Sich in Beziehung wegen Katzenklo streiten?
Eine Bekannte von mir ist zur Zeit in der 20. Woche schwanger. Sie lebt mit ihrem Partner zusammen, die Hochzeit soll in wenigen Monaten sein und wird auch schon fleißig geplant. Die beiden haben mehrere Haustiere zu Hause, also 3 Hunde und 2 Katzen. Dass Katzenklos ab und zu gereinigt werden müssen, sollte logisch und selbstverständlich sein.
Meine Bekannte hat jedoch das Problem, dass ihr Frauenarzt ihr strikt untersagt hat, die Katzenklos zu reinigen. Das wäre wohl zu gefährlich für sie und ihr ungeborenes Baby. Daher hat sie ihren Partner darum gebeten, das für sie zu erledigen. Das Problem ist jedoch, dass er wohl ziemlich faul sein soll in dieser Hinsicht. So kümmert er sich nicht selten nur einmal pro Woche um die Katzenklos, es entwickeln sich Gerüche und meine Bekannte fühlt sich so auch nicht mehr wohl.
Vor einigen Tagen hat sie ihn erneut darum gebeten, die Katzenklos zu reinigen, wobei er dann eine ziemliche Szene gemacht haben soll und ihr gesagt haben soll, dass sie das doch selbst machen soll, wenn sie das stört. Sie ist total entsetzt über seine Reaktion und hat den Eindruck, dass ihm ihre Gesundheit und die des ungeborenen Babys total egal ist. Die Situation ist eskaliert und die beiden hatten heftig gestritten.
Könnt ihr verstehen, wie man sich in einer Beziehung wegen einem Katzenklo streiten kann? Wie würdet ihr so einen Konflikt als Außenstehende lösen? Meine Bekannte rief mich vor einigen Tagen an und bat mich um Rat, ich wusste jedoch keine Antwort.
Als Katzenbesitzerin weiß ich natürlich auch mehr oder weniger viel darüber. Fakt ist, dass der Frauenarzt der schwangeren Frau nicht gelogen hat. Katzenurin ist jedoch weniger das Problem, wie der Kot der Katzen. Hier geht es um Toxoplasmose, welche durch den Kot übertragen werden kann. Das muss es nicht, aber es kann Schwangere die ganze Schwangerschaft über treffen, wenn sie frische Häufchen wegmachen muss etc.
Der Urin der Katze ist für eine Schwangere nicht zwangsläufig gefährlich, sondern eher auch durch den beißenden Geruch, unangenehm. Der Katzenkot darf wiederum auch nicht zu alt sein, wie Obst und Gemüse auch, weil dann sich Toxosplasmose übertragen kann, was für deine schwangere Bekannte nicht gut ist.
Das hat sich mittlerweile auch ohne Fachwissen herumgesprochen, dass schwangere Frauen vom Katzenklo die Finger lassen sollen. Das sollte sich also auch bei der faulen Socke von werdenden Vater herumgesprochen haben. Wenn er ein gesundes Kind möchte, dann sollte er seinen Hintern hoch bewegen, weil er sein Fleisch und Blut sonst der Gefahr aussetzt, dass es je nach Toxoplasmose Fehlgeburten, Beeinträchtigungen sowie Behinderungen aufweisen.
Normalerweise entwickeln schwangere Frauen soweit eine Immunität gegen die Toxosplasmose. Doch gerade im ersten und zweiten Drittel der Schwangerschaft sind die drei Stufen des Trimenon brandgefährlich. 70 Prozent erleiden Fehlgeburten, Behinderungen und andere Beeinträchtigungen. Es kann auch noch im achten Monat etwas passieren, aber die Überlebenschancen sind da eben groß.
Ich habe mal Wikipedia geschaut und da kannst Du hier auch ein wenig nachlesen. Es ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und das muss er doch kapieren.
Also ganz im ernst, wenn er jetzt sogar zu faul ist, um das Katzenklo zu machen, mache ich mir schon sorgen, wenn es bald ans Windeln wechseln gehen soll und im Allgemeinen frage ich mich, was das für ein "Doofmann" sein muss, wenn man weiß, wie gefährlich das sein kann.
Es gibt im Internet doch bestimmt ein paar Fotos von "Toxoplasmose-Babys". Da könnte man sich ja mal ein paar "schöne" Beispiele raussuchen, ausdrucken und ihm vorlegen. Oder noch drastischer: nach der nächsten Ultraschalluntersuchung kommt sie heulend nach Hause und behauptet, das Baby würde eine Behinderung aufweisen. Zurückzuführen auf Toxoplasmose.
Allerdings wäre das nicht mein Stil. Ich würde davon ausgehen, dass das in einem normalen Gespräch zu klären wäre. Vielleicht hat sie ihn auf dem falschen Fuß erwischt und ein Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt würde mehr bringen. Sollte er aber tatsächlich so ein Arschloch sein, wünsche ich viel Spaß beim Großziehen des Nachwuchses.
In der Schwangerschaft sollte man so etwas wirklich nicht machen, weil das dann dem Ungeborenen Schaden kann. Wenn das mein Mann gewesen wäre, würde ich ehrlich gesagt meine Tasche packen und gehen. Immerhin ist es ja auch das Kind des Mannes im Bauch und da sollte er auch daran Interesse haben, dass es dem gut geht. Zumal man ja auch mit einem Kind sauber leben muss und wenn man dann so einen faulen Menschen um sich herum hat, dann ist das schon sinnlos und die Beziehung macht keinen Sinn.
Ich finde, es ist übertrieben. Ich habe auch zwei Katzen und ich habe zwei Kinder und bin bis heute Toxoplasmose negativ. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich genau das gleiche Problem: Ich hatte Panik vor Toxoplasmose und meint Freund weigerte sich strikt, das Katzenklo zu reinigen.
