Kann eine Droge einem höheren Ziel dienen?
Die Muslime unter uns wissen, dass Rauschmittel für sie verboten sind. Der Islam erlaubt sie nicht. Warum aber bekommen Kämpfer des IS Captagon? Diese Droge macht sie zu skrupellosen menschlichen Maschinen, die grausame Gräueltaten verüben. Laut IS geht es um ein höheres Ziel, das die Droge Captagon erlaubt. Welches Ziel?
Macht sich eigentlich nur einer der Kämpfer Gedanken über sein Tun, bevor sein Hirn von der Droge vernebelt ist? Captagon wird nicht geschluckt, sondern wie viele andere Drogen durch die Nase hochgezogen. So kann sie das Nervensystem schneller lahmlegen, und Schmerz, Hunger, Schlaf und Angst ausschalten. Ein so beeinflusster Mensch kennt keine Angst mehr. Eigene Todesangst ist ihm fremd.
Diese jungen Menschen, die ganz bewusst zu Killern gemacht werden, die mit ihrem eigenen, mit Sprengstoff umgebenen Körper, viele unschuldige Menschen in den Tod mit sich reißen. Denken sie nicht nach, bevor sie die Droge nehmen? Es sind doch auch viele Intelligente unter ihnen, die das Tun in Frage stellen müssten.
Das was in Europa und Amerika schon lange verboten ist, wird im Nahen Osten sehr geschätzt, obwohl drakonische Strafen auf Drogenkonsum stehen. Die Produktion findet in Syrien hauptsächlich statt. Von da über den Libanon geschmuggelt in die Golfregion. Die Zutaten kommen aus der Türkei.
Durch diese Dschihadisten-Droge fühlen sich die Kämpfer unbesiegbar. Eine länger genommene Droge verändert die Persönlichkeit und diese neigt zu Gewaltexzessen. Die Droge besitzt mehr Macht, als die IS-Version des Koran. Würde es keinen Nachschub an Captagon mehr geben, wäre die Macht und Anziehungskraft des IS für junge Menschen gebrochen.
Stimmt ihr zu, dass das Schließen der vielen Drogenküchen und eine umfassende Aufklärung über Captagon in den Händen des IS diesem sehr schaden würde?
Man sollte die Frage schon vom Begriff her genauer Formulieren. Mit "Droge" ist ein breites Spektrum angesprochen, tatsächlich bezieht sich die Frage aber auf Amphetamin, dem Wirkstoff des Medikamentes Captagon, was früher in Deutschland häufig zur Leistungssteigerung oder dem Abbau von Prüfungsängsten verschrieben wurde.
Übrigens werden auch US Piloten dazu angehalten, Trainingseinheiten unter dem Einfluss von Amphetaminen durchzuführen, um im Ernstfall die Einsatzdauer der Piloten damit zu erhöhen. Amphetamine sind Aufputschmittel, die in Kriegen durchaus eine Rolle spielen. Schon im 2. Weltkrieg wurden unter dem Namen Pervitin solche Amphetamine der kämpfenden Truppe verabreicht.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Amphetamine als Monoaminooxydase(MAO)-Hemmer wirken und man im Rahmen der Aggressionsforschung ein sogenanntes Krieger- oder MAO-Gen gefunden hat, deren Träger häufig durch besondere Kampf- und Gewaltbereitschaft auffallen.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn man alle Mittel, die eine Kriegsbereitschaft fördern, angefangen bei den Waffenlieferungen bis hin zur Propaganda, eliminieren könnte. Im Fall von Amphetaminen, die sehr einfach herzustellen sind, wird dies allerdings nur schwer möglich sein.
Es dürfte wohl weit einfacher sein, in einer Hinterhofküche Amphetamine herzustellen, als Maschinengewehre. Von daher halte ich Ihren Vorschlag zwar von guter Absicht geführt, aber von der Effizienz und Machbarkeit her für ein eher aussichtsloses Unterfangen.
