Kellerdecken-Dämmung, wie steht ihr dazu?

Kennt sich jemand aus in Kellerdecken-Dämmung? Wir wurden informiert, dass es sinnvoll wäre, eine energetische Optimierung des Hauses vorzunehmen, also eine Isolierung der Kellerdecken. Das hört sich erst einmal toll an: energetische Optimierung. Es handelt sich um ein Wohnhaus mit sieben Parteien.

Vor etwa vier Jahren wurde der Dachboden gedämmt, damit die oberen Wohnungen nicht mehr so kalt waren - das war auch nötig.

Nun haben wir einen neuen Verwalter bekommen, der eine Wohnung im Erdgeschoss bewohnt. Diese Familie hatte bisher immer die niedrigsten Heizkosten. Nun als Verwalter sollen die Heizkosten - so nehme ich an - noch mehr gesenkt werden. Deshalb der Vorschlag auf Dämmung der Kellerdecken. Da es sich um Eigentumswohnungen handelt geht das natürlich von den angesparten Rücklagen.

Da in den Erdgeschoss-Wohnungen in beiden bisher stets die niedrigsten Heizkosten berechnet wurden, ist auch von unten keine Fußboden-Wärme für die Wohnungen in der ersten Etage, die über den entsprechenden Erdgeschoss-Wohnungen liegen, zu erwarten. Das heißt für mich, die unteren Wohnungen würden noch weniger Heizkosten zahlen, wenn gedämmt wird, dafür aber müssen die Wohnungen darüber noch mehr geheizt werden und mehr bezahlen. Ist das richtig?

Das wäre in meinen Augen eine energetische Optimierung der Erdgeschoss-Wohnungen, aber nicht des Hauses. Was kann man da machen? Ich finde das sehr ungerecht.

Die Frage ist, wie die Heizkosten im kompletten Haus aufgeschlüsselt werden. Nach dem Tatsächlichen verbrauch oder nach einer Berechnung über die Quadratmeter oder als Kopfpauschale?

Anscheinend wird das ganze nach dem Tatsächlichen Verbrauch abgerechnet und dann ist es logisch, dass die Familien im Erdgeschoss die niedrigsten Kosten dafür haben. Sie sitzen am nächsten an der Heizungsanlage, sprich das Wasser welches durch ihre Heizungen geht hat die wärmste Temperatur. Bis diese oben angekommen ist, fehlen ein paar Grad. Die Reaktion von oben ist, dass die Heizung weiter aufgedreht wird und damit mehr verbraucht wird.

Würden die Heizkosten über die Grundflächen berechnet werden und nicht nach dem eigentlichen Verbrauch, dann wäre es für alle eine faire Lösung. Dann könnte man auch einer Isolierung der Kellerdecken zustimmen, denn wie du bereits richtig vermutest dient das in erster Linie dazu, dass die Familien im Erdgeschoss noch etwas niedrigere Heizkosten haben werden, da von unten die Kälte nicht mehr ungebremst nachkommen kann.

Auch kann ich deine Schlussfolgerung nicht ganz nachvollziehen, du meinst das oben dann mehr geheizt werden müsste? Wieso das denn, die oberen Wohnungen würde es kaum betreffen da nur die Kellerdecke isoliert werden soll. Da die oberen Wohnungen nicht mit der Kellerdecke verbunden sind, ändert sich für diese erst einmal gar nichts. Die Wärme von den Erdgeschosswohnungen zieht demnach weiterhin nach oben und gibt eventuell ein wenig Fußbodenwärme ab. Lediglich unten im Erdgeschoss würden dann weniger Heizkosten anfallen, da durch den Keller eine nicht unerhebliche Menge kalter Luft nach oben gedrückt wird.

Es kann aber auch sein, dass unten einfach weniger geheizt wird. Denn es gibt Menschen die fühlen sich auch bei 18 Grad noch sehr wohl, während andere mit 23 Grad in der Wohnung immer noch frieren. Deswegen würde ich mir genau anschauen wie die Heizkostenabrechnung erfolgt, bevor ich mich auf eine Entscheidung dazu festlegen würde. Kann auch sein das ihr solche Kälteexemplare im Haus habt und das ganze trotzdem über die Quadratmeter berechnet wird, somit würden diese dann auch den Verbrauch der Vielheizer mit finanzieren.

Ansonsten kann man der Sanierung auch unter bestimmten Auflagen zustimmen. Man könnte eine Abänderung der Abrechnung vornehmen und dafür im Gegenzug aus der Rücklagenkasse die Sanierung bezahlen. Somit hätten alle etwas davon, die oberen Wohnungen gerechtere Heizkostenabrechnungen und die Familien im Erdgeschoss ihre energetische Sanierung der Kellerdecke.