Nach Kaiserschnitt häufiger Probleme mit Hängebauch?

Eine Bekannte von mir überlegt derzeit Kinder zu bekommen, ist aber sehr unentschlossen. Sie macht sich auch große Sorgen um ihre Figur, da es sehr viele Frauen gibt die nach der Geburt nicht mehr so toll aussehen. Dehnungsstreifen kann man meist eh nicht verhindern, allerdings hat sie auch Angst vor einem schrumpeligen Hängebauch.

Nun dachte sie bislang das Kaiserschnitt eine gute Alternative wäre, da man so die Beckenmuskulatur schont und man danach keine Blasenschwäche bekommt oder die Scheidenmuskulatur ausgeleiert ist. Allerdings kennt sie viele Beispiele von Frauen aus ihrem Bekanntenkreis die erst nach einem Kaiserschnitt einen richtig hässlichen Hängebauch bekommen haben, da beim Kaiserschnitt auch Bauchmuskulatur zerstört wird.

Hat man nach einem Kaiserschnitt tatsächlich ein höheres Risiko später an einem Hängebauch zu leiden, als nach einer normalen Geburt? Es gibt schließlich auch Frauen die nach einer normalen Geburt schon einen schrumpeligen Hängebauch haben. Was sind eure Erfahrungen?

Der "schrumplige" Hängebauch ist deine einzige Sorge? Ich hätte da eher Bedenken, ob meine Blase wieder normal funktionieren wird, ob es keine Entzündungen gibt und die Wunde auch normal heilt. Ich habe mal gelesen, dass viele Frauen nach einem Kaiserschnitt neu lernen müssen, auf die Toilette zu gehen, weil die Beckenbodenmuskulatur ja neu verwachsen und verheilen muss und es sein kann, dass die Funktion der Blase gestört ist. Viele müssen auch einen Katheter tragen. Darüber würde ich mir mehr sorgen machen, also dass ich ewig einen Katheter tragen müsse und damit abhängig wäre. So ein bisschen Hängebauch ist doch total egal, solange man gesund ist.

Man bekommt den Katheter zur Operation und eben auch danach gelegt, der wird wieder herausgenommen, wenn man alleine auf die Toilette gehen kann. Dauerhaft braucht man den sicherlich nicht. Zum Thema Bauch, entweder man entscheidet sich für ein Kind oder eben nicht, das sollte man nicht an der Optik festmachen und der Kaiserschnitt ist eben auch eine Operation, was man bedenken muss.

Wenn man sich schon um einen Bauch sorgt, dann sollte man auch die Narbe bedenken, die man danach hat. Ich kann mich über keinen Hängebauch beschweren, wobei ich dafür aber Dehnungsstreifen habe. Das ist mir mein Kind aber auch wert. Und selbst wenn man einen total hängenden Bauch hat, kann man das heute ja auch alles wieder richten lassen. Heutzutage ist doch sehr viel möglich.

@Ramones: Also dass der Katheter irgendwann auch raus kommt, war mir klar. Ich meinte eher "ewig" im gefühlten Sinne. Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass es befremdlich ist, wenn man Jahre lang keine Probleme mit der Blase hatte und dann plötzlich so einen Katheter braucht. Ich würde so ein Ding so schnell wie möglich wieder loswerden wollen, egal ob ich es brauche oder nicht.

Ein Katheter ist jetzt auch nicht so schlimm. Ich hatte einen für eine Operation und den Tag danach, bis ich dann wieder aufstehen konnte und ich habe mir das wesentlich unangenehmer vorgestellt. Wenn man nicht blöd dran kommt merkt man davon gar nichts.

Und zum Thema "hässlicher Hängebauch" - liegt das nicht am Bindegewebe? Natürlich werden die Muskeln durchtrennt, aber das passiert bei anderen Operationen ja auch und die Muskelfasern wachsen doch wieder zusammen. Aber wenn das Bindegewebe überdehnt ist, regeneriert sich das ja unter Umständen nicht mehr vollständig. Und sicher ist das auch eine Frage der Veranlagung, genau wie Cellulitis.

@ Olly173 So schlimm ist der Katheter wirklich nicht. Man hat ja auch eine Betäubung und bekommt das Ding eigentlich nicht mit. Da man am Abend wieder aufstehen soll, kann man das Ding dann schon entfernen, wie gesagt man merkt es aber nicht, weil man wirklich genügend gegen die Schmerzen bekommt und auch beim Hineinmachen bekommt man etwas zur Betäubung.

