Wie mit lügendem Kind umgehen?

vom 25.03.2016, 17:42 Uhr

A hat eine vierjährige Tochter B. Eines Tages stellt A fest, dass eine schöne Vase im Flur kaputt gegangen ist und sie fragt ihre Tochter B, wer denn die Vase kaputt gemacht hat und wie das passiert sein könnte. B behauptet einfach, dass das der Nachbarshund gewesen wäre.

Dieser Hund soll plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht sein, durch das Haus gelaufen sein und dabei die Vase umgeworfen haben, sodass diese kaputt ging. A weiß jedoch genau, dass es der Hund nicht gewesen sein kann, da der Hund schon vor einer Weile gestorben ist. Den Kindern wurde jedoch erzählt, dass der Hund verreist sei, um sie nicht zu früh mit dem Tod und Trauer allgemein zu konfrontieren. A weiß also ganz genau, dass B lügt, egal was B erzählt.

Nehmen wir mal an, euer Kind hat etwas angestellt und ihr konfrontiert euer Kind damit. Aber anstatt die Wahrheit zu sagen, lügt es euch an, weil es vielleicht Angst hat, dass es ansonsten Ärger bekommt. Wie würdet ihr da reagieren, wenn ihr genau wisst, dass das Kind lügt? Würdet ihr da laut werden? Euer Kind bestrafen, weil es lügt? Wie reagiert man da angemessen? Hattet ihr so eine Situation vielleicht schon?

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Den Kindern wurde jedoch erzählt, dass der Hund verreist sei, um sie nicht zu früh mit dem Tod und Trauer allgemein zu konfrontieren

Was soll man denn von Kindern erwarten, wenn die Eltern selber lügen? Ich kann überhaupt nicht begreifen, warum man den Moralapostel spielen will, wenn man selber lügt. Ob man den Kindern das heute sagt oder morgen oder übermorgen ist doch egal.

Ein Kind lügt nicht mal einfach so. Ein Kind lügt, weil es entweder Angst vor Strafe hat oder eben, weil es die Eltern nicht anders vormachen und kein Vorbild sind oder aber um sich einfach wichtig zu tun. Und bewusst macht das ein Kind auch erst, wenn es älter ist. Ein vierjähriges Kind lügt nicht um andere zu beschuldigen. Da würde ich einfach mal bei mir selber nachfragen, warum mein Kind wohl bei so einer Kleinigkeit nicht die Wahrheit sagt.

Wie wollt ihr dem Kind denn sagen, dass ihr es "überführt" habt? Wollt ihr sagen, dass es nicht richtig ist zu lügen, weil ihr es genau wisst, denn ihr habt das Kind ja auch belogen, was den Hund betrifft. Und schon macht man sich wirklich unglaubwürdig. Was soll denn das Kind denken, wenn es das mit bekommt?

Erst mal sich selber fragen, wie das Kind darauf kommt zu lügen. Dann bei sich selber anfangen das Kind nicht anzulügen. Der Schmerz über ein totes Tier ist in ein paar Wochen genauso groß wie heute und da ist es schon besser sofort die Wahrheit zu sagen.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Vielleicht hat das Kind Angst gehabt es zu erzählen, weil es dann Ärger geben würde. Ich würde in so einer Situation einfach sagen, dass es mir alles erzählen kann und es nicht schlimm ist, wenn es beispielsweise beim Spielen passiert ist und mir auch schon mal etwas kaputt geht, aber man ehrlich sein muss. Allgemein finde ich es aber auch nicht besonders toll, wenn man dem Kind dann auch sagt, dass der Hund vereist ist, wenn man keine Lügen möchte.

Man kann nun aber auch nicht einfach sagen, dass das der Hund nicht gewesen sein kann, weil man dann ja die eigene Lüge gestehen würde und das wäre schon schlecht gegenüber dem Kind, weil man eben auch Vertrauen zu den Eltern haben sollte und man das nicht haben kann, wenn diese offensichtlich lügen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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