Dinge suchen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden

Ich habe heute Morgen meine Hausschlüssel gesucht und war schon fast am verzweifeln. Ich habe wirklich alles abgesucht und dann festgestellt, dass ich diese an der Hosenbundschlaufe mit einem Karabiner getan hatte, weil ich vorher im Keller war und die Hände voll hatte. Da mein Partner mir die Tür aber auf gemacht hat, habe ich an den Schlüssel nicht mehr gedacht.

Mein Opa hat immer seine Brille gesucht. Die hatte er aber meist entweder an einer Brillenkette um dem Hals oder auf dem Kopf. Auch hatte er sie schon auf der Nase und hat sie dennoch gesucht. Ist euch auch schon passiert, dass ihr Sachen sucht, die in unmittelbarer Nähe sind? Oder sehr ihr das schon als bedenklich an, wenn so etwas passiert?

Das ist doch ganz normal. Immerhin machen wir nicht alles immer so ganz doll bewusst und da wissen wir eben nicht aktiv wo etwas ist. Ich habe beispielsweise auch mal eine Sonnenbrille gesucht, die ich hochgesteckt in meinen Haaren hatte. Da war ich auch schon verzweifelt bei der Suche, aber das kommt eben ab und an mal vor. Sorgen muss man sich sicherlich machen, wenn das öfter vorkommt und man nur noch am Suchen ist.

Ich kenne solche Situationen aus dem Alltag auch. Meistens suche ich verzweifelt nach meinem Haustür- oder Autoschlüssel, obwohl er in meiner Hand- oder Jackentasche steckt oder direkt vor mir auf dem Tisch liegt. Oftmals bin ich dann der festen Überzeugung, an diesen Orten auch schon mehrmals nachgesehen und den Schlüssel dabei nicht entdeckt zu haben.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass durch einen Riss im Innenfutter meiner Handtasche eine Art "Zwischenfach" entstanden ist, in welchem öfter mal etwas verschwindet, was man beim blinden Austasten des Inhalts dann schon einmal leicht übersehen kann.

Das peinlichste Erlebnis dieser Art, das ich einmal hatte, war aber die Suche nach einer Tragetasche, in der ich Bücher und Material für die Uni dabei hatte. Nach dem Essen in der Mensa habe ich mich auf den Weg zum Unterricht in einem Seminarraum gemacht und dabei festgestellt, dass ich besagte Tasche nicht in der Hand hatte. Ich bin also hektisch zurück in die Mensa gelaufen und habe dort alle Stockwerke abgesucht.

Als mich eine Freundin darauf ansprach, warum ich so aufgewühlt sei, und ich ihr den Verlust meiner Tasche schilderte, bekam ich nur einen fragenden Blick und eine auf meine Schulter zeigende Geste zurück. Und in der Tat, da baumelte die blöde Tasche doch die ganze Zeit von meiner eigenen Schulter, wo ich sie aufgehängt hatte, um mein Tablett in den Händen wegtragen zu können. Da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.

Ich versuche diesem Phänomen entgegenzukommen, indem ich für jeden Gegenstand einen bestimmten Platz herrichte. Das Problem ist allerdings nicht, dass ich die Vielzahl der Standorte meiner Sachen vergesse, sondern jemand Anderes sie sich nimmt und woanders wieder ablegt. Daraus folgt eine wilde und abenteuerliche Suche nach dem Wertvollen Gut, wobei auch mal so manche Schätze zu Tage kommen.

Besonders frustrierend wird es, wenn die für das verschwinden meiner Sachen verantwortliche Person selber nicht mal weiß, was damit geschehen ist. Im Endeffekt lässt sich es auch nicht vermeiden, dass den Gegenständen auch mal gerne Beine wachsen und sie die Fliege machen.

Ich kenne das Problem auch und ich habe auch schon mal in meiner Tasche verzweifelt nach der Sonnenbrille gesucht, weil ich ganz vergessen habe, dass ich mir diese auf den Kopf geschoben habe, als ich einen Raum betreten habe. Auch den Schlüssel habe ich schon gesucht, obwohl ich ihn schon in der Hand hatte. Dann wundere ich mich auch immer über mich selbst, aber ich finde es auch mehr oder weniger normal, dass das passiert, wenn man dann mal abgelenkt wird.