Habt Ihr eine Löffelliste oder plant Ihr eine anzustreben?

vom 09.03.2016, 07:11 Uhr

Es gibt viele Menschen, die immer wieder bereuen, dass sie gewisse Dinge in ihrem Leben nicht getan haben. Mein Vater und andere Verwandte, die bereits verstorben sind und teilweise erst kürzlich haben alle gesagt, hätten sie das und das noch getan, dieses geregelt usw. Also diese "klassischen" Klischees, die man oft im TV sieht.

Nun meinte mein Freund, dass wir doch mal eine Löffelliste machen könnten und ich habe den Begriff noch nie gehört. Ich habe ihn gefragt, ob er mich wieder verarschen möchte, weil er das des Öfteren tut, aber meinte es ernst. Er sagte, dass eine Löffelliste die Liste sei, wo man seine To-Do-Liste verfasst, was man bevor man den Löffel abgibt, noch planen und durchführen möchte.

Nun kannte ich es bis heute Nacht nicht, sodass ich natürlich keine Löffelliste habe und irgendwie plane ich sie nicht. Kennt Ihr eine Löffelliste, jemanden der eine hat oder macht Ihr Euch vielleicht sogar selber eine? Wie findet Ihr es, sich darüber Gedanken zu machen, eine Liste zu erstellen, mit Dingen, die man noch tun möchte, ehe man ins Grab beißt?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Von einer Löffelliste hatte ich bis gestern auch noch nichts gehört. Gestern habe ich aber von Monica Lierhaus gelesen, dass sie eine erstellt hat. Im Grunde genommen, finde ich so etwas gar nicht so verkehrt, aber meist ist dies wohl nur für Leute sinnvoll, die sowieso eine angeknackste Gesundheit haben. Gesunde Personen machen sich über so etwas bestimmt keine Gedanken.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich wusste auch nicht, dass es für den englischen Begriff "bucket list" überhaupt eine deutsche Übersetzung gibt. Wenn ich das schon mal im Deutschen gehört habe wurde der Begriff umschrieben oder beschrieben.

Ich selber bin nun eh nicht der Listentyp und immer wenn ich so etwas mal anlege, zum Beispiel für bestimmte Kleidungsstücke, die ich meiner Garderobe noch hinzufügen möchte, weiche ich eh irgendwann von der Liste ab und es kommen Sachen dazu während andere gestrichen werden, die mir nicht mehr so wichtig sind.

Aus diesem Grund habe ich höchstens eine ungefähre Liste mit potentiellen Urlaubszielen im Kopf, aber das ist auch nichts, was ich irgendwie abhake um mich dann auf das nächste Ziel zu konzentrieren. Gerade für den Winterurlaub wiederholt sich ein Urlaubsziel bei uns öfters mal und das wird in Zukunft noch mehr werden, weil die schneesicheren Ziele immer weniger werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man beißt ins Gras, nicht ins Grab, aber das nur nebenbei. Von einer Löffelliste, neudeutsch auch "bucket list" genannt, habe ich auch schon gehört, aber ich selbst habe nicht das Bedürfnis, eine Liste mit Erlebnissen und Erfahrungen zu führen, um sie dann nach und nach abzuhaken.

Ich finde nämlich, dass man sich so nur zusätzlich unter Druck setzt, auch seine Freizeit mit immer neuen Zielen und Plänen zu füllen. So sind Enttäuschungen quasi vorprogrammiert. Wenn man beispielsweise eine tolle Reise "einfach so" macht, weil man schon immer mal nach Tahiti fliegen wollte, kann man sich eher damit abfinden, wenn das Wetter vielleicht nicht so schön oder das Hotel nicht perfekt ist. Wenn man jedoch daraus ein Einmal-im-Leben-Event macht, das gefälligst ein zentrales Ereignis darstellen sollte, an das man sich noch im Altersheim erinnern möchte, muss die Wirklichkeit ja fast schon zwangsläufig hinter den Erwartungen zurück stehen.

Die Argumentation, dass so eine Liste nur etwas für Leute ist, die Grund zu der Annahme haben, dass sie nicht mehr lange leben oder zumindest fit genug sein werden, um ihre Pläne auch umzusetzen, lasse ich wiederum nicht gelten. Es ist naiv zu glauben, dass es im Leben irgendwelche Garantien gibt, nur weil man gerade jung und gesund ist und einem die Welt zu Füßen liegt. Das kann sich von heute auf morgen ändern. Wenn man also der Typ für eine Löffelliste ist, muss man ja nicht erst auf die Krebsdiagnose warten, sondern kann sich gleich an die Erfüllung seiner Träume machen.

» Gerbera » Beiträge: 11318 » Talkpoints: 49,34 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich weiß das es jeden Tag so weit sein kann und deswegen genieße ich mein Leben einfach und mache die Dinge, die ich machen möchte sofort und nicht erst in ein paar Jahren. Eine solche Liste würde ich mir nicht erstellen wollen, weil man die Dinge wirklich gleich machen sollte und nicht irgendwann. Mit so einer Liste verschiebt man es auch nur nach hinten. Man muss jeden Tag genießen und kann das Ende nicht planen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe das eher so wie Ramones. Ich mache das, worauf ich Lust habe und halte nichts davon, Pläne endlos in die Zukunft zu verschieben. Selbst wenn ich auf die Idee käme, so eine Löffelliste jetzt zu erstellen, wüsste ich gar nicht, was ich da reinschreiben sollte. Meine Liste würde also höchstwahrscheinlich ziemlich leer bleiben. Es gibt einfach nichts, von dem ich mir sage, dass ich es unbedingt bis zu meinem Tod noch erlebt haben sollte.

Man kann jederzeit sterben, auch morgen durch einen Unfall, was ich nicht hoffe. Aber dann hat man wenigstens so gelebt, wie man leben wollte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde solch eine Löffelliste nicht so angebracht, denn wie heißt es so schön: ´´es kommt erstens anders als man zweitens denkt´´. Man kann ja gern aufschreiben, was man gern noch tun oder erleben möchte, wenn man der Meinung ist man schafft dieses Ziel auch. Ich würde mich aber ziemlich ärgern, wenn ich nicht das schaffe, was auf der Liste steht. Deswegen bin ich eher für das spontane. Das was ich kurzfristig plane, mache ich auch sofort.

» mamakoko » Beiträge: 19 » Talkpoints: 3,45 »



Ich habe so eine Liste schon einmal geschrieben, aber wo diese nun ist, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Bei mir verschwinden Zettel immer auf wundersame Weise, so dass ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass ich so eine Liste bis zum Ende meines Lebens haben werde, egal ob handgeschrieben oder digital. Früher oder später geht so etwas bei mir immer verloren, so dass das auch nicht so viel Sinn machen würde.

Ich finde es schon wichtig, dass man bestimmte Ziele im Leben hat und genau weiß, was man vor seinem Tod noch machen möchte. Wenn es sich um wirklich wichtige Dinge handelt, die einem persönlich sehr am Herzen liegen, kann man sich ja so etwas aber auch merken und muss es nicht aufschreiben. Wenn man diese Wünsche und Ziele vergisst, dann sind sie ja ohnehin nicht wirklich wichtig.

Im Prinzip spricht ja aber auch nichts dagegen, so eine Liste anzufertigen, um eben alle Punkte vor sich zu sehen. Vielleicht wird man so auch eher motiviert dazu, einige der Punkte direkt anzupacken, um sie direkt von der Liste streichen zu können, anstatt sie immer wieder nach hinten zu verschieben. Dazu neigt man ja leider doch immer wieder, zumindest ist das bei mir so.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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