Frauen nach Brustkrebs unattraktiv finden?

Ich habe schon von so vielen Frauen gelesen sowie gehört, dass sie Angst vor Brustkrebs haben. Das geht uns Frauen sicherlich allen so oder jedenfalls mir. Ich kann mir ein Leben ohne Brüste nicht vorstellen möchte aber anmerken, dass es in einem Gesundheitsfall eine andere Geschichte ist. Da wäre ich froh, wenn ich lebe und würde mir sicherlich denken, dass Brüste relativ zum Leben sind.

Nun sehe ich auch zwischenzeitlich Serien & Co, wo eine Frau nach einer Brust-Op, wo diese amputiert wurden, unattraktiv für Mann geworden sind. Oftmals waren die Paare schon seit Jahren zusammen. Es war in manchen Folgen jedoch auch so, wo es nur um eine Op ohne Amputation ging und die Damen danach ebenso verlassen wurden, weil Mann die Narben an der Brust ekelhaft fanden sowie unattraktiv.

Mir ist bewusst, dass Attraktivität im Auge eines Mannes liegt, was die Damenwelt angeht. Wobei auch im Allgemeinen liegt die Attraktivität eines Menschen im Auge des Betrachters. Wichtiger ist jedoch, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie man einer Frau so in den "Arsch" treten kann. Sie kämpft ums überleben, verliert ihre Brüste oder diese sind vernarbt, aber sie lebt.

Jede Frau hat doch selber schon genug damit zu kämpfen und auf einmal ist die Frau des Herzens für Mann dann nicht mehr attraktiv? Könnt Ihr so etwas nachvollziehen oder würdet ihr sagen, dass Mann dann nicht der Richtige war?

Für mich ist der Mann dann nicht der richtige Partner gewesen. Sicherlich kann eine Beziehung an der Belastung durch die Krankheit scheitern. Aber die Optik sollte nicht das Problem sein. Wer liebt, der findet seinen Partner wundervoll, egal wie der aussieht.

Meine Rippen sind auf einer Seite wellig, beulig und erinnern an ein Mosaik. Schön ist das bestimmt nicht. Aber meine Partner hat das noch nie gestört. Wobei das in enger oder Badekleidung auffällt und Fremde starren oft. Selbst Ärzte zucken zu Beginn oft.

Wie traurig. Nach all dem, was sie durchgemacht haben, müssen diese Frauen dann auch noch feststellen, dass sie den falschen Mann an ihrer Seite haben. Einen oberflächlichen Idioten. Ich würde ihn schreiend aus dem Haus jagen.

Eine Freundin von mir hatte Brustkrebs und ihr musste eine Brust amputiert werden. Einige Zeit später hatte sie einen Partner. Nach einer Weile hat sie ihm gesagt, dass sie ihm etwas gestehen muss, wollte aber nicht richtig raus mit der Sprache. Er entgegnete, dass sie nichts weiter sagen müsste. Er wüsste es schon lange und es sei ihm total egal.

Die Beziehung hielt aus anderen Gründen nicht, aber später heiratete sie einen anderen, den es offensichtlich auch nicht störte. Er kannte sie schon lange und es machte für ihn keinen Unterschied.

Ich kann mir nur vorstellen, dass die Narben oder die Amputation die Männer ständig daran erinnert, wie schnell sie ihre Partnerin verlieren könnten. Dass sie mit diesem Damoklesschwert nicht leben können. Das ist schwach, aber menschlich. Sollte es wirklich nur um die Optik gehen, fände ich das einfach nur beschämend.

Natürlich ist eine Frau ohne Brüste weniger attraktiv. Wenn sie aber gänzlich unattraktiv war dann war sie mit Sicherheit auch vor der Amputation schon nicht wirklich attraktiv. Aber nur wegen fehlender Brüste verlässt auch kein Mann eine Frau.

Verzeiht mir die naive Frage, aber kann man eine solche Brust nicht operativ wieder ein bisschen aufbauen? Immerhin gibt es doch auch Implantate und die Operationen werden doch auch immer besser. Ansonsten finde ich, dass man eine Frau nicht nur an Äußerlichkeiten gut finden sollte. Eine Frau hat ja auch innere Werte und natürlich ist man nach so einer Sache nicht mehr ganz so sexy, aber der richtige Partner sollte in so einem Moment nicht gehen.

In einer guten Beziehung findet man sich auch am Morgen sexy, wenn vielleicht einer zerzauste Haare hat, Pickel hat oder sonst irgendetwas. Gerade bei einer Brustkrebserkrankung kann man doch auch froh sein, dass es die Frau geschafft hat. Krebs ist kein leichter Gegner und da kann man froh sein, wenn man es schafft und wenn der Partner dann der Meinung ist gehen zu müssen, kann man doch auf so einen Idioten auch verzichten. So oberflächlich sollte man in der Situation sicherlich nicht sein.

Ich werfe mal eine sehr gewagte und vielleicht auch naive, unerfahrene These in den Raum. Kann es sein, dass Attraktivität eher davon abhängig ist, wie man sich fühlt und was man nach außen hin ausstrahlt und nicht davon, wie "komplett" man ist? Ich könnte mir vorstellen, dass Frauen ohne Brüste sich unattraktiv fühlen und dann auch Unattraktivität nach außen hin ausstrahlen, sodass sie so auch auf andere Menschen wirken.

Jedenfalls ist es so bei mir. Ich messe Attraktivität an der Ausstrahlung und dem Auftreten von Menschen und nicht alleine an der Optik. Vielleicht ist das bei anderen aber auch ganz anders, das will ich nicht leugnen.

Verzeiht mir die naive Frage, aber kann man eine solche Brust nicht operativ wieder ein bisschen aufbauen? Immerhin gibt es doch auch Implantate und die Operationen werden doch auch immer besser.

Esri hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass Frauen ohne Brüste sich unattraktiv fühlen und dann auch Unattraktivität nach außen hin ausstrahlen, sodass sie so auch auf andere Menschen wirken.

Ich frage mich auch, was das für Männer sind, die eine Frau nach so schwerer Zeit verlassen, weil ihr eben eine oder beide Brüste amputiert werden mussten. Ich denke auch, dass es wichtigeres gibt als Brüste und eine Frau besteht doch auch aus mehr als nur diesen. Die weibliche Figur an sich, ist doch attraktiv durch ihre Kurven und Form und nicht nur von Brüsten abhängig.

Was sollten denn dann auch Frauen mit kleinen Brüsten machen oder eben die, die ganz flach sind. Sie sind doch auch attraktiv und müssen sich nicht verstecken. Da kann ich nicht verstehen, was im Kopf eines Mannes vorgeht, der die Frau verlässt, weil sie keine Brüste mehr hat.

Soweit ich weiß, kann man durch Eigengewebe auch Brüste aufbauen lassen. Aber ich weiß nicht, ob das die Krankenkassen bezahlen oder die Patientin dann selbst für die Kosten aufkommen muss.