Wie sinnvoll ist Internet im Gefängnis?

Ich habe heute einen Artikel im Spiegel gelesen, wonach in einem Projekt Internet im Gefängnis eingeführt werden sollen.

Man argumentiert damit, dass Gefangene besser resozialisiert werden können, wenn sie die digitalen Fortschritte nicht verpassen. Mittlerweile wird ja auch sehr viel über das Internet abgewickelt wie beispielsweise Arbeitssuche, Wohnungssuche oder eben Medien werden konsumiert und man erfährt, was in der Welt so passiert. Solche Sachen wie Shopping wird für Gefängnisinsassen wohl kaum möglich sein, was ich auch gut finde.

Ich leugne gar nicht, dass es möglicherweise schon sinnvoll wäre, wenn Gefängnisinsassen vor der Freilassung über das Internet nach Jobangeboten oder Wohnungen schauen könnten. Viele werden ja entlassen und sie wissen nicht wohin, haben vielleicht nicht mal Familie. Aber ist es überhaupt eine Bestrafung, Internet zu erlauben, auch wenn nicht alle Seiten freigeschaltet wären?

Was meint ihr dazu? Wie sinnvoll ist Internet im Gefängnis? Sollte dieses Pilotprojekt ausgedehnt werden, sodass Internet flächendeckend in Gefängnissen für die Gefangenen verfügbar ist? Wo seht ihr Vorteile und Nachteile?

Die Bestrafung besteht doch hauptsächlich aus dem Freiheitsentzug. Auch ein Gefängnisinsasse, der Internetzugang hat, kann nicht einfach zur Tür rausspazieren. Er ist eingesperrt. Ich glaube, viele unterschätzen, was das für einen erwachsenen Menschen bedeutet.

Solange der Internetzugang kontrolliert wird. Sowohl darin, was sie anklicken können als auch in der Dauer, sehe ich kein Problem. Ich bin voll für Resozialisierung.

Ich denke schon, dass Internet im Gefängnis sinnvoll ist, solange sicher gestellt wird, dass dadurch keine Straftaten begangen werden oder Waren bestellt werden können. Das dürfte vermutlich schwer sein sowas umzusetzen.

Es ist sehr schwierig zu beurteilen, was im Gefängnis wichtig ist und was nicht. Auf der einen Seite muss man dafür sorgen, dass Täter resozialisiert werden können, am Leben teilhaben dürfen und man ihnen nicht die komplette Sozialität wegnimmt. Das könnte fatale Folgen für Wiederholungstäter bedeuten, die danach schnell in der Realität an ihre Grenzen kommen und niemanden mehr haben.

Es gibt jedoch Gefängnisse, die es übertreiben. Sportliche Auslastungspunkte, um Schlägereien zu vermeiden. Die kann ich verstehen. Hin und wieder Internet, um möglicherweise der Tochter zu schreiben usw. das geht auch. Hier steht ja auch die Kontrolle daneben, sodass keine falschen Dinge getan werden können.

Es gibt jedoch Knäste, die durchaus übertreiben. Sie haben mehr Platz in den Zellen, TV-Geräte, CD-Player & Co - teilweise erinnert es an ein betreutes Wohnen und das eben auch für Kinderschänder & Co. Hinzu kommt, dass es auch Knäste in Deutschland gibt, die durchaus einen "Pool" aufweisen, wo sich Häftlinge austoben können.

Man darf oftmals nicht vergessen, dass solche Vergünstigungen okay wären, wenn sie nicht jedermann zugänglich gemacht werden, auch wenn der Neid beginnt. Man kann einen mehrfach auffälligen "Schwarzfahrer" nicht mit einem Kindesmörder vergleichen, sodass dieser mehr Freiheiten haben sollte, als der Kinderschänder oder der Mörder.

Leider sieht das offenbar jeder Knast anders, siehe Mal Straubing die JVA, die ist des Öfteren schon auffällig geworden, weil man hier oftmals vom Luxusknast spricht. Meine in Gelsenkirchen ist auch ein Knast, der diesen Ruf genießt.

Resozialisierung ja, auch Abwechslung, damit weniger Stress im Knast ist, aber es muss irgendwo auch Grenzen geben. Bitte bedenkt mal, dass nicht jeder den "Luxus" eines Zimmers, einer Wohnung, regelmäßiges Essen, sportliche Aktivitäten & Co draußen genossen hat. Einigen gefällt der Knast, so bekloppt es klingt, deswegen schon sehr gut, weil sie mehr hatten, als draußen.