Praktische, mündliche oder schriftliche Prüfung als Favorit?

vom 25.08.2013, 19:52 Uhr

Jeder, der einen Schulabschluss machen musste hat ja zumindest schon die schriftlichen und mündlichen Prüfungen durch. Jeder, der eine Ausbildung absolvieren musste oder einen bestimmten Studiengang, der kennt auch die praktischen Prüfungen und im Prinzip hatte man die ja auch beim Führerschein schon.

Klar, besonders mögen tut man sicherlich keine Form. Aber mich würde mal interessieren, welche der drei Formen ihr favorisiert und warum? Ich mochte die schriftlichen und mündlichen Prüfungen eigentlich lieber. Zum einen bin ich sowieso eher der Theoretiker und mir fällt lernen zum Glück relativ leicht. In der schriftlichen hat man schön seine Ruhe und in der Regel genug Zeit, um über alles nachzudenken und in der mündlichen Prüfungen wird einem im Fall der Fälle geholfen. Zumindest habe ich mir das immer eingeredet und das war ziemlich beruhigend.

Als ich dann in der mündlichen saß, war ich wesentlich aufgeregter als in der schriftlichen Prüfung. Man wird erwartungsvoll angestarrt und dann kommen hinterher auch noch Fragen, wo man nicht weiß, ob man nun richtig lag oder nicht. Aber man wurde wirklich in die richtige Richtung gestupst, wenn man auf Abwegen war.

Praktische Prüfungen mochte ich nie. Ich habe aber von einigen schon gehört, dass das ja das ist, was man eigentlich können sollte. Theorie schön und gut, aber man muss es eben auch umsetzen können und deswegen sollte man davor auch keine Angst haben. Aber erfahrungsgemäß kann man das sowieso viel besser nach der Prüfung. Da hat man keine Angst mehr vor Beurteilungen, ist selbstsicher usw. Nur muss man die Prüfung eben erst einmal bestehen. Ich habe mir bisher vor jeder praktischen immer eingeredet, dass ich sowieso nicht bestehe. Immerhin hatte ich dann keine große Erwartungshaltung an mich selber und Hochmut kommt eh vor dem Fall. Mit der Einstellung war ich dann immer recht ruhig und habe die Prüfungen auch gut gemeistert. Praktische Prüfungen mag ich dennoch nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich mag schriftliche Prüfungen am liebsten. Dann hat man Zeit zum nachdenken, steht nicht unter Druck und kann sich genau überlegen, was man hinschreiben muss und kann dies auch noch mal ausbessern. Ich liebe aber auch im Besonderen Tests zum Ankreuzen, weil man da eben nur das Kreuz machen muss und nicht noch einen Text formulieren muss. An zweiter Stelle steht bei mir die mündliche Prüfung. Man muss da zwar genauer über das Nachdenken, was man sagt, aber man hat meistens nur eine kleine Gruppe vor sich sitzen und das sind eigentlich auch Menschen, die man kennt und die einen nichts Böses wollen. Da kann man sich auch ein bisschen drum herum reden, wenn man mal keine genaue Antwort weiß.

Was ich ganz schlimm finde sind praktische Sachen. Nicht, dass ich das nicht hinbekommen würde, aber bei mir geht dann meistens etwas schief. So streikt beispielsweise gerne mal die Technik oder mir fällt etwas herunter. Da habe ich meistens nicht so viel Glück, obwohl ich es eigentlich sonst außerhalb einer Prüfung immer gut hinbekomme und auch im Unterricht gute Vorträge halte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Eine praktische Prüfung hatte ich vor allem in Hauswirtschaft für den Realschulabschluss. Da hatte ich nur Angst davor, dass ich das Hühnchen zubereiten muss. Denn in diesem Fall hätte ich mich geweigert, weil ich das als Vegetarier richtig eklig finde. Meine Lehrerin war auch sehr erleichtert, als ich bei der Verlosung als Prüfungstag den Mittwoch gezogen habe, weil sie schon wusste, dass das Hühnchen am Dienstag dran kam. Der Rest war nur Kochen. Es war doof so beobachtet zu werden und man hat vor Aufregung auch mal was falsch gemacht, aber an sich war jeder Handgriff klar.

Bei der Entscheidung zwischen mündlichen und schriftlichen Prüfungen bin ich ganz eindeutig für die schriftlichen. Ich habe mündliche Prüfungen gehasst. Ich bin dabei super aufgeregt und lasse mich auch viel zu leicht ablenken. Wenn der Lehrer oder Professor eine hässliche Krawatte an hat oder irgendetwas ähnliches. Da fehlen dann wieder 5 Sekunden von der Frage. Oder ich stehe vor Aufregung total auf dem Schlauch und weiß die einfachsten Sachen nicht mehr.

Wenn ich die Wahl hatte zwischen einer stundenlanger, schriftlicher Prüfung und einer kurzen mündlichen, habe ich trotzdem die schriftliche gewählt. Ich habe sogar manchmal Seminare nur danach ausgewählt, welche Prüfung ich am Ende haben werde. Ich war auch immer gut in schriftlichen Prüfungen und die Zeit hat mir immer gereicht. Hinweise in die richtige Richtung brauchte ich nie, weil ich ja Zeit hatte, drüber nachzudenken.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bevorzuge tatsächlich schriftliche Prüfungen. Schriftlich bin ich in fast allen Fächern besser gewesen, als mündlich, da ich mich oft nie getraut habe, eine Antwort abzugeben, obwohl sie meistens richtig war oder ich mir ziemlich sicher war. Im Schriftlichen hingegen kann ich tun und lassen, was ich will. Erst wenn ich weg bin, wird das Geschriebene kontrolliert. Das ist wohl der Grund, weshalb ich schriftlich fast ausnahmslos besser abgeschnitten hatte, als mündlich.

