. Das artet dann aber irgendwann in einen gewissen Aufwand aus, der beim Durchschnitt übertrieben wäre. Ich kenne beispielsweise auch die Einteilung Körpergröße minus 100. Ich denke, das kommt bei vielen auch schon ganz gut hin.
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