Nach Urlaub keine Lust zum arbeiten

Also ich arbeite derzeit nur zweimal die Woche, weil es anders mit der Betreuung meines Sohnes nicht klappt. Insofern habe ich eigentlich nie das Gefühl, total überarbeitet zu sein. Ich hatte im Juli auch zwei Wochen Urlaub, aber ich hatte dann auch keine großen Probleme, wieder arbeiten zu gehen, weil ich ja nicht so ein hohes Arbeitspensum habe. Für mich hat es keinen allzu großen Unterschied gemacht. Früher habe ich bis zu sechs Tage die Woche gearbeitet und war auch mit dem Arbeitsklima nicht sonderlich zufrieden, wenn ich ehrlich bin. Da habe ich den Urlaub immer regelrecht herbeigesehnt und war dann auch richtig traurig, wieder zur Arbeit gehen zu müssen. Am liebsten wäre ich noch länger zu hause geblieben, da mir die Arbeit auch gar keinen Spaß gemacht hat.

Allerdings bin ich auch jemand, dem sehr schnell langweilig wird. Klar ist es auch ganz schön, Urlaub zu haben und einfach mal zu entspannen, aber irgendwann wird es dann auch öde. Mittlerweile bin ich Mama, da gibt es immer etwas zu tun und da kann man sich nicht einfach Urlaub nehmen!

Insofern wird mir da auch nie langweilig. Mir macht meine Arbeit echt Spaß und es ist für mich eher eine willkommene Abwechslung, zweimal die Woche mal etwas anderes zu sehen als die eigenen vier Wände. Ich bin dort mit einigen Kollegen zusammen, die ich gerne mag und habe auch immer recht viel Spaß dort. Ich habe zwar gerne Urlaub, aber ich bin auch nicht sonderlich traurig, wenn er wieder vorbei ist. Mein Mann und ich haben leider selten gemeinsam Urlaub, so dass es sich auch nicht wirklich lohnt. So viel mehr unternehmen kann man dann auch nicht!

Ich hatte auch gerade drei Monate Ferien. Da ich in der Türkei lebe und noch zur Schule habe ich solange Ferien und ich muss gestehen, dass es auf jeden Fall etwas sehr Schönes ist, wenn man so lange Ferien hat. Aber leider kenne ich auch dieses Gefühl, wenn man dann neu mit der Schule anfängt. Ich bin mit meinen Gedanken immer noch in den Ferien und wünsche mir, dass immer noch Ferien sind.

Ich denke mir, dass dieses Gefühl eigentlich fast jeder hat und wir alle damit ein bisschen kämpfen müssen. Der eine mehr, der andere weniger. Bei mir ist es immer so, dass ich den ersten Tag kaum arbeite und noch ziemlich auf dem Schlauch stehe. Das weiß ich auch selber und nehme mir dann vor, dass ich den zweiten Tag auf jeden Fall besser arbeite und eine gewisse Konstante finde. Ich motiviere mich dann damit, dass es mir alles etwas bringt und ich es nur für mich mache.

Wenn ich mich jetzt anstrenge und versuche immer zu arbeiten, dann werde ich wieder sehr schöne Ferien machen und kann diese dann wieder genießen. Ich finde, dass solltest du auch Mal probieren, da es bei mir wirklich sehr gut funktioniert und wenn du dir wirklich sagst, dass du Spaß an deiner Arbeit hast und daran denkst, dass du wieder Ferien machen kannst, dann solltest du einen guten Start hinkriegen. Wenn auch erst beim zweiten Tag.

Früher ging es mir tatsächlich auch immer so, dass ich nach dem Urlaub erst recht keine Lust mehr darauf hatte, an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren, zumal meine Freizeit schon immer deutlich höher bei mir im Kurs stand als meine Arbeitszeit. Auch heute arbeite ich nicht lieber als ich meine Freizeit nutze, aber meine Arbeit, die ich jetzt ausübe, gefällt mir und ich mache sie gerne. Ich mag meinen Chef, mit dem ich die meiste Zeit alleine arbeite und ich mag auch meine Kolleginnen, wenigstens so weit, dass mit ihnen eine gute, kollegiale und freundliche Zusammenarbeit möglich ist, ohne, dass man sich verstellen muss. Es gibt für mich also überhaupt keinen Grund, nicht zur Arbeit gehen zu wollen, allerdings habe ich vor meinem kürzlichen Urlaub deutlich spüren können, dass es nun Zeit für diesen Urlaub wird, denn ich konnte einfach nicht mehr wirklich. Der Urlaub war dann auch wirklich toll, allerdings habe ich mich schon nach der ersten Woche sagen hören, dass ich kein Problem damit habe, wieder ins Büro zurückzugehen und dass ich mich auch ein bisschen darauf freue.

