Wie mit unfreundlicher Putzfrau beim Arbeitgeber umgehen?
Dort, wo ich an mehreren Tagen arbeite, hatte ich neulich einen Konflikt mit der Putzfrau. Ich war gerade mit meinen Kollegen dabei, die Osterdeko anzubringen, denn ich mache da in einer Dekorations AG mit. Da rief mich die Putzfrau in einen der Seminarräume und machte einen riesigen Aufstand, weil da Tassen in der Spüle standen.
In dem Raum befinden sich ein Waschbecken und ein Spülmaschine. Das Zimmer dient als Seminarraum und ich hatte da vorher auch ein Seminar abgehalten und den Seminarteilnehmern ein paar Getränke sowie Tassen hingestellt, damit sie etwas trinken können. Nach dem Seminar hatte ich die Teilnehmer dann gebeten, dass sie ihre benutzte Tasse in die Spülmaschine stellen.
Das haben sie scheinbar nicht gemacht. Sie haben die Tassen in die nebenstehende Spüle, also das Waschbecken gestellt. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht haben sie mich falsch verstanden, vielleicht lief die Spülmaschine gerade. Ich habe gar nicht darauf geachtet, was sie mit den Tassen so genau gemacht haben.
Die Putzfrau hat mich dann aber deswegen angezickt, weil sie meinte, dass sie nun das Waschbecken brauche, um Lebensmittel zuzubereiten (die als Snack bei einer später stattfindenden Vortragsveranstaltung dienen sollten). Sie brüllte mich an, noch bevor sie die Tür des Raumes geschlossen hatte, sodass das sicherlich auch einige, die draußen standen mitbekommen haben. Und sie zwang mich dann, die Spüle leer zu räumen und die Tassen vom Waschbecken alle in die Spülmaschine zu stellen. Weil ich mich vor dem benutzten Geschirr anderer ekle, fand ich das schon nicht so toll.
Das sollte ich dann alleine machen, die Frau war dann aus dem Raum wieder raus gegangen. Mich hat das aber so aufgeregt, wie sich mich da anbrüllte, dass ich danach nicht gleich wieder aus dem Raum gehen und andren Leuten begegnen konnte. Daher habe ich mich erst noch eine Weile in einem Hinterzimmer dieser Seminarraumes versteckt, bis ich mich wieder „eingekriegt“ hatte.
Ich bin ziemlich sauer auf diese Putzfrau. Mal abgesehen davon, dass ich finde, man sollte niemanden anbrüllen, erst recht nicht so, dass es andere mitbekommen und auch nicht wegen solcher Kleinigkeiten, finde ich auch, dass man seine Vorgesetzten nicht anzumaulen hat und ich stehe in der Unternehmenshierarchie ganz weit über ihr. Ich würde auch nie meinen Chef anmaulen und sie ist so bösartig, dass sie - obwohl sie mir hierarchisch untergeordnet ist - so eine Szene macht.
Wir haben das zwar nachher nochmal besprochen, sie hat sich auch entschuldigt, aber sie meinte dann auch, sie sei nunmal so impulsiv, das könne sie nicht abstellen, Wirklich zufriedenstellend ist das für mich nicht. Ich möchte gerne arbeiten, ohne vom Putzpersonal angebrüllt zu werden.
Wie würdet ihr damit umgehen? Inzwischen ist es so, dass ich ihr aus dem Weg gehe und ich benutze nun bei den Seminaren entweder Wegwerfbecher, die dann wegfliegen oder es gibt nichts mehr zu trinken. Ich kann der Frau aber gar nicht mehr so richtig in die Augen sehen, sonst regt mich das wieder auf. Zum Glück ist sie bald in Rente und dann ist sie weg. Was würdet ihr mir raten?
Du möchtest nicht vom Putzpersonal angebrüllt werden? Bist du was Besseres als Putzpersonal? Ich muss sagen, dass ich von keinem angebrüllt werden will. Und da kommt es nicht darauf an, ob es Putzpersonal ist oder ob es ein Professor ist.
