Nelkenöl als Einlage bei Wurzelbehandlung üblich?

Vor einigen Tagen erzählte mir jemand von der Möglichkeit während einer laufenden Wurzelbehandlung als Einlage in den Wurzelkanal ein Präparat mit Nelkenöl in den Zahn einzubringen. Ich gebe zu, dass mich das ziemlich erstaunt hat. Nun habe ich keine Ahnung, wie genau Nelkenöl eigentlich schmeckt, aber ich denke, wenn jemals ein Zahnarzt während einer Wurzelbehandlung ein ätherisches Öl verwendet hätte, wäre mir das aufgefallen.

Außerdem habe ich gehört, dass Zahnärzte die Verwendung von Nelke bzw. ihren Ölen in der Behandlung generell skeptisch sehen. (Die genaue Erklärung hierfür ist mir leider entfallen.) Ich zumindest ging immer davon aus, dass die medikamentöse Einlage während der Behandlung aus einem Antibiotikum besteht oder zumindest aus anderen bakteriziden Wirkstoffen wie zum Beispiel Campher.

Kennt jemand die Methode zur Desinfektion Nelkenöl in den Wurzelkanal einzubringen? Ist das vielleicht eine sehr alte, aus der Mode gekommene Technik oder wird es eher von Ärzten angewandt, die sich der Naturmedizin verschrieben haben? Ist es wirklich, wie von mir angenommen, so selten? Welche Mittel werden denn bei der Behandlung am häufigsten verwendet?

Ich weiß noch von meiner Oma, dass das früher ein beliebtes Hausmittel war, dass man Zahnschmerzen eine Weile mit Gewürznelken in Schach halten kann. Dabei ging es wohl weniger um die Desinfektion, wenn ich sie richtig verstanden habe, als um eine leicht lokal betäubende Wirkung.

Vermutlich machen das heute Ärzte, die der Naturheilkunde nahe stehen. Aber ich bin kein Fachmensch und kann mich da auch täuschen. Vielleicht hat das Mittel ja auch heute noch oder wieder eine Daseinsberechtigung? Pflanzen enthalten ja auch nichts anderes als Wirkstoffe und es gibt auch heute noch mehrere wirksame Medikamente, die auf Pflanzen basieren.