Wunschliste für Trauzeugen zum Ablauf der Hochzeitsfeier

Meine Arbeitskollegin wird demnächst ihren langjährigen Lebensabschnittsgefährten ehelichen. Sie ist deshalb schon sehr aufgeregt und freut sich und wünscht sich natürlich eine unvergessliche Hochzeit mit einer fantastischen Hochzeitsfeier.

In ihren Kreisen ist es üblich, dass die Hochzeitsfeier grob von den Eheleuten gebucht wird. Also Location, Essen und ähnliches bestellen die Eheleute. Für den detaillierten Verlauf der Feier, wie eben Hochzeitsspiele, Reden und genauerer Ablauf, sind die Trauzeugen und die Eltern der Brautleute zuständig.

Meine Arbeitskollegin ist eher der Typ, der alles ganz strukturiert plant und auch gerne mit Listen arbeitet, die dann abgehakt werden. Sie würde am liebsten den Hochzeitstag in allen Details minütlich planen. Allerdings wird sie sich dem Brauch beugen, auch wenn es ihr schwer fällt.

Nun verliefen andere Hochzeitsfeiern im Freundes- und Bekanntenkreis wohl teilweise eher zügellos. Meine Arbeitskollegin und auch ihr Mann haben klare Vorstellungen, was sie auf keinen Fall haben wollen. Tauben, die nach der Trauung fliegen gelassen werden, lehnen sie zum Beispiel ganz ab. Auch Hochzeitsspiele, bei denen ein Geldeinsatz der Gäste erwartet wird oder eben Spiele, die im Endeffekt in einem Besäufnis enden, wollen sie auf keinen Fall.

Meine Arbeitskollegin überlegt nun, ob sie den Trauzeugen eine Art Wunschliste geben kann, auf der eben steht, was sich ihr zukünftiger Mann und sie so wünschen und was sie auf keinen Fall haben wollen. Der zukünftige Ehemann meiner Arbeitskollegin meint dazu, sie soll das doch lockerer sehen und den Trauzeugen ihre Bräuche nicht zu sehr beschränken.

Findet ihr es angemessen, wenn man in der Situation eine Wunschliste an die Trauzeugen raus gibt? Oder denkt ihr wie der zukünftige Ehemann, dass man die Trauzeugen einfach mal machen lassen soll, denn eigentlich müssten sie das Brautpaar ja einschätzen können?

Ich würde auf alle Fälle sagen, was für das Brautpaar gar nicht geht. Das ist immerhin ein sehr wichtiger Tag und den sollte man sich nicht dadurch versauen, dass man manche Sachen bei der Planung abgegeben hat. Ich kenne den Brauch gar nicht so und würde wahrscheinlich die Krise bekommen. Wahrscheinlich hätte ich keine Nervosität vor dem Tag an sich, sondern davor, dass etwas schief geht weil ich es nicht planen konnte. Ich plane auch alles selber und die Spiele werden dann von der Familie und den Trauzeugen geplant, wobei diese genau wissen, was sie nicht bringen sollen. Ich finde eine klare Linie ist da wichtig und Trauzeugen kennen einen ja auch ganz gut.

Ich frage mich immer wieder, wie man eine große Hochzeit mit allem Drum und Dran haben will, wenn man aber wieder viele Dinge ablehnt, die eben üblich sind. Das man Spiele vermeiden mag, die nur zum Trinken von alkoholischen Dingen anregen, kann ich ja noch verstehen. Aber es gibt doch genug Spiele, die das nicht beinhalten. Wobei ja die Planer solcher Spiele doch ihr Brautpaar soweit kennen sollten, damit sie wissen, dass was vermieden werden soll.

Ich war schon auf vielen Hochzeiten und anderen Feiern wo es Spiele gab. Bisher kenne ich nur ein Spiel, wo wirklich Alkohol eine große Rolle spielt. Und man sollte auch nicht alles vorher ablehnen. Immerhin geben sich Eltern und Trauzeugen mit Sicherheit große Mühe in ihren Planungen und wenn diese eben dann vom Brautpaar geblockt werden, kann es passieren, dass am Ende die Feier eher wie eine Trauerfeier wirkt, weil nichts besonderes passiert.

Eigentlich sollten die Trauzeugen ja Menschen sein, die das Brautpaar sehr gut kennen und daher eigentlich schon wissen, was dem Paar gefällt und was eben nicht so. Aber man kann sicherlich hier und da auch mal etwas anmerken, was einem für die Hochzeit nicht gefallen würde und was man ganz toll findet.

Oftmals ist es ja auch so, dass die Trauzeugen im Zweifelsfall beim Brautpaar nachfragen, ob etwas gar nicht gewünscht ist. Ein bisschen freie Hand sollte man den Trauzeugen aber doch lassen. Sonst können Braut und Bräutigam ja auch gleich alles selbst planen.