Bei zwei Katzen muss das Katzenklo täglich sauber gemacht werden, damit es nicht stinkt. Meine Katzen gehen derzeit gar nicht raus und machen Häufchen wie die Weltmeister in ihre Toilette. So war es früher auch schon, da waren sie noch Wohnungskatzen, allerdings lange Zeit davor Freigänger.
Was Toxoplasmose angeht, habe ich mich immer sehr viel belesen. Es ist so, dass Katzen eine Toxoplasmose nur erhalten, wenn sie Freigängerkatzen sind. Da stecken sich Katzen meist schon im Kleinkindalter an, wenn sie Mäuse fangen. Ist eine Katze infiziert, scheidet sie die Erreger nur kurze Zeit aus. Somit ist eine Katze, die sich mit einem Jahr angesteckt hat, mit zwei Jahren nicht mehr ansteckend.
Würde die Katze den Erreger gerade ausscheiden, während eine Frau schwanger ist, dann muss der Haufen schon 24 Stunden herumliegen, bis man sich anstecken kann. Davor ist das nicht möglich. Also sollte man das Katzenklo regelmäßig reinigen.
Wenn man das Katzenklo als schwangere Frau sauber machen muss, und das kommt vor, denn immerhin gibt es auch alleinstehende Frauen mit Katzen, die schwanger sind, dann kann man sich einen Mundschutz kaufen und Einweghandschuhe anziehen. Das schützt ebenfalls. Ich habe immer Einweghandschuhe benutzt, aber keinen Mundschutz.
Wichtig ist es, dass man sich im Anschluß dann die Hände ausgiebig wäscht und sie vorher nicht in den Mund steckt oder sich die Augen reibt oder die Nase.
Wenn man nun sehr viel Angst hat, dann kann man sich auch alle vier Wochen Blut beim Arzt abnehmen und sich auf Toxoplasmose testen lassen. Da gibt es wohl ein Medikament, das man nehmen kann, wenn man es rechtzeitig entdeckt. Mein Arzt hat mich damals ausgelacht. Damals war ich sauer, heute verstehe ich es.
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Toxoplasmose über Katzenkot anzustecken, ist sehr gering. Eher ist es möglich, sich Toxoplasmose über Gemüse zu holen oder über rohes Fleisch. Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist die Ansteckungsrate hier um einiges höher.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, sich anzustecken, ist es völlig verständlich, dass Schwangere Angst davor haben, sich anzustecken, erst recht, wenn der Arzt rät, nichts mehr selbst an den Katzentoiletten zu machen. Da würde ich mich auch dran halten. Und der Typ bekommt den Hintern nicht hoch, um mal das Katzenklo zu reinigen?
Was ist denn das für ein Heini? Klo in den Müll kippen, neues Streu rein, fertig. Was ist daran so schlimm? Da frage ich mich, wie das dann werden soll, wenn das Kind da ist und noch ganz andere Belastungen auf ihn zukommen. Also da hat sich die arme Frau aber eine ganz schöne Pfeife als Mann ausgesucht.
Zitronengras hat geschrieben:Da frage ich mich, wie das dann werden soll, wenn das Kind da ist und noch ganz andere Belastungen auf ihn zukommen. Also da hat sich die arme Frau aber eine ganz schöne Pfeife als Mann ausgesucht.
Er gehört sogar zu der Sorte Mann, die - wenn sie Urlaub haben - sogar zu faul ist zum Postkasten zu gehen und die Briefe reinzuholen. Wenn er dann isst, dann lässt er das Geschirr im Wohnzimmer stehen und wenn sie dann nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, muss sie ihm quasi hinterher putzen.
Ganz ehrlich? Ich weiß auch nicht, was sie an ihm findet. Ich habe ihr auch schon mehrfach ehrlich gesagt: "Warum willst du noch ein Kind? Dein Partner ist doch schon eins", aber naja. Wer nicht hören will, muss fühlen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass mein Partner nicht so ist und je mehr "Horror"geschichten sie mir von ihrem Partner erzählt, desto mehr bin ich froh, dass meiner anders ist und desto mehr weiß ich ihn auch zu schätzen.
Auch wenn das Risiko gering sein mag, sich wegen so etwas anzustecken und wegen des Katzenklos zu erkranken, fände ich es unverantwortlich, die Frau das Katzenklo putzen zu lassen. Bei Frauen, die alleine leben, mag das ja etwas anderes sein, da das dann einfach nicht anders geht. Wenn man aber einen Mann hat und dieser weiß, dass es gefährlich für die schwangere Frau ist, das Katzenklo zu putzen, dann finde ich es einfach absolut verantwortungs- und rücksichtslos und damit völlig unverständlich.
Niemandem macht es Spaß, Katzenklos zu säubern, aber das gehört eben dazu, wenn man eine Katze hat. Man muss eben auch ab und zu Sachen machen, die keinen Spaß machen, wie staubsaugen, Wäsche waschen oder abspülen. Das gehört doch zum Leben dazu. Und wenn das jemand einfach nicht machen will, weil er schlicht und einfach keine Lust dazu hat, dann ist er in meinen Augen ein absoluter Versager.
Was will man denn aber machen, wenn der Partner sich absolut weigert, da etwas zu machen? Man kann die Katzen ja dann auch schlecht übergangsweise an die Verwandtschaft abgeben, wobei das dem Mann sicher auch nur ganz recht wäre. Immerhin müsste er dann im Endeffekt nur noch weniger machen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass so ein Mann dann motiviert dazu ist, später überhaupt etwas für das Baby zu tun, wenn er jetzt schon keine Lust hat, seiner Frau unter die Arme zu greifen, auch wenn es um die Gesundheit der Frau und damit des eigenen Kindes geht.
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