Kinderanhänger - welcher hat welche Vor- und Nachteile?
Ich war vor der Geburt meines Sohnes sportlich sehr aktiv insbesondere war ich eigentlich täglich auf meinem Mountainbike unterwegs, gerne auch etwas wilder auf den Trails. Das würde ich mit meinem Kind natürlich nicht mehr so extrem machen wie vorher.
Nun habe ich mich ein wenig umgesehen nach einem Anhänger für Kinder, jedoch komme ich dabei nicht wirklich weiter mit meiner Entscheidung. Gerne hätte ich einen, der auch im Gelände funktioniert. Dabei habe ich nur ein Modell gefunden, welches mir eigentlich direkt zugesagt hat. Dabei handelt es sich um einen Singletrailer. Jedoch hat dieses auch ein stolzen Preis von 1800 Euro - gebraucht habe ich diesen nicht gefunden, da er nur eine kleine Zielgruppe anspricht die sich davon wohl auch nach der Anschaffung nicht mehr trennen wollen.
Bei den anderen Anhängern habe ich mehr das Problem, dass diese je schmaler sie sind desto instabiler scheinen sie beim fahren zu werden und schneller zu kippen. Gerade auf Geländestrecken im Wald würde ein zu breiter Anhänger jedoch nicht funktionieren. Auch für die Stadt selbst dürfte ein schmaleres Modell nicht verkehrt sein, denn zumindest hier sind die Radwege schon schmal, dass gerade einmal ein Radfahrer von der breite drauf passt.
Auch habe ich allgemein noch ein Problem damit, einzuordnen ab welchem Alter man das Kind ohne Bedenken dort unterbringen kann. Mit Helm ist selbstverständlich, jedoch gibt es auch für die Anhänger diverse Einsätze. In den einen kann man z.B. die Babyschale einbauen, bei anderen braucht man eine Art Hängematte auf der das Kind zum liegen kommt. Welche Variante davon ist besser geeignet?
Hat jemand Erfahrungen mit den Kinderanhängern und kann eventuell einen Tipp abgeben welcher sich in der Anschaffung lohnt und dabei auch noch die Vor- und Nachteile des Modells aufführen?
Ich bin selbst jahrelang mit so einem Anhänger herum gefahren. Daher ein kleiner Erfahrungsbericht, der rein subjektiv ist.
Von ich glaube der Firma Weber gab es so einen speziellen Einsatz, den man als Liegeschale in den Anhänger einbauen kann. So restlos begeistert war ich davon nicht. Sinnvoller finde ich, wenn man den Sitz aus dem Anhänger leicht ausbauen kann und eine Babyschale für das Auto einbauen kann. Die bieten mehr Schutz, als diese Matten. Und zudem wächst die Babyschale für das Auto ungefähr bis zu ersten Geburtstag mit, bei dem Spezialeinsatz für den Fahrradsitz bin ich mir da nicht sicher. Denn die Babys können zwar schon etwa mit neun Monaten sicher sitzen, aber man sollte das dem Rücken zu Liebe nicht zu lange ausreizen, sie statisch sitzen zu lassen. Zudem ist die Körperhaltung nicht in allen Anhängern so toll. Da finde ich die Babyschale fürs Auto besser.
Zudem werden Stöße durch den Untergrund nicht so stark an die Wirbelsäule des Kindes abgegeben, wenn es liegt. Daher würde ich es so lange wie möglich im Liegen transportieren. Auch Geländestrecken würde ich lieber eher meiden, aus Rücksicht auf die Knochen der Kinder, vor allem dann, wenn es sitzt. Aber auch wenn es liegt, kann der Kopf hin und her schleudern und im schlimmsten Fall kann das auch Schäden verursachen. Bekanntlich kann man Kinder sogar tot schütteln. Daher würde ich mit sehr kleinen Kindern eher fast ausschließlich über befestigte Straßen fahren, auch wenn es für das Training langweiliger ist.
Ich hatte ein Modell, das unten eine Schale aus Aluminium hatte. Dadurch kam kein Spritzwasser aber auch keine Steine oder aufprallende Äste an die Kinder heran. Auch auf der Straße lag doch immer wieder mal etwas herum. Den Anhängern, die auf der Unterseite nur Stoff haben, habe ich nicht so vertraut. Allerdings war der Hänger dadurch auch dementsprechend schwer, schon im leeren Zustand. Mit zwei Kindern drin hat man dann ordentlich was gezogen. Das ist schon richtiges Workout, auch ohne Gelände.
Worauf ich heute auch achten würde ist, ob der Hänger windschnittig ist. Meiner war das nicht. Man sollte nicht unterschätzen, wie arg man in die Pedale treten muss, wenn man einen voll besetzten Anhänger mit Kindern und Einkäufen bei Gegenwind ziehen muss. Da wünschte man sich schon manchmal ein Pedelec.
Allerdings sollte man beim Kauf auch berücksichtigen, ob man eventuell zwei Kinder in relativ naher Folge bekommen will. Denn dann sollte man schon einen holen, der zwei Plätze hat. Denn auch mit drei oder vier ist nicht jedes Kind so weit, dass es auf einer längeren Fahrradtour mithalten kann und dann ist ein Zweisitzer durchaus nützlich!
Mit der Breite hatte ich nie ein Problem. Wenn ich jemandem zu langsam bin, ist das nicht mein Problem. Dann muss derjenige eben zusehen, wie er überholt. So weit ging meine Rücksicht dann auch nicht. Da ist mir ein stabiler Stand und damit Sicherheit weit wichtiger. Denn gerade bei der Fahrt über den Bordstein, auch wenn er abgesenkt ist, sollte man nicht jedes Mal Panik schieben müssen.
Ich danke für deine Ausführliche Antwort. Diese hat mir bei der Kaufentscheidung doch sehr weiter geholfen neben einer Beratung in einem Fachgeschäft. Ich habe mich nun für mein Wunschmodell, den Thule Chariot CX1 Modell 2016, entschieden und werde es mir in kürze zulegen.
Das einzige was mich daran ein wenig ärgert, dass man alle anderen Teile extra kaufen muss und diese noch recht teuer sind. So kostet alleine die Joggingfunktion 120 Euro extra, wenn man das ganze als Kinderwagen benutzen möchte weitere 80 Euro. Bei den Angeboten muss man dann auch noch darauf achten, ob die Deichsel überhaupt schon mit dabei ist, denn bei den meisten bekommt man diese nicht mitgeliefert und muss auch diese extra kaufen.
Der Kinderanhänger alleine kommt mich auf einen Preis von 1100 Euro. Die Zubehörteile die ich gerne hätten, haben dann nochmal einen Wert von 500 Euro. Das finde ich schon ein wenig heftig, aber die Vorgänger meines Wunschmodells haben leider einige Nachteile im Gegensatz zu dem aktuellen, weswegen ein gebrauchtes Vorgängermodell für mich nicht in Frage kommt.
Was jedoch gut ist, dass diese Anhänger ihren Wert gut halten und sollte doch unerwartet ein zweites Kind anstehen, dann kann ich diesen immer noch verkaufen und mir einen für zwei Kinder holen.
Selbst wenn kein zweites Kind kommen sollte, kann man so ein Markenprodukt aus dem Fahrradladen gut wieder verkaufen. Denn auch bei euch wird irgendwann die Zeit kommen, wo das Kind als genug ist, selbst zu fahren und nur zum herumstehen ist so ein Anhänger dann doch zu schade. Das relativiert den Anschaffungspreis dann doch wieder ein wenig, denn man zahlt dann unter dem Strich nur das, was er durch den Gebrauch an Wert verloren hat.
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