Neugeborene Nachts nicht wickeln?

Im Prinzip konnte ich immer selber entscheiden, wann ich meinen Kleinen wickeln möchte. Dafür gab es einen extra Raum, der bis auf jeweils eine halbe Stunde bei der Übergabe immer besetzt war und in dem man dann wickeln konnte. Nachts bin ich da auch hingegangen, wobei ich schon gesehen habe, dass da deutlich weniger Mamas kamen.

Ich habe das dann aber gemacht, weil ich nicht wollte, dass mein Kleiner ein blödes Gefühl haben muss oder zu lange mit der vollen Windel verbringen muss. Wobei ich in der ersten Nacht den Kleinen auch abgeben musste und ich nicht weiß, wie es bei den Schwestern gemacht wurde.

In der Klinik in der ich Entbunden habe, hat man gar nichts gesagt oder gezeigt. Die Wickelstation war in jedem Zimmer, so dass man es von Anfang an machen konnte wie man selbst wollte. Lediglich zwischen 18 und 24 Uhr musste man das Kind einmal einer Schwester mitgeben, damit diese nach dem Nabel sehen kann und ggf. noch weitere Untersuchungen vornimmt. Bei meinem Sohn wurde in der Zeit immer nochmals der Blutzucker kontrolliert vor dem schlafen.

Geraten wurde mir auch von meiner Nachsorgehebamme, dass ich vor jedem Stillen und Füttern das Kind wickeln sollte. Denn eine saubere Windel entspannt die Kinder auch, dass es hinterher zu weniger Problemen beim einschlafen kommt.

Das hat sich bei mir jedoch nicht bewährt, da mein Sohn beim Stillen oder Füttern meistens eingeschlafen ist. Durch das Wickeln hinterher habe ich ihn aufgeweckt, dass er dann gar nicht mehr in den Schlaf gefunden hat. Deswegen habe ich ihn immer vor dem Füttern gewickelt, und er war auch deutlich entspannter beim Füttern als wenn die Windel voll ist.

Aber ich halte es für fahrlässig zu sagen, dass Kinder nicht Nachts gewickelt werden sollen und dann ggf. in ihrem eigenen Stuhl liegen müssen. Auch der Stuhl von Neugeborenen sorgt für Rötungen und einen wunden Hintern, auch wenn es etwas länger dauert als bei älteren Kindern. Ich verstehe aber nicht wieso man das noch zusätzlich provozieren sollte.

Babys haben ihren eigenen Rhythmus, kommen auch nachts zum trinken und da wird das Wickeln nachts auch nicht mehr viel ausmachen, ich kenne doch einige Mütter die ihre Kinder nachts beim schlafen wickeln und das Kind dabei nicht einmal aufwacht.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns im Krankenhaus etwas zum Wickelverhalten gesagt wurde. Allerdings hatte ich bei meinem ältesten Sohn und bei meinem jüngsten Sohn eine unterschiedliche Hebamme zur Nachsorge. Während die erste sagte, wir sollen das Kind auf keinen Fall wecken, meinte die zweite später, dass es kein Problem sei.

Wir haben beide Kinder immer nachts gewickelt. Sowohl direkt nach der Geburt als auch später. Ich finde den Gedanken daran, dass ein Kind in seinem eigenen Stuhl schlafen muss, ganz schrecklich und widerlich. Auch wenn der Stuhl noch nicht so aggressiv ist, so ist es doch eklig.

Bei uns kam es auch nicht gerade selten vor, dass meine Söhne sich von oben bis unten vollgekackert haben. Stillstuhl ist nun einmal einfach sehr flüssig und das wanderte dann auch gerne bis zum Haaransatz hoch. Soll ich da meine Kinder dann auch einfach drinnen liegen lassen? Für mich kam das nie in Frage.

Hätte ich meine Kinder auch später nachts nie gewickelt, wären sie noch mehr ausgelaufen, als sie es ohnehin schon tun. Meine Kinder trinken sehr viel und gerne auch abends vor dem Schlafengehen. Der Große rennt natürlich mittlerweile auf Toilette, aber der Kleine pullert sehr viel in der Nacht. Jetzt wecke ich ihn natürlich nicht mehr, aber früher haben wir ihn oft im Schlaf gewickelt.