Was besagt die Vermögensliquidität?

Im Finanzsektor ist oftmals die Rede von der Vermögensliquidität. In meinen Augen ist die Vermögensliquidität die Eigenschaft von Wirtschaftsgütern, mehr oder weniger leicht als Zahlungsmittel verwendet oder in Zahlungsmittel umgewandelt werden zu können.

Nach meiner Definition hätte dann also beispielsweise ein Smartphone eine höhere Vermögensliquidität als eine Kuh. Mit dem Smartphone kann ich einfach in den nächsten Gebrauchtladen gehen und es dort dann sehr schnell in Zahlungsmittel umwandeln. Bei einer Kuh wiederum würde mir jetzt spontan nicht einfallen, wie ich diese schnell in Zahlungsmittel umwandeln kann.

Wie seht ihr das? Habt ihr vielleicht eine weiter reichende Definition oder findet ihr die genannte Definition schon relativ passend? Hattet ihr das Thema Vermögensliquidität vielleicht schon ein mal in einer Vorlesung o.ä. und habt es hier ganz anders definiert?

Eigentlich steckt die Bedeutung schon im Namen selbst. Vermögen ist klar, und Liquide bedeutet flüssig. Definieren kann man das so, je schneller man an sein Vermögen kommt, desto liquider ist es.

Das ganze kannst du schlecht auf Gegenstände anwenden, denn da ist der aktuelle Wert immer unterschiedlich. Der Wert sinkt, je schneller man den Gegenstand veräußern möchte. Je mehr Gegenstände gleicher Art gerade angeboten werden, desto weniger wird dafür auch bezahlt werden. Somit sind Gegenstände eher nicht als liquides Vermögen anzusehen.

Liquides Vermögen ist z.B. das Geld auf einem Girokonto. Mit der Karte kannst du zum Bankautomaten gehen und es direkt abholen. Kapital welches fest angelegt worden ist z.B. in einem Bausparvertrag ist ebenfalls nicht so schnell zu erreichen und damit auch von einer deutlich schlechteren Liquidität. Tagesgeldkonten hingegen sind wieder schnell Verfügbares Kapital.

Es kommt schlichtweg nur darauf an, wie schnell man an das komplette Vermögen kommt. Sicherlich kannst du mit deinem Smartphone in den nächsten Laden gehen und es verkaufen, jedoch bekommst du dann nicht den dafür gezahlten Betrag. Ist der Betrag unter deinen Vorstellungen, musst du erst suchen wer einen bessern Preis dafür bietet und das ist kein schneller Vorgang. Mit der Kuh verhält es sich genauso, diese kann der Bauer auch schnell verkaufen oder eben auf den passenden Preis warten.

Grundsätzlich kannst du dir die Reihenfolge merken, Bargeld, Geld auf Konten sind von höchster Liquiditätsstufe. Gegenstände und Güter von einer geringeren und Immobilien von der kleinsten Liquiditätsstufe. Je länger es dauert etwas zu Bargeld zu machen, desto schlechter ist auch die Vermögensliquidität. Dabei zählt aber auch der Wert und nicht nur die Geschwindigkeit, eine Immobilie kann ich auch für 1 Euro verkaufen und bekomme diese schnell los, jedoch habe ich hinterher kein wirkliches Vermögen.