Diese Erfahrung ist für mich tatsächlich vollkommen neu, denn ich mochte meinen Beruf und mein Betriebsklima bisher noch nie sonderlich und habe mich auch an kaum einem Arbeitsplatz wohlgefühlt. Wenn ich bisher Urlaub hatte, dann war das immer wie ein Zurückkehren in ein geborenes Umfeld, in dem ich sicher war, geschützt vor blöden Angriffen irgendwelcher launischer Kollegen, die nichts zu können scheinen als Unfrieden zu stiften. Das ist jetzt anders, denn an meinem jetzigen Arbeitsplatz steht die Arbeit im Vordergrund, die immer wieder von netten kleinen privaten Anekdoten durchzogen wird. Die Mischung ist einfach passend und angenehm und der Beruf, den ich ausübe, gefällt mir in der Branche, in der ich nun bin, auch wirklich gut. Schon aus diesem Grund war es für mich kein Problem, nach dem Urlaub wieder in die Arbeit zurückzukehren und ich hatte auch kein einziges Mal den Gedanken, dass ich meinen Urlaub lieber noch um eine oder zwei Wochen verlängern würde.

Ich glaube dass es hier so ziemlich jeden gleich geht. Vor allem wenn man eben ein paar Wochen Urlaub hatte. Es geht noch eher nach ein paar Tagen oder maximal einer Woche, aber nach drei Wochen hat man sich so schön an den Urlaub gewöhnt das man gar nicht mehr in die Arbeit mag. Meine Schwägerin hatte auch eben vier Wochen Urlaub und sie konnte es sich gar nicht mehr vorstellen zu arbeiten. Und war auch in der ersten Arbeitswoche komplett k.o., so dass sie es nur noch von der Arbeit nach Hause in das Bett geschafft hat.

Mir geht es auch immer so, dass ich überhaupt keine Lust darauf habe, wieder arbeiten zu gehen, wenn ich längere Zeit frei hatte. Immerhin habe ich mich ja auch daran gewöhnt, frei zu haben und normalerweise genieße ich meine freie Zeit auch immer sehr, da mir mein Nebenjob nicht besonders viel Spaß macht. Von daher finde ich es immer schrecklich, wenn es wieder so weit ist und am liebsten würde ich dann natürlich zu Hause bleiben, wobei das jedoch nicht geht. Aus diesem Grund bleibt mir dann nichts anderes übrig, als arbeiten zu gehen, auch wenn ich viel lieber etwas anderes machen würde.

Wenn es wieder so weit ist und ich arbeiten gehen muss, nehme ich mir dafür etwas Schönes für die nächste Zeit vor, so dass ich etwas habe, worauf ich mich freuen kann. Das kann beispielsweise ein Besuch im Freizeitpark, im Kino oder im Restaurant sein. Wichtig ist nur, dass etwas geplant ist, wobei dann auch am besten der Tag feststeht. Auf diese Weise bin ich dann beim Arbeiten auch viel motivierter, da ich weiß, dass ich bald etwas Tolles unternehmen kann und von daher finde ich das dann auch nicht ganz so schlimm.

Während es mir immer sehr schwer fällt, nach einiger freien Zeit wieder arbeiten zu gehen, ist es mit der Uni ganz anders. Wenn ich nämlich zwei oder drei Monate Semesterferien habe, freue ich mich nach dieser langen Zeit eigentlich immer riesig, wieder zur Uni gehen zu können. Obwohl ich es natürlich auch sehr schön finde, meine freie Zeit genießen zu können, fühle ich mich schnell unterfordert, wenn ich zu lange am Stück frei habe. Ich fange dann am, mich zu langweilen und den Alltag zu vermissen, weshalb ich es dann nicht schlimm finde, wenn die Ferien vorbei sind und ich wieder zur Uni gehen muss.

Ich kenne das Gefühl auch, dass ich nach einem Urlaub keine Lust habe, wieder zur Arbeit zu gehen. Oft mache ich mir dann meine Gedanken, was während meiner Abwesenheit bei der Arbeit passiert ist und wie viel ich wohl nacharbeiten muss. Das führt dann auch dazu, dass ich etwas nervös bin, wenn ich dann wieder zur Arbeit gehe. Und ich weiß dann auch ganz genau, dass die Erholung vom Urlaub bei der Arbeit nicht mehr lange anhält und ich dann schon wieder urlaubsreif bin. Auch das führt natürlich dazu, dass ich keine Lust habe, wieder zur Arbeit zu gehen.