Meine Cousine hat alle drei Kinder mittels Kaiserschnitt aus gesundheitlichen Gründen bekommen. Das dritte Kind war schon eine pure Gefahr für sie und sie darf kein Kind mehr bekommen, weil es ein Kaiserschnitt wäre und man ihr sagte, dass es für ihr Leben eine Gefahr wäre. Ich kann Dir jetzt nicht die genauen Fachjargons sagen, aber es wurde ihr eben so gesagt.

Nun finde ich den Hängebauch auch ohne Kaiserschnitt und Kind nicht angenehm. Dagegen kann jedoch jede Frau oder jeder Mann sowie jede gerade gewordene Mutter etwas tun. Nach einem Kaiserschnitt muss Frau jedoch erst einmal etwas ruhig bleiben, weil es sich um einen Eingriff handelte, den man nicht wie eine Platzwunde am Auge behandelt.

Die Scheidenmuskulatur leiert aus? Also ich habe viel gelesen und gehört, bin selber keine Mutter, aber auffällig ist, dass irgendwie alle glauben, dass wir Frauen zum Ausleiern bestimmt sind. Meine Freundinnen haben mir alle gesagt, dass dem nicht so ist. Die Partner konnten das irgendwie so auch nicht bestätigen. Gut jetzt kommt es offenbar darauf an, was Du unter ausgeleiert verstehst.

Doch wenn es so viele Sorgen bei Deiner Freundin gibt, dann soll sie Kinder vielleicht lassen. Ich gehe davon aus, dass es dieselbe Freundin ist, die befürchtet, sich als Mutter gehen zu lassen? Nun hat sie auch Angst vor einem Hängebauch durch Kaiserschnitt oder bei einer Normalgeburt aufgrund der ausgeleierten Scheide. Vielleicht lässt sie es einfach ganz?

Ramones hat geschrieben:Man bekommt den Katheter zur Operation und eben auch danach gelegt, der wird wieder herausgenommen, wenn man alleine auf die Toilette gehen kann.

Ich glaube hier werden einige Dinge vermischt, was zu unnötigen Ängsten und Annahmen führt. Es ist leider nicht so, dass der hängende Bauch durch Gymnastik oder Sport grundsätzlich wieder gestrafft werden kann. Vielmehr ist die Frage, ob der Bauch durch die Schwangerschaft ausgeleiert und beansprucht ist, oder die Haut so stark gerissen ist, dass sich eine richtige Hautschürze gebildet hat.

Eine solche bekommt man durch Sport, Diät, etc. leider nicht weg. Die Haut ist hier so gerissen, dass sich das Bindegewebe nicht mehr zusammen ziehen kann, weil die Verbindungen eben getrennt wurden (laienhaft gesprochen). Zu solchen Verletzungen kommt es am ehesten bei Mehrlingsschwangerschaften, sehr starker Gewichtszunahme durch Wasser oder auch Gestose. Bei jungen Müttern mit sehr straffem Bindegewebe passiert das auch eher, als bei älteren Frauen hier ist die Haut einfach dehnbarer.

Wird bei einer Mutter, mit einer solchen Hautschürze nun ein Kaiserschnitt gemacht, dann bildet sich tatsächlich noch schneller ein hängender Bauch aus, weil die Haut um den Schnitt nicht in der Lage ist, sich zusammenzuziehen. Ansonsten ist die Gefahr beim Kaiserschnitt nicht größer als bei einer vaginalen Geburt. Eine Mutter, mit lediglich gedehnter Haut, wird auch nach einer Sectio wieder einen straffen Bauch bekommen.

Ich glaube es ist einfach wichtig mit dem Gerücht zu brechen, wer sich genügend postpartal bemüht, wird auch wieder in alte Formen finden. Das funktioniert, solange die Haut am Bauch intakt ist- ich spreche nicht von kleineren Striae, die machen die Haut nicht kaputt. Es gibt aber eben Verletzungen der Haut, die eine komplette Rückbildung unmöglich machen und das würde bedeuten jede Frau mit diesem Problem, wäre schlicht faul- dem ist wirklich nicht so.