Sich bei der Berufswahl an Eltern und Freunden orientieren?
Ich kenne einige Personen, die sich bei der Berufswahl an ihren Eltern und Freunden orientiert haben. Die Eltern einer Bekannten sind beide Lehrer, so dass für meine Bekannte schon immer feststand, dass sie auch Lehrerin werden möchte.
Sie wusste daher schon, was auf sie zukommen würde und wie der Lehrerberuf ablief, wobei sie sich sehr sicher war, dass sie das eben auch wollen würde. Ansonsten kenne ich aber auch jemanden, der so begeistert von dem Beruf seines besten Freundes war, dass er das auch selbst machen wollte.
Habt ihr euch an euren Eltern und Freunden orientiert, was eure Berufswahl angeht? Habt ihr einen Beruf erlernt, den auch eure Eltern oder Freunde ausüben? Oder übt niemand aus eurem Verwandten- und Bekanntenkreis den gleichen Beruf aus, wie ihr?
Ich bin in meiner Familie und im Freundeskreis ein Einzelstück. Obwohl ich mehrfach die komplette Richtung gewechselt habe, habe ich nichts getroffen, was Freunde oder Familie gemacht haben. Natürlich habe ich jetzt Freunde, die meinen Job machen, nur habe ich die eben erst durch den Job gefunden.
Uroma war Gouvernante, Uropa Kutscher auf einem Landgut, später arbeitete er als Bergmann, sie wurde Hausfrau. Oma lebte schon immer als Hausfrau, Opa war Klavierbauer. Meine Mutter wollte Drogistin werden, aber die Tuberkulose hielt sie über 10 Jahre hinter Anstaltsmauern.
Nach der Heilung arbeitete sie als technische Zeichnerin, dann als Gerichtsschreiberin und die letzten 20 Jahre bis zur Rente als typische Vorzimmerdame im Krankenhaus. Mein Vater war Richter. Das hat alles mit meinem Leben so gar nichts zu tun.
Meine besten Freundinnen sind Polizistin, Altenpflegerin, Ernährungsberaterin, Kosmetikerin und Bauingenieurin. Die Jungs aus der damaligen Clique sind heute Richter, Anwalt, Physiker, ein Sachverständiger für Beton ist dabei, Lehrer, Fahrlehrer und IT-Experten. Nur der Anwalt ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten.
Ich habe mich bei meiner Berufswahl an meinem Vater orientiert. Er hat mich früher schon immer mit zur Arbeit genommen, wenn ich in der Grundschule so bekloppte Unterrichtszeiten durch Ausfall und so hatte und meine Eltern nicht wussten, wer mich beaufsichtigen könnte. So kam ich dann mit zu meinem Vater auf die Arbeit und habe so eben von klein auf mitbekommen, wie der Beruf in Wirklichkeit ist.
Scheinbar habe ich auch seine Leidenschaft für diesen Beruf geerbt, was ich bei späteren Blockpraktika in den Ferien festgestellt habe, neben dem Studium habe ich dort auch ausgeholfen und so erste Berufserfahrungen gesammelt. Ich bereue diese Entscheidung für diesen Beruf bis heute nicht.
In meiner Familie hat niemand den gleichen Beruf wie ich, aber trotzdem habe ich mich bei der Berufswahl schon ein Stück weit an meinem Vater orientiert. Ich wollte eigentlich den Beruf lernen, den auch mein Vater hat und ich habe mich auch schon vielfach beworben. Aber es gibt nicht so wirklich viele Ausbildungsplätze in dem Beruf und so musste ich doch umdenken und habe nun einen Job, der aber auch Elemente von meinem Wunschberuf beinhaltet.
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