Self-Storage - Regal und Keller Vermietung für Privatkunden

vom 12.01.2014, 02:31 Uhr

Ich weiß nicht, ob es in anderen Städten auch so ist, aber hier in Berlin schießen nun bereits seit mehreren Jahren so genannte "Self-Storage"-Angebote wie Pilze aus dem Boden. Vermietet werden Kellerräume, Lagerboxen oder Regalmeter für Privatpersonen. Man kann wohl schon einen einzelnen Meter auf einem Regal anmieten, oder eine Box mit einer Größe von einem Quadratmeter. Allerdings kann man auch richtige Kellerparzellen anmieten, wo auch mal größere Dinge hineinpassen, wie beispielsweise Fahrräder, gerade ungebrauchte Möbel oder auch einige gestapelte Kisten mit welchem Inhalt auch immer.

Diese Lager-Angebote befinden sich hier oftmals in alten Fabrikgebäuden, die von diesen Self-Storage-Unternehmen neu angemietet oder abgekauft wurden, oder aber beispielsweise auch in alten Kaufhäusern, die schon vor Jahren geschlossen haben. Ein wenig seltsam kommt es mir fast vor, aber bei einer Vielzahl von Gebäuden, die die letzten Jahre kontinuierlich leer standen und verfielen, hängt nun ein Werbeplakat an der Fassade, das die "Self-Storage"-Möglichkeiten anpreist, die man in dem Gebäude anmieten kann.

Der Preis für die Angebote variiert übrigens sehr. Einige der Lagerhäuser bieten Platz ab 10 Euro pro Monat an, dann gibt es aber auch welche, wo 30 Euro das kostengünstigste Angebot für einen Monat sein sollen. Einige Häuser bieten auch Rabatt an, wenn man längere Zeiträume auf einmal bucht und bezahlt. Und der Preis, den man bezahlen muss, ist natürlich auch noch davon abhängig, wie groß die Fläche ist, wie man mieten möchte.

Werden diese Angebote wirklich so gut genutzt, dass es sich lohnt, dass andauernd neue dieser Unternehmen und Lagerhäuser entstehen? Habt Ihr vielleicht schon einmal in so einem Lagerhaus einen Platz gemietet, um etwas unterzustellen? Was wird denn da so abgestellt? Ist das wirklich sicher? Was passiert, wenn eingebrochen würde oder die Sachen auf irgendeine Art und Weise abhanden kommen? Vertraut Ihr den Unternehmern und haltet es für sicher, so einen Lagerplatz in einer alten Fabrikhalle zu mieten?

Ich persönlich habe noch keine Erfahrungen mit diesem Thema gemacht. Aber irgendwie vertraue ich der ganzen Sache nicht so sehr. Gerade wertvollere Dinge würde ich nicht außer Haus lagern wollen. Sicherlich wird das Lagerhaus auch gesichert sein, aber ob wirklich so gute Sicherheitsvorkehrungen dort herrschen, dass man sich sicher sein kann, dass höchstwahrscheinlich nichts verschwindet?

Außerdem frage ich mich schon ein wenig, wer diesen Service nutzt, und wie. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein Möbelstück, das gerade keinen Platz in meiner Wohnung hätte, sagen wir beispielsweise, einen Schrank, so stelle ich es mir schwer vor, monatlich 30 Euro oder mehr für einen Lagerraum zu bezahlen, wo ich diesen Schrank unterstellen könnte. Nicht nur, dass der Schrank ja auch ins Lagerhaus transportiert werden müsste, und später wieder zurück.

Irgendwie kommt ja schon ein größerer Betrag zusammen, wenn man dort etwas eine längere Zeit abstellt. Ich würde mich schon fragen, ob sich das wirklich lohnt. Bei Familien-Erbstücken wäre das vielleicht der Fall, aber wer, der so etwas besitzt, stellt es dann in einem Lagerhaus unter? Und für Menschen, die eine winzige Wohnung und nur wenig Geld haben, wäre es vermutlich zu teuer, überschüssige Möbel in einem Lagerhaus unterzustellen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich gebe zu, bis eben gar nicht gewusst zu haben, dass es diese Möglichkeit bei uns in Deutschland auch gibt. Eigentlich kenne ich solche Außenlager nur aus amerikanischen Reportagen oder Serien. Demzufolge war meine erste Assoziation auch gleich zu Leuten, die zum Horten neigen. Vermutlich machen diese Menschen auch prozentual gesehen einen nicht unerheblichen Teil der Kundschaft aus.

Die anderen könnten Menschen sein, die für einige Zeit im Ausland leben und keine Verwandtschaft haben, bei denen sie ihre Sachen einlagern können, möglicherweise stecken auch echte Schicksale hinter dem Bedürfnis, sein Hab und Gut sicher aufbewahrt zu wissen. Jemand, der seine Wohnung verloren hat und obdachlos wurde, ein Mensch, der in ein Heim kommt, die geerbten Dinge eines Verstorbenen.

Als jemand, dem schon zweimal der Keller in kürzester Zeit komplett ausgeräumt wurde, bin ich selber mittlerweile ein gebranntes Kind, was die Lagerung von Sachen außerhalb der Wohnung angeht. Dinge, an denen ich emotional hänge oder die einen gewissen materiellen Wert haben, bewahre ich möglichst in meiner Wohnung auf. Dementsprechend könnte ich mir so eine Lagermöglichkeit für mich nicht vorstellen bzw. hätte auch keinen Bedarf.

Andererseits sind diese Objekte vermutlich zum einen gut vor Diebstahl und Schäden durch Wasser oder Feuer geschützt, zum anderen im hoffentlich seltenen Schadensfall auch ausreichend versichert. Unter dem Aspekt ist dann vielleicht das professionelle Einlagern von hochwertigen Sachen der Unterbringung in einem privaten Keller vorzuziehen.

In Zeiten, wo viele versuchen ihren privaten Besitz eher zu verkleinern, wundert es mich aber schon, dass es dafür einen echten Markt zu geben scheint. Ich selber würde immer eher versuchen ein Zuviel an materiellen Dingen loszuwerden, als dass ich auch noch Geld investierte, um es irgendwo ungenutzt zu lagern.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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