Da wir aber alle nicht dabei waren, kann man auch nur das beurteilen, was du schreibst und man kann die Reinemachefrau nicht danach fragen, wie es gewesen ist. Ich bin nämlich der Meinung, dass man immer beide Seiten hören muss. Besonders, wenn es um Konflikte geht.
Dann muss ich sagen, dass die gute Frau wohl auch ein wenig Recht hatte. Wenn es so abgemacht ist, dass sie nicht die Aufgabe hat die Spülmaschine einzuräumen, dann muss ein Seminarleiter eben auch darauf achten, dass die Leute das Geschirr nicht einfach in die Spüle stellen und wenn der Seminarleiter, also du, es nicht gemacht hat, dann muss der Seminarleiter selber ran und da muss man sich nicht aufregen, wenn man ein wenig mehr Arbeit hat.
Ich kann die Putzfrau schon verstehen, wenn sie sich aufregt. Besonders, wenn das vielleicht auch nicht das erste Mal war. Und da sie sich entschuldigt hat für den rauen Ton, kann ich nichts schlimmes sehen. Die Frau war wahrscheinlich fürchterlich genervt, dass sie das machen muss, was nicht in ihren Aufgabenbereich gehört.
So wie du das schreibst, siehst du eine Putzfrau schon als "niederes" Personal an und nur weil sie eine Putzfrau ist, darf sie ihre Meinung nicht vertreten und nur weil sie Putzfrau ist, ist eine Entschuldigung nicht genug?
Da es deine Aufgabe war, darauf zu achten, dass das Geschirr in die Spülmaschine geräumt wird, ist die Putzfrau im Recht und da solltest du einfach die Spülmaschine einräumen und gut ist. Wie solltest du sonst mit der Putzfrau umgehen. da sie sich entschuldigt hat, finde ich auch nicht, dass du sie weiterhin spüren lassen solltest, dass du für das Schreien sauer warst.
Also wenn sie Lebensmittel für eine Vortragsveranstaltung vorbereiten soll, dann ist es ja schon keine gewöhnliche Reinigungskraft mehr, sondern sie hat auch noch andere Aufgaben. Zudem ist in meinen Augen auch derjenige, der eine Veranstaltung gehalten hat, ebenfalls dafür zuständig, dass gewisse Prozesse sauber ablaufen, und dazu gehört halt gegebenenfalls das Wegräumen der Tassen, außer es wurde explizit eine Person für diese Aufgaben abgestellt.
Bei uns ist es so, dass das Geschirr für Veranstaltungen von Mitgliedern der Hausverwaltung weggeräumt wird. Die zuständigen Personen richten die Sitzungssäle ein und räumen auch wieder weg. Oft ist es auch so, dass die Zuständigen der Veranstaltung auch mit anpacken, so geht es viel schneller und es läuft ordnungsgemäß ab. Man muss dann halt nur die Mitteilung weiterleiten, dass Getränke und so benötigt werden. Aber ich habe auch kein Problem damit, solche Dinge selbst zu erledigen und benutztes Geschirr wegzuräumen.
Dass sie dich angebrüllt hat, ist natürlich nicht in Ordnung. Sie hätte dir das durchaus anders sagen können. Aber vielleicht stand die gute Frau auch unter Druck und musste dann unbedingt die Sachen für die genannte Veranstaltung vorbereiten. Das kann dann auch schonmal zu einer etwas lauteren Tonlage führen.
Ich bin jedoch der Meinung, dass in dem Fall wahrscheinlich beide Seiten im Fehler sind. Du als Zuständige für die Veranstaltung hast nicht darauf geachtet, dass das schmutzige Geschirr weggeräumt wurde und die Frau wegen ihrer Art dich anzublaffen. Sie hat sich ja auch entschuldigt, also sieht sie ihren Fehler zumindest ein.
