Angst vor ''hängenden Dingen'' haben?

vom 19.11.2014, 21:12 Uhr

Ich habe über meinem Bett ein Regalbrett hängen. Dort stehen nur einige Dekogegenstände und eine Pflanze drauf. Das Brett ist relativ dick und wirkt daher massiv und schwer, ist aber gut befestigt. Eine Kommilitonin von mir besuchte mich einmal und meinte dann, dass sie gar nicht in dem Bett schlafen könnte, wenn da so ein Regalbrett drüber hängt. Sie würde sich die ganze Zeit nur Sorgen machen, dass es runter kommt. Generell hat sie aber bei vielen Dingen Angst, die an der Wand befestigt werden müssen. Das kommt daher, dass in ihrer ersten Studentenwohnung die Wandschränke in der Küche heruntergekommen sind.

Der Inhalt war dann natürlich auch hin und man konnte nur froh sein, dass sich zu dem Zeitpunkt niemand in der Küche befunden hat, denn das hätte auf jeden Fall böse Verletzungen gegeben. In der neuen Wohnung hat sie dann darauf verzichtet, Schränke an der Wand anzubringen, da sie einfach zu große Angst davor hatte, dass diese wieder herunter kommen. Sie fragte mich sogar ob ich denn sicher wäre, dass mein Wandschrank in der Küche alles aushält, was ich dort so reingestapelt habe.

Wie ist das bei euch, habt ihr auch Angst davor, dass Dinge die an der Wand befestigt werden herunter kommen und euch weh tun könnten oder die Dinge eben kaputt gehen? Ist das nicht ein bisschen krankhaft? Über dem Bett kann ich das noch verstehen, aber sonst gehört es im Haus ja doch dazu. Habt ihr auch solche Gedanken und wenn ja, wie geht ihr damit um?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann die Angst deiner Kommilitonin sehr gut nachvollziehen, denn mir ist auch einmal etwas ähnliches passiert. Als ich umgezogen bin, war meine Tochter noch nicht ganz zwei Jahre alt. Sie war also noch ein Kleinkind, hatte gerade laufen gelernt und war eben in einem gefährlichen Alter, gerade was unsichere Haushaltsgeräte und Kästen und Gegenstände angeht.

Natürlich habe ich meine Pflicht als Mutter nach bestem Wissen und Gewissen ausgeführt, allerdings muss ich schon sagen, dass ich mir große Sorgen gemacht habe. Und zwar war es so, dass wir uns keine neue Küche leisten konnten und schon gar keinen Tischler, der uns eine gebrauchte Küche hinein gemacht hat. Folglich war ich darauf angewiesen, dass mein damaliger Freund und Vater meines Kindes, mit seinem Vater diese Küche befestigte.

Leider haben sie das nicht gut genug gemacht und der Hängeschrank hing auf einmal immer schräger und schräger und drohte herunter zu fallen. Da ich mich dann von meinem Freund getrennt hatte, stellte ich das Kästchen kurzerhand auf den Boden, weil ich einfach Angst davor hatte, es könnte herunter fallen und meine Tochter könnte darunter erschlagen werden.

Ich kann deine Kollegin deshalb gut verstehen, wenn sie Angst davor hat, dass das hängende Dekoschiksal einmal herunter kracht, wenn man sich gerade im siebten Himmel im Traumland befindet. Weil gerade, wenn man einmal eine so schlimme Erfahrung gemacht hat, wie deine Studienpartnerin, nimmt man solche Dinge nicht mehr so auf die leichte Schulter.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann diese Sorgen und Ängste durchaus verstehen. In meiner früheren Wohnung hatte ich mal ein Hängeregal über dem Bett hängen und normalerweise hätte ich mich mit dem Kopf zur Wand hingelegt, aber das war mir dann zu gefährlich und ich legte mich so hin, dass die Füße nur zur Wand schauen. Ich meine, es kann immer etwas passieren und so kriegt man die Bücher oder was auch immer auf dem Regal steht, nicht direkt ins Gesicht ab, sondern eben nur auf die Füße.

Meinem Onkel ist das mal passiert, dass ihm im Schlaf ein paar schwere Bücher vom Regal auf den Kopf gefallen sind. Er hatte sich einige Verletzungen zugezogen und das Kissen war danach ganz blutig. Daher finde ich schon, dass man derartige Situationen nicht unterschätzen sollte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann diese Angst auch nachvollziehen, wobei ich da auch schon Erfahrung damit machen musste, zum Glück aber nicht am eigenen Leib. Wir hatten ein großes, gerahmtes Bild über dem Sofa hängen, wobei ich da immer auf dem Sofa sitze. Ich hatte nie Angst vor dem Bild gehabt und mir auch nie gedacht, dass es runterfallen könnte, obwohl es tatsächlich sehr schwer und massiv ist.

Als mein Freund noch feste Arbeitszeiten hatte, war es dann irgendwann mal so, dass er ganz überraschend früher Feierabend hatte, womit ich gar nicht gerechnet hatte, weil das eben nie vorkam. Er fragte mich dann, ob wir nicht in die Stadt gehen würden, was wir auch machten. Als wir nach Hause kamen, lag das Bild auf dem Sofa, das Glas war dann auch rausgefallen. Ich hatte da einen riesigen Schock bekommen und wirklich an einen Schutzengel geglaubt. Immerhin würde ich da ja sitzen, wenn mein Freund zufällig nicht früher Feierabend gehabt hätte. Das war wirklich pures Glück, das wäre sonst einfach nicht gut gegangen, wenn mir das Bild auf den Kopf geknallt wäre. Irgendwie ist das schon eine krasse Situation.

Jedenfalls habe ich seitdem aber auch richtig Angst vor hängenden Dingen. Solange sie nicht auf mich fallen können, ist mir das ja egal. Aber ich würde nun nicht unter hängenden Dingen sitzen oder liegen wollen. Das finde ich wirklich gefährlich und da würde ich mich auch nicht mehr wohl fühlen und mich auch nicht richtig entspannen können. Von daher verzichte ich auch darauf oder hänge nur ganz leichte Sachen an die Wand, bei denen es mir quasi egal sein, wenn sie mir auf den Kopf knallen, da mir das nichts machen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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