Perspektivwechsel bei Büchern besonders interessant?

vom 04.03.2016, 22:02 Uhr

Viele Bücher, die ich schon gelesen habe, hatten Perspektivwechsel, so dass man quasi in mehrere verschiedene Figuren schauen konnte und auch deren Sichtweise dann verstehen konnte. Ich finde so etwas eigentlich immer ganz gut, auch wenn ich so etwas aber auch nicht unbedingt brauche.

Allerdings finde ich es beim Lesen manchmal schon ganz spannend und interessant, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können. So versteht man auch besser, warum manche Figuren so handeln, wie sie handeln.

Findet ihr Perspektivwechsel in Büchern besonders spannend und gut und muss ein gutes Buch bei euch unbedingt Perspektivwechsel haben? Oder seid ihr dann eher durcheinander, weil ihr nie richtig in die Figuren wieder reinkommen könnt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe früher ja sehr viele Romane von Ken Follett gelesen, und der Perspektivwechsel mit Schilderung der Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus ist ein Element, das er in seinen Geschichten sehr gerne verwendet. Es lässt sich eigentlich in so gut wie jedem seiner Bücher finden.

Anfangs war ich von diesem Erzählstil begeistert, da ich sonst eher immer Literatur mit einem linearen Handlungsstrang und nur einem richtigen Erzähler kannte. Es war durchaus spannend, durch diese neue Erzählweise einen tieferen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der unterschiedlichen Charaktere zu erhalten und zu beobachten, wie die einzelnen Handlungsstränge gegen Ende des Werkes mehr und mehr zusammenliefen und zu einem gemeinsamen verschmolzen.

Nach drei oder vier Büchern dieser Art kannte ich das Prinzip aber schon in- und auswendig und fand es daher ehrlich gesagt nicht mehr besonders innovativ. Teilweise kam es mir dann sogar so vor, als sei der andauernde Wechsel ein verzweifelter Versuch, die Geschichte in die Länge zu ziehen und Spannung vor dem Höhepunkt aufzubauen. Zu manchen Büchern hat es ganz gut gepasst, bei anderen wirkte es auf mich eher erzwungen und unhandlich.

Ich denke daher, es kommt immer etwas auf die Geschichte und die darin auftretenden Charaktere an, ob mir ein Konzept mit Perspektivwechseln gefällt oder nicht. Wenn sich Szenen tausendfach wiederholen, weil sie immer wieder aus dem Blickwinkel eines anderen geschildert werden, dann finde ich das langweilig; erfährt man durch den Wechsel des Erzählers aber interessante Hintergrundinformationen über die jeweilige Person und kann sich dadurch besser mit ihr identifizieren, dann ist es ok.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Das kommt immer darauf an, wie gut das gemacht ist. Ich habe auch schon Bücher in der Hand gehabt, da wurde der Perspektivwechsel so schlecht vermittelt, dass man vom ständigen Wechseln eher verwirrt war und im Endeffekt gar nicht mehr wusste, was jetzt Sache ist. Gut gemeint ist eben nicht immer gut umgesetzt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe kürzlich ein Buch gelesen, in dem viele verschiedene Perspektiven vorkamen und ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefallen hat. In dem Fall war das so gemacht, dass aus der Kapitelüberschrift immer klar hervorging, um wen es in dem jeweiligen Kapitel ging. So war es dann auch immer klar, wer gerade handelt und was weiter passiert.

Das finde ich immer wichtig, dass man das gut erkennen kann, weil ich sonst beim Lesen auch schon mal durcheinander komme. Aber wenn es so gemacht ist, dass man beim Kapitel schon die Perspektive durch die Überschrift kennt oder wenn man es allgemein gut erkennen kann, welche Perspektive man da liest, dann finde ich es schon interessant, auch mehrere Perspektiven in einem Buch kennenzulernen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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