Den Arbeitskollegen mehr glauben als der Partnerin?

In diesem Thread berichtete ich ja schon von A und B, wobei Bs Kollegen behaupten, dass er stinken würde und ihn so aus dem Betrieb drängen wollen. A hält das ganze für eine Verschwörungstheorie und glaubt eher, dass er wegen seinem vergleichsweise hohen Alter von 31 Jahren eben verdrängt werden soll und man ihn durch solche Sticheleien irgendwann selbst zur Kündigung zwischen will, damit er keine Abfindung bekommt.

B glaubt ihr aber nicht, er ist der festen Überzeugung, dass seine Arbeitskollegen Recht haben und dass er "stinken" würde, wobei A meint, dass er sehr reinlich ist und nie irgendwie unangenehm riecht. Die beiden sind auch schon seit 5 Jahren zusammen, sodass sie das in meinen Augen schon wissen müsste.

Ich finde es ziemlich irritierend, dass B seinen Arbeitskollegen mehr glaubt als seiner Partnerin A. Ich finde, dass das kein gutes Zeichen für die Beziehung ist und finde das schon ziemlich befremdlich. Denkt ihr das ist normal? Würdet ihr euren Arbeitskollegen mehr glauben als eurem Partner? Wovon wäre das abhängig? Ward ihr möglicherweise mal in einer ähnlichen Situation?

Ich denke, es ist generell einfacher, etwas Negatives zu glauben, als etwas Positives. Menschen die häufiger Komplimente über ihr Aussehen bekommen, nehmen diese auch oft einfach so hin. Aber wenn dann einer mal was Schlechtes sagt, wird das auf die Goldwaage gelegt.

Normalerweise ist es ja auch so, dass diejenigen, denen man am Herzen liegt, viel Positives sagen. Das ist nicht immer glaubwürdig. Man liegt ihnen eben am Herzen, sie wollen nur das Beste für einen. Da verschweigt man gerne mal kleine Makel. Die eigene Frau ist die Hübscheste, die Zeichnungen der eigenen Kindern sind Kunstwerke, das Essen vom Mann gekocht schmeckt fantastisch.

Steht man sich allerdings nicht nahe, kann man ruhig ungeschönt die Wahrheit sagen. Die Gefühle, die man dabei verletzen könnte, sind einem egal.

In dem Fall ist es ja aber so, dass vermutet wird, dass die Arbeitskollegen lügen, weil sie etwas erreichen wollen. Das macht die Sache weniger glaubwürdig und sollte mit bedacht werden. Aber ich kann schon verstehen, dass der Mann seiner Frau nicht sofort glaubt.

Mit 31 Jahren ist ist B auf keinen Fall zu alt für den Job, den er ausübt. Wenn die Arbeitskollegen sagen, dass er stinken würde, warum spricht er sie nicht mal an und fragt, inwiefern sie glauben, dass er stinkt. Vielleicht hat er ein Deo, das er benutzt, das tatsächlich unangenehm, riecht. Da er es aber selbst benutzt, empfindet er es nicht als unangenehm. Und seine Freundin wird das Deo als normal empfinden, weil er es eben schon länger nimmt.

Es kann ja nun nicht darum gehen, dass er einem mehr glaubt, als A. Für ihn sehe ich erst einmal nur eine Klärung der Behauptung seiner Arbeitskollegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Chef die Mitarbeiter gegeneinander ausspielt. Das wäre wirklich unverschämt. B hat bisher gute Dienste geleistet, warum sollte ihn der Chef da rausekeln wollen?

Ich denke, dass A vielleicht einfach so eingenommen von der Behauptung ist, dass es schon wirklich selbst daran glaubt, dass er Körpergeruch hat. Ich denke, dass B dann noch so viel reden kann und A B eben nicht glaubt.

Vielleicht denkt A auch, dass B das nur sagt, um ihn irgendwie zu trösten. Bedenklich für die Beziehung finde ich das allerdings noch nicht. Man muss eben die Umstände bedenken und beachten, dass es für A seelisch sicherlich sehr großer Druck ist, diesem Mobbing ausgesetzt zu sein.