Deine Logik erschließt sich mir jetzt nicht wirklich. Das Hirn von diesen Menschen ist von Religion doch schon total vernebelt, warum sollten sie dann ein Problem damit haben wenn noch eine weitere Droge dazu kommt?
Wenn du einen Menschen mal so weit hast, dass er den ganzen religiösen Schwachsinn akzeptiert ohne, dass das logische Denken einsetzt und Fragen gestellt werden nimmt der auch Drogen wenn er gesagt bekommt, dass sein Gott das will.
Es macht da doch auch keiner mit weil er kostenlose Drogen versprochen bekommt sondern wegen der üblichen Währung der Religionen - die Belohnung, die es erst nach dem Tod gibt. Was würden weniger Drogen also ändern? Sie würden die Terroristen vielleicht weniger effektiv machen, aber würde das nicht eher zu mehr Unterstützung führen? Weil die religiös vernebelten Hirne denken, dass ihre Gesinnungsgenossen ihre Unterstützung brauchen?
Ich habe mit Religion auch nichts am Hut. Trotzdem kann ich nicht so sarkastisch sein. Natürlich werden diese jungen Menschen dahingehend beeinflusst, dass sie anfangen das zu glauben, was man ihnen einimpft. Aber es gibt auch Menschen, die das, was sie glauben sollen, hinterfragen.
Besonders solche Mitglieder/Krieger werden dann gefügig gemacht durch die Droge, ohne dass sie es so schnell mitbekommen. Die vielen Europäer, die zum IS übergelaufen sind, gehörten nicht zum Islam und sind dann erst übergetreten, als sie beim IS waren.
Nicht die Hirne aller IS-Mitglieder sind von der Religion total vernebelt. Vielleicht gibt es aber auch meistens schwache Menschen, die nur glauben, ohne zu überlegen. Und gerade diese Menschen tun es, weil sie an das Jenseits glauben und - wie du es so schön ausdrückst - die übliche Währung der Religion nach dem Tode. Dass dieses Versprechen keiner kontrollieren kann, ist den Gläubigen nicht klar.
Hier nun muss ich sagen, dass ich in meiner Naivität glaube, dass bei weniger Drogen es auch weniger Tote geben würde. Aber wie hier schon geschrieben ist es wahrscheinlich nicht möglich, sämtliche Hinterhof-Drogenküchen auszuräuchern. Für eine die weg ist, eröffnen viele neue.
Was mich neu schockiert ist, dass selbst US-Piloten bei Trainingseinheiten diese Amphetamine nehmen sollen. Dass die Amerikaner keine Engel sind, ist mir klar. Aber dass sie die eigenen Leute nun auch mit Drogen zudröhnen, ist genauso schlimm wie beim IS.
Ich denke schon, dass zum Beispiel die Mescal Kakteen einem höheren Zweck dienen können, beispielsweise, wenn der Kaktus in Jahrtausende alter Tradition von Schamanen indigener Bevölkerungsgruppen eingesetzt wird, beispielsweise damit junge Menschen nach traditionellem Ritual ihre Vision für ihr Leben finden. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass das nicht auch ohne möglich wäre, aber wenn es erprobte und geachtete Traditionen gibt, die nicht in Drogenexzesse abgleiten, dann sehe ich da durchaus höhere Zwecke, die im Rahmen des Möglichen liegen.
Wenn man aber Drogen oder bewusstseinsverändernde Substanzen für kriegerische Zwecke einsetzt, dann sehe ich da keinen höheren Zweck. Ich sehe das eher so, dass man krampfhaft nach einer Argumentation sucht, dass man gläubigen Menschen irgendwie gegenüber rechtfertigt, warum dieser Ausnahmefall ausgerechnet kein religiöses Tabu ist. Letztlich merkt man daran nur, wie sehr der IS nicht nur seine Feinde, sondern auch die eigenen Anhänger verachtet und welch menschenverachtende Logik dahinter steckt.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2382mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?