Nachhilfe auch bei relativ guten Noten

vom 13.03.2016, 11:19 Uhr

Eine Studie hat wohl gezeigt, dass sehr viele Schüler Nachhilfeunterricht bekommen, auch wenn sie keine schlechten Noten haben. Ich habe hier einen Artikel im Netz gefunden klick. Findet ihr das übertrieben? Sollte man Schüler wirklich die Freizeit nehmen und Nachhilfeunterricht geben, auch wenn sie nicht schlecht in der Schule sind?

Warum denkt ihr persönlich, machen Schüler das und warum wollen Eltern die Kinder immer besser in der Schule sehen? Ist das nicht zu viel Drill? Sollte man bei guten Noten auch Nachhilfe bekommen um noch besser zu werden? Mich würde mal eure Meinung zu dem Thema interessieren.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Hängt das vielleicht mit der Schulform und dem Bundesland zusammen? Ich habe eine Freundin, die aktuell in NRW wohnt und dort ist es ja so, dass die Realschulen und Hauptschulen faktisch abgeschafft und zu einer Verbundschule oder Sekundarschule zusammengefasst werden. Viele Eltern haben deswegen Angst, dass ihr Kind von den Grundschullehrern im Endeffekt eine Empfehlung für diese Sekundarschule bekommt und keine für die Gesamtschule oder das Gymnasium.

In vielen Gegenden sollen diese Sekundarschulen mehr oder weniger stigmatisierend sein und viele Eltern denken angeblich, dass sie ihrem Kind die Zukunft verbauen, wenn sie es dorthin schicken (müssen). Daher kann ich verstehen, wenn man es dann übertreibt und das Kind zu sehr drillt, auch wenn ich das übertrieben finde.

Ich bin froh, dass es in meinem Bundesland dieses Schulsystem nicht gibt. Mir ist das egal, ob mein Kind zur Realschule oder zur Gesamtschule geht. Ich möchte, dass mein Kind glücklich ist und auch seine Kindheit genießen kann, das wird schlecht gehen, wenn es zu sehr gedrillt wird.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde das eigentlich nicht so extrem schlecht. Immerhin wiederholt man in der Nachhilfe Dinge, die man schon im Unterricht hatte und eigentlich bezahlt man nur jemanden, damit dieser das noch mal erklärt und das Ganze gefestigt wird. Das muss man ja nicht erst machen, wenn man schlechte Noten bekommt, aber ich finde, dass vorher durchaus auch die Eltern beim Erklären und lernen helfen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe im Radio vor einigen Wochen einen Bericht zu diesem Thema gehört, dass es in der letzten Zeit eben wirklich öfter so ist, dass die Schüler schon gute Noten haben, die Eltern aber trotzdem Nachhilfe bezahlen, damit die Kinder eben nicht nur gut, sondern sehr gut in der Klasse dastehen. Das finde ich dann doch ehrlich gesagt ziemlich übertrieben und ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Druck auf Dauer gut sein kann.

Sicher ist es wichtig, dass sich ein Schüler anstrengt und versucht, gute Zensuren zu erreichen. Aber irgendwann muss man es auch akzeptieren, wenn mehr einfach nicht drin ist. Es hilft dann doch nichts, wenn der Schüler gar keine Freizeit mehr hat und nur lernen muss, damit die Noten den Eltern genehm sind. Solche Fälle gibt es nämlich gar nicht so selten und das finde ich dann nicht in Ordnung.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nachhilfe muss ja nicht unbedingt mehr Druck und Stress für den Schüler bedeuten, sondern kann auch das genaue Gegenteil sein. Dazu muss man ja erst einmal verstehen, dass die Nachmittage für viele Schüler eben keine reine Freizeit sind, sondern auch zu einem größeren Teil aus Hausaufgaben und Lernen besteht.

Wieso soll es mehr Stress bedeuten, wenn man einen Teil dieser Zeit nicht alleine büffelt, sondern Unterstützung bekommt? Wenn man es richtig anstellt, ist das sogar effektiver und kostet unter dem Strich weniger Zeit. Dazu muss man bedenken, dass auch ein guter Schüler unter Umständen sehr viel Zeit braucht, um mit dem Stoff mit zu kommen oder in einzelnen Fächern vielleicht nicht ganz so gut ist.

Die Tatsache, dass viele Eltern ihre Kinder unter unnötigen Druck setzen, hat mit Nachhilfe ja nicht direkt etwas zu tun. So etwas geht auch, wenn die Eltern selbst die Hausaufgaben und den Lernfortschritt kontrollieren. Ich würde sogar sagen, dass es dann schlimmer ist. Bei Nachhilfe ist wenigstens eine neutrale Person, die oftmals auch etwas pädagogische Erfahrung hat, beteiligt. Ein Problem wird es erst dann, wenn die Eltern wiederum vermitteln, dass Nachhilfe eine Art Strafe ist.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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