Gründliche Grundreinigung bevor man in neue Wohnung zieht

Meine Freundin zieht bald in ihre erste eigene Wohnung. Die Wohnung ist nicht gerade die sauberste und Kalk an den Badezimmerkacheln ist noch das Wenigste. Sie hat jetzt vor viel Putzmittel und Putzzeug zu kaufen und dann erst einmal eine sehr gründliche Grundreinigung zu machen.

Als wir hier eingezogen sind, habe ich zwar auch erst mal alles geputzt, aber es hielt sich in Grenzen, was den Schmutz betrifft. Habt ihr eine wirklich gründliche Grundreinigung machen müssen, als ihr in die neue Wohnung gezogen seid oder hat ein "normales" Putzen gereicht? Wie sehr habt ihr putzen müssen oder denkt ihr, dass man beim Einzug immer noch gründlicher sein sollte als beim normalen Putzen?

Wie viel Reinigung so eine neue Wohnung benötigt, das hängt doch ganz vom jeweiligen Zustand ab. Unsere aktuelle Wohnung war komplett frisch renoviert. Da gab es ein wenig Staub vom Verlegen der Böden und die Fenster waren von außen ziemlich schmutzig.

Was soll man da riesig putzen? Wandfliesen, Türen und Böden einmal abwischen und die Fenster putzen reichte vollkommen aus. In meiner ersten Studentenbude dagegen habe ich Toilette und Waschbecken komplett erneuert. Putzen hätte da wohl wenig gebracht. Entsprechend musste der Rest der Hütte renoviert und geschrubbt werden.

Wir wohnen in einem Neubau. Da mussten wir nicht großartig putzen. An sich war die Wohnung sauber, als sie uns übergeben wurde. Aus der Erfahrung der Vergangenheit kann ich sagen, dass ich bisher schon Wohnungen hatte, wo ein einfaches Durchwischen der Schränke und des Bodens reichte. Ich hatte allerdings eine Wohnung, da musste ich schrubben wie verrückt und habe mich danach immer noch sehr geekelt. So eine Wohnung würde ich heute allerdings nicht mehr mieten.

Es kommt immer darauf an, wie die Wohnung vom Vermieter abgenommen worden ist. Wir sind auch erst vor kurzem umgezogen und bei der Wohnungsabnahme vom Vormieter hatte der Vermieter es alles andere als eng gesehen. Dort waren die Fenster so schwarz, dass man nicht mehr nach draußen schauen konnte. In beiden Badezimmern klebten noch Fäkalien an der Wand, der Staub auf der Küche war richtig fettig und festgesetzt und in der Einbauküche selbst wohnten diverse Tierchen, nämlich Falter und Motten, die erst beseitigt werden mussten.

Als wir die Wohnung besichtigt hatten, war diese noch bewohnt und hat einen sauberen guten Eindruck gemacht. Allerdings war das auch zwei Monate bevor die Rücknahme stattfand, weswegen man dort wirklich ins Fettnäpfchen greifen kann. Es war für mich nicht abzusehen, dass der Vormieter das ganze in so kurzer Zeit so verkommen lässt, da er eigentlich einen sauberen und gepflegten Eindruck gemacht hat und der Vermieter ihm das auch noch durchgehen lässt und die Wohnung so abgenommen hat.

Mit einer Grundreinigung hatte das ganze hier nichts mehr zu tun. Gegen den Dreck der vom Vormieter zurück gelassen worden ist, kam man nur noch mit dem Hochdruckreiniger und Dampfreiniger an. Alleine das putzen, ohne Renovieren, nahm drei Tage in Anspruch für eine 90m² Wohnung. Und selbst hinterher hatte man noch ein ekeliges Gefühl.

Bei meiner der Rückgabe meiner alten Wohnung hingegen wurde auf das kleinste Detail geachtet. Dort mussten die Fenster ohne Streifen sein, kein Kalk im Badezimmer, weder an den Fließen noch auf den Armaturen. Im Prinzip konnte mein Nachmieter direkt einziehen ohne irgend etwas selbst putzen zu müssen. Dort hatte der Vermieter aber auch ein strenges Auge, und als Anreiz, dass die Wohnung auch sauber ist hat er eine Monatsmiete Erstattung versprochen wenn die Wohnung Blitzeblank ist. Das war für mich ein zusätzlicher Ansporn die Wohnung perfekt geputzt zu übergeben, was auch geklappt hat.

In meiner ersten Wohnung gab es kein Licht im Bad, obwohl es ohne Fenster war. Die Beleuchtung stammte nur vom Rest der Wohnung, dementsprechend schemenhaft sah alles aus. (Und ja, heute wäre ich schlauer und würde zumindest eine sehr kräftige Taschenlampe zu Hilfe ziehen.) Als ich das erste Mal das elektrische Licht aktivierte, war ich nicht gerade sehr erfreut...

Leidlich sauber war anders und ich hatte wirklich gut zu tun. Bei der Küche war ich gewappnet, die vorhandene Spüle war halt überall noch mit den Resten vom Renovieren versehen, aber das war okay für mich, es war nur typischer Dreck, den das Streichen eben so macht. Den Herd bzw. Ofen musste ich ohnehin ersetzen, aber den hätte man auch nicht mehr lupenrein bekommen.

Jetzt habe ich zum Glück eine nagelneue Toilette, aber würde ich in die nächste Wohnung ziehen, wäre gerade das Badezimmer neben der Küche das, wo ich den größten Augenmerk drauf hätte bei der Besichtigung. Ein wenig schmutzige Fenster oder Böden wären aber nicht so schlimm, Umziehen an sich macht ja nun mal Chaos und Dreck, putzen muss man hinterher ohnehin.