Beurteilt Ihr nahe Terroranschläge anders, als entfernte?

vom 26.03.2016, 06:25 Uhr

Seit Tagen berichtet die Welt über Brüssel und teilweise dadurch auch über Paris. Die Terroranschläge in den vergangenen Jahren in den USA sowie in Europa haben weltweit medial immer wieder die Headlines beinhaltet und die Trauer sowie Anteilnahme war groß. Das gilt im Übrigen auch für mich.

Nun lese ich viele Kommentare auf FB und muss unter den Geschehnissen immer wieder feststellen, dass meist ausländische Mitbürger ausflippen. Dort werden dann Aussagen getroffen wie, dass wir Heuchler sind, weil in Syrien passiert das täglich, in Afghanistan, Irak usw. auch, aber darüber berichtet ihr nicht. Das ist der allgemeine O-Ton und glaubt mir, es geht noch radikaler und ekelhafter!

Natürlich wird es auch als Stimmungsmache genutzt und so wurde wieder einmal, wie zu Paris auch, von vielen offenbar verblendeten Moslems gesagt, dass dies von Israel inszeniert wurde und mit Hashtags ala "Free Palästina" kommentiert. Das sehe ich alles die letzten Tage seit Dienstag des Öfteren, aber auch immer dann, wenn es um die IS geht.

Nun habe ich mir jedoch Mal Gedanken gemacht, ob manche Aussage nicht wahr ist. Ich rede nicht von den Verschwörungstheorien ala alles inszeniert von Israel, um die Moslems "auszurotten" - so stand es dort. Ich rede von den Aussagen darüber, dass es täglich in einigen Ländern passiert und darüber die Berichterstattung "milde" ausfällt.

Ich sehe es schon so, dass es seltener lange Berichterstattungen über Angriffsorte im Irak, Somalia, Kenia, Nigeria & Co gibt, wenn dort radikalisierte IS-Anhänger oder Ableger dem Terror frönen. Das stimmt schon, aber gleichwohl ist es nicht so, dass nicht dennoch darüber berichtet wird.

Es mag unter Umständen nicht erheblich über Tage hinaus gehen, aber da es wird berichtet, was einigen Menschen offenbar nicht reicht. Nun frage ich mich aber, was deren Problem eigentlich ist?

Wie seht Ihr das denn, ist es Euch relativ egal, was im Irak & Co passiert, sondern seid Ihr wirklich mehr interessiert daran, wenn Anschläge in Europa geschehen? Oder möglicherweise auch die USA? Oder seid ihr sehr wohl im Wissen, dass dies wo anders ebenso stattfindet, wie jetzt aktuell im Fußballstadion in Bagdad, aber seid durch die Entfernung eben nicht ganz so interessiert, aber dennoch anteilsmäßig dort?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Nun lese ich viele Kommentare auf FB und muss unter den Geschehnissen immer wieder feststellen, dass meist ausländische Mitbürger ausflippen. Dort werden dann Aussagen getroffen wie, dass wir Heuchler sind, weil in Syrien passiert das täglich, in Afghanistan, Irak usw. auch, aber darüber berichtet ihr nicht. Das ist der allgemeine O-Ton und glaubt mir, es geht noch radikaler und ekelhafter!

In sozialen Medien flippen Menschen gerne aus, weil das einfach ein Bereich ist, wo Menschen ungefiltert ihre teils auch extremen und nicht mehrheitsfähigen Meinungen kund tun.

Ich sehe aber solche Länder als mehr oder weniger Entwicklungsländer an, in denen teilweise Kriege passieren oder die Leute allgemein sehr zum Überreagieren neigen, wenn man es so nennen darf. Es wundert doch keinen wirklich, wenn im Irak sich irgendjemand in die Luft sprengt oder in Afrika eine bewaffnete Gruppe ein Dorf überfällt. Das ist natürlich auch tragisch, aber es passiert andauernd und man gewinnt ein wenig den Eindruck, als sei das die Mentalität der Menschen dort, Probleme auf diese bescheuerte Weise zu lösen.

Wenn es in einem Land üblich ist, dass ständig eine Volksgruppe über die andere herfällt und allgemein jeglicher zivilisierter Umgang dort fehlt, dann ist das kein Aufreger mehr, weil es eben ständig passiert und ich würde auch so weit gehen und sagen, dass das ein bisschen ein Zeichen von mangelnder Zivilisation ist, wenn dort jeder jeden angreift.

Aber bei uns ist das ja eigentlich nicht so. In Mitteleuropa gehört es eigentlich nicht zur Tagesordnung, dass eine Ethnie die andere angreift oder religiöse Extremisten nicht damit leben können, wenn jemand ihre Meinung nicht teilt. Wir sind da zivilisierter.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras, wie kommst du auf die Idee, dass es in Europa nicht üblich ist, Terror zu verbreiten. Nehmen wir das Jahr 2010. Da gab es in der gleich 249 Terroranschläge. Allerdings hatten nur 3 einen Islamistischen Hintergrund, die meisten waren von Separatisten geplant.

Die haben insgesamt 160 Anschläge auf ihrem Konto, die meisten davon in Frankreich und Spanien. 45 mal wollten Linksextremisten etwas für ihre Sache tun und es gab einen Einzeltäter. Bei 40 Anschlägen sind die Urheber unbekannt geblieben. Und dabei ist die Zahl im Gegensatz zum Vorjahr sogar um 21 Prozent gesunken.

Nur wird eben nicht darüber berichtet, daher bekommt man davon ziemlich wenig mit. Wenn die ETA mal wieder sprengt, dann ist das eine Kurzmeldung in der Tagesschau, wenn es nichts wichtigeres zu vermelden gibt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Mir ist das so ziemlich egal, wo ein Terroranschlag stattgefunden hat, ob das jetzt bei mir um die Ecke war oder am anderen Ende der Welt. Solange unschuldige Menschen darunter leiden müssen, mit den Folgen zu kämpfen haben und vielleicht sogar nahe Angehörige dadurch verloren haben, finde ich jede Art von Anschlag schrecklich und fühle sehr mit den Leidenden mit.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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