Buchrezension: Das hundsgewöhnliche Leben

Rezensent: Stefan Wichmann

‚Jeder Schritt trägt einen fort‘, ist zu Beginn der Geschichte zu lesen.
Vermag es der Roman den Leser an einem Stück Lebenserfahrung des Protagonisten teilhaben zu lassen?

Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Autor für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Cover
Das Cover zeigt einen offensichtlich verzweifelten Mann im Regen. Dies mag die Grundstimmung zu Beginn des Buches einfangen, der Ort selbst wird im Buch nicht erwähnt. Von daher deutet das Cover eher auf den eigentlichen Inhalt hin: Wie kommt der Protagonist aus seiner misslichen Lage?

Inhalt und Aufteilung des Buches
Eigentlich bräuchte es kein Inhaltsverzeichnis. Es ist ein Roman, der chronologisch zu lesen ist und der darauf verzichtet die Kapitel mit sprechenden Überschriften zu versehen. Die Einleitung ist kurz und enthält ein Zitat eines unbekannten Verfassers, auf dass sich die Geschichte bezieht. Da dieser Hinweis aus dem folgenden Text nur indirekt ersichtlich ist, gerät der Lesefluss an dieser Stelle in ein kleines Stocken. Doch dies setzt sich nicht fort. Im Gegenteil. Wenn auch sehr ausführlich und genau erfährt der Leser sehr interessant geschrieben die Hintergründe und Beweggründe des Protagonisten und seiner Familie, die ihn auffängt.

Die ersten hundert Seiten lesen sich interessant und genau in dem Moment, in dem sich der Leser die Frage stellt, ob es denn nun weitergeht, entwickelt sich die Story, sodass man fast ungläubig überlegt, warum es nur noch so wenige Restseiten sind, die jetzt die Lösung aufzeigen werden. Hier sind nicht nur Orte so gut beschrieben, sondern auch Ereignisse, dass sich die Buchstaben zu Bildern und schließlich zu Fernweh formen.

Zielgruppe
Das Buch richtet sich an alle die einen Blick über den Tellerrand wagen und mitfiebern möchten, wie eine fiktive Gestalt eine Lebenskrise überwindet. Spannende und aufregende Momente stehen hierbei im Vordergrund, sodass es weder Krimi noch Reisebericht ist, sondern eine interessante Erzählung, die auch junge Erwachsene in den Bann ziehen kann.

Stil
Der Text ist gut zu lesen und in der Vergangenheit geschrieben. An einigen Stellen werden vom Autoren Zeitformen falsch gesetzt, doch insgesamt überzeugt die personale Erzählperspektive.

Verständlichkeit
Vor dem Auge des Lesers entstehen Räume, Orte und Eindrücke, die es leicht machen sich in den Protagonisten zu versetzen.

Umfang
Die Geschichte ist gut und vollständig erzählt. Das ausführliche Nachwort des Autors zeigt den einen oder anderen Aspekt des Schreibenden, bringt für die Geschichte selbst jedoch keine wirklichen Erkenntnisse. Zusatzmaterialien in Form dreier Kurzgeschichten stehen in gar keinem Bezug zur Geschichte und sind als kostenlose Beigabe nett zu lesen.

Fazit
Es ist ein lesenswertes Buch mit grammatikalischen Schwächen, wobei der Krimi oder die Liebesgeschichte nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Entwicklung der Hauptfigur.

Übersicht
Titel das hundsgewöhnliche Leben
Autor Christian Biesenbach
Das Buch wird gedruckt, sowie als eBook (mobi und ePub) angeboten.