Außerdem ist eine Putzfrau oftmals ein wichtiges Mitglied in der Arbeitsumgebung und ich finde nicht, dass du etwas Besseres bist nur weil du hierarchig höher angesiedelt bist. Deshalb solltest du dich vielleicht mit der Entschuldigung zufrieden geben und es dabei belassen. Ohne diese Leute würden die Arbeitsplätze total versifft aussehen, die Teppichböden wären schmutzig, die Kühlschränke würden vor sich hin schimmeln, ich könnte die Liste unendlich fortsetzen.
Ich muss gestehen, dass bei uns auf der Arbeit die Reinigungskräfte wirklich sehr lieb und freundlich sind. Es gibt natürlich auch ein paar impulsivere Kaliber, aber wenn die mal rumzicken, lässt man es auf sich einprasseln und nickt wohlwollend und damit ist die Sache erledigt. Und wenn ich mir überlege, wie oft ich schon jemanden angeblafft habe, nicht angebrüllt, ich will gar nicht darüber nachdenken und ich bin froh so tolle Kollegen zu haben, die über meinen emotionalen Charakter auch mal hinwegsehen können.
In deinem Fall ist sie teilweise im Recht und ich denke nicht, dass du nun Rachegelüste schüren solltest oder ihr aus dem Weg gehen solltest. An sich habt ihr euch doch ausgesprochen und damit ist das Thema erledigt. Wenn du dich dermaßen ekelst, dann leg dir Handschuhe zur Seite. Ich habe es schon erlebt, dass in der gemeinsamen Abteilungsküche Tassen wochenlang benutzt rumstanden und das ist wirklich ekelig.
Ich finde es sehr schade, wie du über diese Frau und deren Beruf redest. Es muss auch Putzkräfte geben und du bist sicherlich nicht besser nur weil du eine andere eventuell höher gestellte Position hast. Sie ist ebenso ein Mitglied der arbeitenden Gesellschaft wie du auch und so müsst ihr menschlich eben auch in diesem gemeinsamen Zeitpunkt versuchen miteinander auszukommen.
Ich würde schon auch davon ausgehen dass man noch mal drüber schaut, wenn man ein Seminar in einem Raum hatte und die Teilnehmer gebeten hat das Geschirr wegzustellen. Man kann einfach nicht immer davon ausgehen dass das dann auch so gemacht wird und ihre Aufgabe scheint das ja auch nicht zu sein.
Natürlich muss man niemanden anbrüllen, aber dafür hat sie sich ja entschuldigt. Da muss man dann auch nicht nachtragend sein. In Zukunft solltest du einfach noch mal schauen, wenn das Seminar beendet ist und gut ist. Ihr müsst ja keine Freunde werden, solltet aber beruflich nebeneinander existieren können.
Ich glaube an das Gute im Menschen, daher denke ich auch nicht, dass sie dich böswillig angemault hat und unfreundlich zu dir war. Ich vermute einfach, dass sie unter enormem Druck gestanden hat. Du sagst selbst, dass sie Lebensmittel für eine Veranstaltung vorbereiten sollte. Ich weiß jetzt nicht, wie viele Personen da geladen sind, aber das kann schon viel Zeit in Anspruch nehmen. Sie steht vom Chef her unter Druck, dass alles pünktlich fertig ist, wenn die ersten Teilnehmer eintrudeln und wird dann durch solche Geschichten, für die sie nicht zuständig ist wie die Tassen in der Spüle, unnötig aufgehalten.
Ich weiß nicht, welche Vorbildung oder Referenzen sie hat und ich meine das auch gar nicht böse, was ich sage. Aber es ist leider so, dass man für den Job als Putzfrau keine großartigen Qualifikationen braucht. Ich habe sogar eher die Beobachtung gemacht, dass viele Chefs der Ansicht sind, dass gerade Putzen doch ein "idiotensicherer" Job wäre und dass das doch jeder können müsste und man dafür nicht großartig intelligent sein müsste. Ohne Witz, solche Meinungen habe ich von Chefs schon häufiger gehört, die eine Reinigungskraft gesucht haben, ich meine es also wirklich nicht abwertend oder negativ.
