To-Go-Produkte überflüssig bei guter Planung?

vom 03.06.2015, 08:10 Uhr

Ich las erst kürzlich einen Artikel, in dem es hieß, dass Rewe seine To Go Filialen plant auszuweiten. Bisher gibt es etwa 10 Filialen in ganz Deutschland, zu Testzwecken wie man sagt. Das Konzept soll wohl so gut laufen, dass Rewe plant zu expandieren und diese Filialen auf mehrere hundert aufzustocken. Diese Märkte sollen überwiegend an Bahnhöfen und Einkaufspassagen etabliert werden, um so Kundenwünsche zu decken.

Ich habe erst kürzlich mit einer Bekannten darüber diskutiert, die dieses Konzept total gut findet und dort auch häufiger was für unterwegs kauft. Ich persönlich halte davon nicht viel und bin der Ansicht, dass man bei guter und vorausschauender Planung solche Produkte gar nicht kauft. Ich persönlich habe auch einen Graus vor to-go-Produkten und würde niemals freiwillig irgendwelche belegten Brote, Fertig-Salate oder sowas für unterwegs kaufen. Ich mache so etwas lieber selbst, dann weiß ich auch was drin ist und kann sicher sein, dass die Produkte wirklich frisch und gesund sind. Selbst Kaffee kann man selbst mitnehmen, in dem man sich eine kleine Thermos-Kanne zu Hause fertig macht, was wiederum die Umwelt durch weniger Müll entlastet.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich es besser finden würde, wenn solche Rewe-Filialen die ganzen McDonalds-Filialen an den Bahnhöfen ersetzen würden. Denn so gesund ist to-go meiner Ansicht nicht, aber vermutlich gesünder als McDonalds allemal.

Was meint ihr dazu? Sind To-Go-Produkte in euren Augen überflüssig bei guter Planung oder sind sie essentiell? Wie macht ihr das? Würdet ihr diesen Rewe to go nutzen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ein frisch gebrühter Kaffee lässt sich jetzt nicht wirklich mit einem Kaffee vergleichen, den man stundenlang in einer Thermoskanne durch die Gegend geschleppt hat. Und ein Salat oder ein frisches Sandwich ist halt nach ein paar Stunden in der Wärme auch nicht mehr so wirklich lecker, da ist man mit einem Produkt, das zumindest in der Kühlung stand schon besser bedient.

Und gute Planung ist schön und gut, wenn man von zu Hause los fährt, aber was ist mit den Leuten, die lange unterwegs sind? Vielleicht auf dem Heimweg von einem Urlaub oder so? Oder was ist, wenn man in den Urlaub fährt und so gut geplant hat, dass der Kühlschrank zu Hause leer ist? Macht ja Sinn, wenn man länger weg ist.

Ich sehe den ganze Plastikmüll, den die Supermarktprodukte verursachen, auch kritisch, aber es gibt in fast jedem Bahnhof einen Bäcker, der auch belegte Brötchen und solche Sachen verkauft, die dann nur in eine Papiertüte kommen, und da kaufe ich öfters etwas, wenn ich länger unterwegs bin oder wenn ich Morgens einfach keine Lust habe auf gute Planung sondern lieber noch ein bisschen länger im Bett bleibe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich sehe das genauso wie Cloudy24. Natürlich kann man sich die ganzen To Go Produkte auch einfach selbst zu Hause zubereiten, aber das ist ja nicht immer so einfach möglich und nicht immer so praktisch. So war ich beispielsweise schon oft von morgens bis abends in der Uni und hatte kiloweise Bücher bei mir, so dass mir schon meine Schulter extrem weh tat. Da hatte ich eifach keinen Nerv gehabt, noch einen Thermosbecher Kaffee mit zusätzlichem Gewicht einzupacken, zumal diese ohnehin nicht mehr in meine Tasche gepasst hätte.

Der Kaffee hätte dann nach einigen Stunden nicht mehr wirklich geschmeckt und ausgereicht hätte mir so ein Thermosbecher auch nicht. Eine ganze Kanne wollte ich wegen dem Gewicht nie in die Uni schleppen, so dass ich mir eben sehr oft To Go Kaffee gekauft habe. Das werde ich in Zukunft auch weiter so handhaben.

