Lücke zwischen Bachelor- und Masterstudium schlimm?

Meinen Bachelorabschluss habe ich seit Ende Oktober in der Tasche. Da es zeitlich nicht mehr gereicht hatte, um noch zum Wintersemester nahtlos mit dem Master weiterzumachen, kann ich nun jetzt erst zum Sommersemester damit anfangen. Zwischen meinem Bachelorabschluss und meinem ersten Mastersemester liegen nun also etwa fünf Monate. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nun nicht so viel in der Zeit gemacht habe, weil ich mir auch eine Pause gönnen wollte. Von daher habe ich nur auf 450-Euro Basis in meinem Nebenjob gearbeitet und bin ein wenig gereist.

Bisher habe ich mir noch nie Gedanken über diese Lücke im Lebenslauf gemacht, wobei ich mich frage, ob es denn überhaupt eine richtige Lücke ist, da ich ja eben in dieser Zeit nicht studieren konnte und ja in meinem Nebenjob gearbeitet habe. Ich habe jedoch gehört, dass Lücken ab drei Monaten im Lebenslauf schon als kritisch angesehen werden. Ist es schlimm, wenn man eine Lücke zwischen dem Bachelor- und Masterstudium hat oder interessiert das dann niemanden mehr, wenn ich später meinen Masterabschluss habe?

Ich finde, dass man sich heutzutage viel zu sehr Gedanken um sowas macht. Meine Güte, dann hat man mal ein paar Monate "gechillt". Es war bei dir ja auch etwas unfreiwillig, daher würde ich es nicht mal als faulenzen bezeichnen. Aber ganz ehrlich, man wird doch im Leben nie wieder Zeit haben, sich mal eine Auszeit zu gönnen, wenn es in die Arbeitswelt und an die Familienplanung geht, also wieso nicht mal dazu stehen?

Ein Unternehmen, das versucht, mir aus sowas einen Strick zu drehen beim Vorstellungsgespräch, wäre schon mal kein Unternehmen für mich. Und du hast ja immer noch die Rechtfertigung, dass du einfach nicht rechtzeitig mit dem Bachelor fertig geworden bist.

Ich würde die Lücke ehrlich gesagt gar nicht ausweisen und würde dafür im Lebenslauf das Masterstudium direkt an das Bachelorstudium anschließen lassen. So falsch ist das ja im Prinzip nicht, es ist ja quasi wie ein Urlaubssemester im Studium, welches man auch nicht ausweisen würde. Und du könntest dich ja schon einmal mit den Themen beschäftigt haben.

Wenn man kein Startdatum angibt, sondern nur in etwa schreibt Bachelorstudium bis 06/13, Masterstudium bis 05/16, dann ist das rein formal gesehen auch keine Falschangabe. Ansonsten denke ich aber auch nicht, dass das ein großes Problem ist. Viele junge Leute nehmen sich zum Ende der Schule eine Auszeit von bis zu einem Jahr, so dass das eigentlich schon gesellschaftsfähig ist.

Weasel_ hat geschrieben:Ich würde die Lücke ehrlich gesagt gar nicht ausweisen und würde dafür im Lebenslauf das Masterstudium direkt an das Bachelorstudium anschließen lassen.

Das geht nicht, weil auf dem Zeugnis das genaue Datum steht, an welchem ich meine mündliche Prüfung abgelegt und also offiziell fertig war. Man kann nun aber nicht sagen, dass ich mit dem Studium getrödelt habe, ich war sogar recht schnell fertig. Leider musste man sich mit der Abgabe der Bachelorarbeit und mit dem Ablegen der mündlichen Prüfung an jede Menge Formalitäten und Termine halten, so dass es gar nicht möglich gewesen wäre, nahtlos mit dem Master weiterzumachen.

Es musste ein gewisser Abstand zwischen schriftlicher und mündlicher Prüfung vorhanden sein, so dass es an meiner letzten Uni eben nie hinhaut, dass man nahtlos weitermacht. Von daher habe ich da schon eine Rechtfertigung für das Bewerbungsgespräch. Meine Sorge ist nur, dass ich wegen der Lücke vielleicht gar nicht erst zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werde.

Weasel_ hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere ist es aber durchaus üblich, dass man auch dann zum Masterstudium vorläufig zulassen wird, wenn absehbar ist, dass man das Bachelorstudium erfolgreich abschließen wird.

Eben und genau deswegen würde ich mir da keine größeren Gedanken darüber machen, sondern einfach die Lücke als Verlängerung des Studiums ansehen. Die Arbeitgeber wird das wie gesagt höchstwahrscheinlich gar nicht interessieren und wenn doch, kannst du es ja gut erklären und entsprechend füllen. Das ist ein ganz normales Spiel bei Bewerbungen, da darf man nicht zu viel rein interpretieren.

Was willst du denn machen? Aufhängen, weil man eine Lücke im Lebenslauf hat? Das ist doch alles übertrieben. Ein Personaler wird eventuell nachfragen, aber dann sagst du das eben und auch was du in der Zwischenzeit gemacht hast und gut ist. Du überzeugst ja nicht nur durch einen perfekten Lebenslauf und man kann sich ja auch durchaus mal so ein Auszeit nehmen im Leben. Das ist auch in Ordnung so.

Das kommt sicherlich auf die Sichtweise an. Ich habe zum Beispiel einen Mentor, der schon etwas älter ist, aber in seinen Augen wäre das eine absolute Katastrophe und würde auch bei Arbeitgebern nicht sehr gut ankommen, wenn man eine Lücke zwischen Bachelor und Masterstudium hätte. Man müsste da schon nachweisen, dass man da etwas sinnvolles gemacht hat seiner Ansicht nach. Er hat mir daher dazu geraten, den Master möglichst lückenlos anzuschließen und wenn das nicht klappt, sich vorübergehend woanders einzuschreiben, damit man da eben keine Lücke hat.

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll und warte erst einmal ab. Der Bachelorabschluss und damit auch der Master sind bei mir ja noch zwei Jahre hin, so kann ich mir noch Zeit lassen darüber nachzudenken was ich machen möchte.