Habt ihr auch Probleme damit Gruppenmitgliedern zu vertrauen

Dass ich kein großer Fan von Gruppenarbeit bin, habe ich nun schon in vielen Themen erwähnt. Ein zentrales Problem dabei ist auch, dass ich einfach vielen aus meinem Kurs gar nicht vertraue, was das Erledigen von bestimmten Aufgaben angeht. Ich denke mir oft, dass ich es auch gleich selbst machen kann, anstatt dass ich jemandem nun eine viertel Stunde lang erkläre, wie es aussehen sollte und das Ergebnis dann wahrscheinlich trotzdem noch überarbeiten muss, weil es bei der Kommunikation Missverständnisse gab oder manche Personen auch leider einfach nicht so sauber arbeiten, wie ich es gerne hätte.

In der Beziehung bin ich vielleicht auch etwas perfektionistisch. Daher meckere ich auch nicht herum, wenn ich noch mal Zeit in die Überarbeitung von Texten oder erstellten Grafiken legen, aber wenn ich immer wieder aufs Neue Arbeiten von anderen komplett überarbeiten muss, dann kommt bei mir halt irgendwann der Punkt, bei dem ich denke, dass ich es lieber selber mache. Die meisten meiner Kommilitonen beziehungsweise Gruppenmitglieder sind dann auch glücklich, weil sie dann in der Zeit ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen in Facebook und Co. aktiv sein können.

Habt ihr auch öfters mal Probleme damit, Kommilitonen in der Gruppenarbeit zu vertrauen und macht deswegen die Dinge lieber selber, als die Aufgaben zu verteilen? Oder seid ihr jemand, der sich damit gar nicht beschäftigt und sich eher die Aufgaben zuteilen lässt?

Bei Gruppenarbeiten geht es doch gerade darum, Aufgaben in der Gruppe zu lösen bzw. gemeinsam etwas zu erarbeiten. Scheinbar funktioniert dies in deinem Kurs nicht. Dann würde ich das Thema vielleicht allgemein ansprechen. Denn eigentlich kann es doch nicht sein, dass einige ihre Facebook-Freunde bespassen, während andere Arbeiten delegieren und am Ende mit dem Ergebnis dennoch unzufrieden sind.

Sinnvolle Gruppenarbeiten werden meiner Meinung nach auch entweder gemeinsam erledigt oder es gibt viele unterschiedliche Dinge zu erarbeiten, so dass man die Arbeiten aufteilt. Natürlich sollte man sich dann auch darauf verständigen, was man erwartet, bzw. wer was in welcher Form erledigen sollte. Jedoch sollte dies nicht von einer Person bestimmt und beurteilt werden, sondern nun einmal von der ganzen Gruppe.

Wenn ich nun ein Teilergebnis mitbringe/vortrage, dann wünsche ich mir gerne ehrliches Feedback oder auch konstruktive Kritik, wenn du jedoch jedes Mal alles nochmal überarbeiten würdest, dann sähe ich durchaus Klärungsbedarf.

Ich habe während meines Studiums auch einige Referate in Gruppenarbeiten vorbereiten müssen. In den meisten Seminaren muss man ja ein Referat halten, wobei es oftmals einfach zu viele Studenten sind, so dass nicht jeder alleine ein Referat halten kann. Da ist es notwendig, dass man Referate auch als Gruppe vorbereitet, auch wenn ich das selbst nicht immer so mag.

Bisher habe ich in der Uni aber nie schlechte Erfahrungen mit Gruppenarbeiten machen können. Bisher waren alle immer recht motiviert, was ja wohl auch daran liegt, dass man sich freiwillig für ein Studium entschieden hat und demnach zufolge auch das studiert, was einen wirklich interessiert. Von daher waren eben alle immer motiviert und sind auch zu den Treffen erschienen, die wir abgemacht haben. Ich musste noch nie jemandem hinterherrennen oder dafür sorgen, dass die anderen auch ihre Aufgaben gemacht haben.

Wir haben es aber auch immer so gemacht, dass wir bei den Treffen die Aufgaben verteilt und besprochen haben. Den Rest hat jeder für sich gemacht und jeder war dann auch für seinen Teil verantwortlich. Von daher konnte es mir egal sein, ob die anderen ihre Aufgaben machten oder nicht. Wenn jemand bei einem Referat fehlt, dann muss die restliche Gruppe dieses trotzdem vortragen und hat nun auch keinen Schaden dadurch. Von daher ist man eben nicht so angewiesen aufeinander, was ich sehr gut finde.

Was Gruppenarbeiten angeht, habe ich sowohl positive als auch negative Sachen erlebt. So habe ich beispielsweise an meiner alten Uni mal einen Geländebericht und dazugehörige Aufgaben in einer Gruppe von 5 oder 6 Leuten bearbeiten müssen. Die Aufgaben waren klar aufgeteilt und es war abgesprochen, dass man dann eben Bescheid sagt, wenn man Probleme hat. Da nichts kam, auch Wochen nach den Geländetagen nicht, haben wir gedacht, es wäre alles in Ordnung.

Aber dann, so zwei Tage vor Abgabe, meldete sich eine Kommilitonin, sie wäre angeblich mit den Berechnungen nicht klar gekommen, wobei ich mich ziemlich veräppelt gefühlt habe, weil sie so spät damit ankam. Sie wollte dann, dass einer von uns das macht. Also im Endeffekt hätte jeder seine Aufgabe gehabt und wir hätten auch noch ihre Aufgabe gemacht und sie hätte nichts, absolut gar nichts tun müssen außer dekorativ da zu sein. Das haben wir dann aber nicht eingesehen und sie dann bei der Abgabe nicht als Gruppenmitglied gelistet. Das hat man eben davon, wenn man sich nicht bemühen möchte.

Meine letzte Gruppenarbeiten im Projektseminar im Sommersemester ist dagegen sehr sehr gut gelaufen. Es gab zwar einige Kommunikationsprobleme und Missverständnisse, aber ansonsten hat das sehr gut geklappt und am Ende hatten wir eine sehr gute Note für unseren Bericht bekommen.