Diese fertigen Salate finde ich für zwischendurch einfach super. Gerade im Sommer kann man ja auch keinen selbstgemachten, gemischten Salat von zu Hause mitnehmen, den man erst nach einigen Stunden isst. Das wird ja alles warm und labbrig, wobei man geschnittenes Gemüse ja auch nicht so einer Wärme aussetzen sollte. Aber auch dann, wenn ich alleine zu Hause bin und Lust auf einen Salat habe, finde ich so etwas ganz praktisch, da es sich für mich allein oft nicht lohnt, so viel Gemüse zu kaufen, welches ich dann ohnehin nicht allein aufbrauchen kann.

Wenn man den kompletten Tag unterwegs ist oder vielleicht sogar auf Reise ist, dann kann man sich ja auch nicht einfach alles von zu Hause mitnehmen. Es ist ja nicht immer möglich, sich Proviant für mehrere Tage mitzunehmen. Das wird ja auch teilweise schlecht. Und nicht immer hat man die Möglichkeiten, sich vor Ort dann einen Salat zu machen. Da braucht man ja auch Besteck und eine Schüssel dafür und das lohnt sich dann eben auch nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Natürlich würde ich ein selbstgemachtes Sandwich oder den Rest eines leckeren Essens vom Vortag einem gekauften Fertiggericht aus dem Supermarkt in der Regel vorziehen, aber ich finde es nun auch nicht verkehrt, wenn To-Go-Produkte angeboten werden und man hin und wieder auch darauf zurückgreift, wenn man unter Zeitdruck steht oder eine längere Reise vor sich hat, sodass man nur schwer planen kann, wie viel Proviant man benötigt und wie lange die Produkte beim Mitnehmen genießbar bleiben.

Sicherlich enthalten diese Fertigprodukte viele Konservierungsstoffe und sind nicht so gesund und frisch wie ein Gericht aus eigener Zubereitung, aber besser als einen Burger oder eine fettige Käsestange vom Bäcker finde ich einen abgepackten Salat ehrlich gesagt schon.

Mein Freund kauft sich für seine Nachtdienste auf der Arbeit auch oft Lebensmittel aus der To-Go-Ateilung, wobei er japanische Ramen-Nudeln mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen favorisiert. Diese muss er dann nur noch mit heißem Wasser aufgießen und hat innerhalb von 5 Minuten eine einigermaßen schmackhafte Speise, die auch gut satt macht. In seinem Job kann er sich nie wirklich sicher sein, ob er dazu kommt, seine vorgeschriebenen 30 bis 45 Minuten Pause zu nehmen, denn es können immer Notfälle passieren.

Deswegen kocht er nur ungern richtige und zeit intensivere Gerichte im Nachtdienst, und Essen vom Lieferdienst will er nun auch nicht 5 Tage hintereinander bestellen. Da sind solche Nudelpäckchen schon sehr praktisch und eine große Erleichterung für ihn. Ich bereite ihm zwar auch gerne mal eine frische Lunchbox vor, aber zeitlich schaffe ich das eben auch nicht immer.

Nicht zuletzt muss ich auch zugeben, dass ich manchmal einfach aus Bequemlichkeit und Faulheit Fertigprodukte kaufe, wenn ich so gar keine Lust aufs Kochen habe. Das passiert vor allem in Examenszeiten, wenn ich nach 10 Stunden Lernen am Tag einfach nur noch meinen Feierabend genießen will, anstatt mich für 1 1/2 Stunden in die Küche zu stellen. Ich kaufe mir dann meistens Produkte, die ich schon noch für einigermaßen "gesund" halte - beispielsweise Couscous-Salate, Wraps mit Hähnchen und Gemüse oder eben verschiedene Blattsalate.

Manchmal verirrt sich auch eine Speise aus der Kategorie Fast Food in meinen Einkaufskorb, aber das passiert wirklich selten und nicht häufiger, als andere Leute eben aus Lust und Laune eine Pizza bestellen. Von daher finde ich es noch in Ordnung. Allerdings schmecken mir die Fertiggerichte definitiv nicht so gut, dass ich mich tage- und wochenlang nur davon ernähren könnte. Irgendwann fange ich ganz automatisch wieder an, frisch zu kochen, weil ich die Sachen nicht mehr sehen kann.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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