Inzest und Nekrophilie legalisieren eine kranke Idee?
Zitronengras, die Studien zeigen, dass eine gewisse genetische Ähnlichkeit da ist. Das gilt für Paare und enge Freunde. Aber diese Ähnlichkeit ist bei Weitem nicht so groß, wie bei echten Verwandten oder so klein, wie bei Menschen, mit denen man nichts zu tun haben möchte.
Diese Affinität zu ähnlichen Genen führt ja genau dazu, dass (Halb-)Geschwister, die nichts von ihrer Verwandtschaft wissen, sich überproportional häufig verlieben. Wer zusammen aufwächst, hat meist automatisch eine Sperre, was romantische Gefühle für Geschwister angeht. Die Natur hätte gerne eine nicht zu große genetische Varianz und sich gut ergänzende Immunsysteme.
Dass das mit der sehr starken Varianz nicht gut läuft, das zeigt der Heterosis-Effekt. Wenn zwei genetisch sehr homogene, aber nicht verwandte Individuen Nachwuchs haben, dann übertrifft der Nachwuchs die Eltern in der Leistung deutlich. Allerdings reichen die Nachkommen dieser ersten Generation nicht mehr an die Qualitäten der Großeltern heran.
Während wir für die Tier- und Pflanzenzucht diesen Effekt aktiv nutzen und aus genetisch sehr homogenen Elterngenerationen immer nur eine F1-Generation zum Schlachten oder Ernten züchten, scheint die Natur dieser Möglichkeit durch die Partnerwahl weitgehend vorzubeugen.
Dass das mit der sehr starken Varianz nicht gut läuft, das zeigt der Heterosis-Effekt. Wenn zwei genetisch sehr homogene, aber nicht verwandte Individuen Nachwuchs haben, dann übertrifft der Nachwuchs die Eltern in der Leistung deutlich. Allerdings reichen die Nachkommen dieser ersten Generation nicht mehr an die Qualitäten der Großeltern heran.
Der Heterosis-Effekt-Effekt besagt, dass die Nachkommen von zwei Inzuchtlinien bei Pflanzen ertragreicher sind als die "Eltern". Das heißt, dass die Eltern jeweils einzeln einer homogenen Linie entstammen (also die Großeltern waren sehr ähnlich) und die aktuellen Eltern sind sich aber nicht ähnlich.
Der Effekt funktioniert auch bei Tieren, wo der Inzuchtkoeffizient gar nicht so hoch ist. Zu große genetische Varianz führt in der Generation F2 und später zu Problemen. Und vor kurzem waren Menschen noch nicht sonderlich mobil. Eine relative genetische Verwandschaft war normal, Fremden stand man abweisend gegenüber. Geheiratet wurde in der Umgebung oder in einer gesellschaftlichen Gruppe.
Das mag sein, dass der Effekt auch bei Tieren und Pflanzen funktioniert, aber du hast den Effekt falsch beschrieben. Es geht nicht darum, dass Vielfalt schlecht wäre, sondern darum, dass Elternteil 1 aus einer homogenen Linie und Elternteil 2 aus einer ebenfalls heterogenen Linie gesündere Nachkommen zeugen, wenn Elternteil 1 und Elternteil 2 unterschiedlich sind. Du hast geschrieben, dass zwei genetisch homogene Individuen Nachwuchs bekommen. Die sind aber nicht homogen, die entstammen jeweils einer homogenen Linie, aber im Vergleich zueinander sind sie nicht homogen.
Was habe ich falsch beschrieben? Zwei jeweils genetisch homogene Individuen, die nicht miteinander verwandt sind, sind logischerweise zueinander genetisch sehr verschieden. Sonst müssten sie der gleichen Zucht und den gleichen Wurzeln entspringen. Ich habe nie behauptet, dass die jeweiligen Eltern genetisch homogen seien.
So wie du es beschreibst, dass Elternteil 1 aus einer homogenen und Elternteil 2 aus einer heterogenen Linie stammt, funktioniert es nicht. Zu eng ist genauso ungünstig wie zu entfernt. Ohne Inzucht beim Menschen wäre uns beispielsweise der Spanische Erbfolgekrieg erspart geblieben.
Du hast Folgendes geschrieben:
Wenn zwei genetisch sehr homogene, aber nicht verwandte Individuen...
So, da ist kein jeweils in dem Satz, da hätte eines hinein gemusst. Denn so, wie du es geschrieben hast, hieße dass, dass sich diese beiden Individuen sehr ähneln. Es ist nicht logischerweise so, dass die sich deutlich unterscheiden, wie du nun in deiner neuen Behauptung unterstellst. Das kann sein, das muss aber nicht sein. Und die Geschichts-Prahlerei mit dem Erbfolgekrieg gehört hier auch nicht rein.
cooper75 hat geschrieben:Wenn sich nun zufällig zwei Menschen finden und deren Kinder leiden an Erbkrankheiten, dann ist es etwas ganz anderes als, als Sex zwischen Menschen zu erlauben, wo das Risiko vorher absehbar ist.
Du übersiehst ein paar ganz wesentliche Dinge, nehmen wir als Beispiel mal dieses Zitat hier. Was glaubst du wohl, wer besonders vorsichtig mit der Verhütung ist, wer sich beraten lässt und Gentests macht bevor er über das Kinder kriegen nachdenkt? Das sind nicht die zufälligen Menschen sondern die, die wissen, dass bei ihnen ein erhöhtes Risiko besteht ein krankes Kind zu bekommen.
Sex zu verbieten funktioniert eh nicht, dafür gibt es nun wirklich mehr als genug Beispiele. Selbst die, die Abstinenz predigen halten sich nicht daran. Aber mit diesem Argument sagst du ja praktisch, dass die meisten Menschen zu blöd sind um sich selber der Gefahr bewusst zu sein und selber die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.
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