Also kann ich schon verstehen, dass sie Angst hat, wegen solcher Fehler von anderen, ihre Arbeit nicht vernünftig und ohne Zeitverlust erledigen kann und dann auch noch um ihren Job fürchten muss. Zitronengras, du hattest doch studiert, wenn ich mich nicht irre. Das heißt, dein Job ist sicher im Vergleich zu ihren. Denn putzen können muss jeder, der nicht zu Hause als Messi leben möchte, aber studieren tut eben nicht jeder. Das ist nur der Druck, der aus ihr spricht, vielleicht hat sie schon einige Male eine Standpauke vom Chef bekommen und hat jetzt noch mehr Angst um ihren Job. Nimm ihr das nicht übel und nimm in Zukunft etwas mehr Rücksicht auf sie. Sie wird dir dankbar sein.
Ihr habt sicherlich recht, dass man auch mal gestresst sein kann und dass man in dieser Stressphase nicht mehr so freundlich und lieb ist wie sonst. Wenn man gestresst ist, dann fällt es schwerer, sich zusammenzureißen. Ich habe auch Verständnis dafür, dass man bei Stress nicht mehr mit Engelszungen mit anderen redet.
Aber ich finde, es gibt halt irgendwo auch eine Grenze. Ich bin allgemein eigentlich in der Arbeit ein gutmütiger Mensch. Ich rege mich nicht schnell auf, wenn jemand was falsch macht und ich ertrage auch viel, ohne zu Murren. Zwar rege ich mich manchmal innerlich auf, aber ich zeige das den Menschen nicht. Aber nachdem sie mich da angebrüllt hat, musste ich eine ganze Weile in einem Nebenraum verschwinden und als ich dann eine Dreiviertelstunde später das nächste Seminar hatte, sah ich immer noch nicht wieder frisch aus, was ebenso sehr peinlich war. Da habe ich dann so getan, als hätte ich Heuschnupfen.
Mich hat auch meine Chefin so gesehen. Der hatte ich gesagt, sie soll lieber nicht nachfragen, weil ich sonst wieder anfange und ich muss doch nachher wieder fit aussehen. Lauter peinliche Begegnungen an diesem Tag und verursacht durch das blöde Angebrülle dieser Putzfrau, nur weil ein paar Tassen falsch standen. Ich finde, damit ist sie einfach zu weit gegangen. Und richtig entschuldigt hat sie sich auch nicht, denn ich finde, wenn man sagt „Tut mir leid, aber ich bin halt impulsiv“, dann steckt da ja drin, dass sie das das nächste Mal, wenn ihr was nicht passt, wieder machen wird.
Ich finde, damit ist einfach etwas kaputt gegangen und ich kann dieser Frau auch gar nicht mehr richtig in die Augen sehen. Das ist immer unangenehm für mich, wenn ich ihr nun begegne. Das kann man nicht mehr kitten.
@Zitronengras: Ich wollte deine Gefühle mit meiner Aussage auch nicht schmälern oder degradieren oder so. Du hast dein gutes Recht, dich verletzt zu fühlen, zumal du ja nichts für den Stress der Putzfrau kannst und für ihre Angst, den Job zu verlieren und Ärger mit dem Chef zu bekommen, wenn sie möglicherweise zu langsam alles fertig gemacht hat.
Ich hätte mich an deiner Stelle wahrscheinlich auch sehr schlecht gefühlt, wäre sehr aufgebracht gewesen wegen dieser unverhältnismäßigen Attacke auf meine Person. Dadurch hast du ja auch verpasst, dir die Kontaktdaten deiner Kollegin, die den Job aufgegeben hatte, verpasst, sodass ich deinen Ärger noch mehr verstehen kann. Aber das ist leider eine komplizierte Situation und ich denke, dass alle an diesem Tag einfach mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden sind.
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