Als es einen mündlichen und einen schriftlichen Teil bei einer Englischklausur gab, fing ich trotz sehr guter Englischkenntnisse an zu stottern und konnte nicht wirklich mit meinem Wissen prahlen. Das liegt an der Nervosität, der man ohnehin bei einer Klausur ausgesetzt ist. Das haben bei mir aber auch alle Lehrer bemerkt, sodass ich trotz seltenem Aufzeigen oft auf die Endnote "gut" kam.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch ich bevorzuge im Wesentlichen die schriftlichen Prüfungen, weil ich sie die Arbeitsform betreffend einfach sehr angenehm finde. Da ich ohnehin eher der theoretische Typ bin, macht es mir nichts aus, viel zu lernen und mich mit langen und komplizierten Texten auseinanderzusetzen. Außerdem finde ich es schön, dass ich mir die Reihenfolge der zu beantwortenden Fragen selbst aussuchen, mein Geschriebenes noch mehrmals korrigieren und erst einmal in Ruhe über alles nachdenken kann, bevor ich eine Antwort geben muss. Kurzum ist das für mich die Prüfungsform, die am wenigsten Stress bei mir verursacht.

Auch mit mündlichen Prüfungen kann ich einigermaßen umgehen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich vor Beginn der Prüfung oft sehr nervös bin und mir Gedanken darüber mache, einige der Fragen nicht beantworten zu können oder Schwierigkeiten mit dem jeweiligen Prüfer zu haben. Meist ebbt diese Nervosität allerdings schlagartig ab und sobald ich in der Prüfung sitze, fühle ich mich recht wohl und plaudere unentwegt - gelernt habe ich ja und daher bin ich auch zu mündlichen Prüfungen immer gut vorbereitet.

Was praktische Prüfungen betrifft, fehlt mir ein wenig die Erfahrung. Ich hatte eine einzige praktische Prüfung meine Gesangstechnik betreffend, die mich fast um den Verstand gebracht hat und bei der ich trotz eigentlich guter Stimme zumindest beim ersten Anlauf vor lauter Nervosität komplett versagte - Aufregung tut eben keiner Stimme gut. Generell denke ich, dass ich eher theoretisch veranlagt bin und mich praktische Prüfungen deutlich nervöser machen, weil ich Angst habe, einen Fehler zu machen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich eigentlich die praktischen Prüfungen in meiner Ausbildung favorisiert habe, auch wenn die schon sehr stressig waren und man in der vorgegebenen Zeit fertig werden musste. Das ist bei schriftlichen Prüfungen natürlich nicht anders, aber dabei ist es nicht so schlimm, wenn man vielleicht mal eine Frage nicht beantwortet hat. In der praktischen Prüfung kann man dann unter Umständen gar kein Ergebnis präsentieren, wenn man nicht fertig wird.

Davor hatte ich immer Bammel, weil ich nicht unbedingt schnell arbeite, sondern vor allem gründlich. In einer praktischen Prüfung muss man aber die beiden Sachen kombinieren, damit etwas gutes dabei herauskommt. Ansonsten war es bei mir so, dass ich die schriftlichen und mündlichen Prüfungen ungefähr gleich angenehm oder unangenehm fand. Bei der mündlichen Prüfung fand ich es auch nicht so toll, immer angesehen zu werden, aber wenigstens kann man manchmal auch an der Reaktion schon erkennen, wie die Antwort war und ob man daran noch etwas verbessern sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Als Geisteswissenschaftlerin musste ich bisher als praktische Prüfung nur die Führerscheinprüfung überstehen. Daraus, dass ich drei- oder viermal durchgefallen bin, lässt sich wohl schließen, dass mir praktische Prüfungen nicht wirklich liegen. Ich werde fürchterlich nervös, wenn mir jemand auf die Finger schaut, die Stirn runzelt und gar nichts sagt.

Mündliche Prüfungen haben den Vorteil, dass sie meistens in einer halben Stunde überstanden sind und dass man sie als Prüfling auch ein bisschen lenken kann, etwa wenn man sich besonders ausführlich über eine Frage auslässt, mit der man sich wirklich gut auskennt, oder auch mal Gegenfragen stellt oder seine Wissenslücken zumindest ein bisschen umschifft.

Auf diese Art kann man zumindest einen Teil der Kontrolle über die Situation behalten und fühlt sich nicht ganz so ausgeliefert. Wenn man Probleme damit hat, vor mehr oder minder fremden Leuten frei zu sprechen, kann eine mündliche Prüfung natürlich auch der absolute Horror sein. Ich bin mit fortgeschrittenem Alter in dieser Hinsicht nicht mehr so leicht zu stressen.

Schriftliche Prüfungen sind meistens auch ganz erträglich, aber gerade bei dem ganzen historischen und linguistischen Gewäsch kann es eben auch sein, dass man fünf oder sechs Stunden, bewaffnet mit Traubenzucker, Wasser und einem Arsenal von Schreibgeräten, in einem Hörsaal festsitzt und nur damit beschäftigt ist, vorher gelerntes Wissen wieder auszuhusten.

Da finde ich alleine die handschriftliche Ausarbeitung schon recht anstrengend, da ich im Studium kaum noch mit der Hand geschrieben habe und meine Handschrift auch nicht besonders leserlich ist. Schriftliche Prüfungen sind also ein eher zähes Geschäft, weswegen ich mich für die mündliche Prüfung als Favorit entscheide.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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