Welche Zusammenarbeit gibt es zwischen AfD und NPD?

vom 05.03.2016, 19:55 Uhr

Offiziell lehnt die AfD jede Zusammenarbeit mit der NPD ab, aber vor Ort sieht es anscheinend doch oft anders aus. Im Saarland haben AfD und NPD kein Problem damit, gemeinsame Sache mit der CDU bei diversen Abstimmungen zu machen. Auch persönliche Kontakte scheint es zu geben. Da passt auch eine Doku der ARD sehr gut ins Bild, wo man ab Minute 37 mehr über den teilweise sehr vertrauten Umgang zwischen AfD und NPD erfahren kann.

Wie schätzt ihr das Verhältnis zwischen AfD und NPD ein? Sind euch in eurer Gegend auch schon Kontakte zwischen beiden Parteien aufgefallen? Könnten NPD-Mitglieder nach dem Verbot ihrer Partei in der AfD unterkommen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Steht das denn schon fest, dass die NPD verboten wird? Das klingt bei dir so. Ich dachte, dass die Verhandlungen gerade erst abgeschlossen sind und es Monate bis zu einer Entscheidung dauern kann. Und ich denke auch, dass, wenn die NPD verboten würde, die ehemaligen Mitglieder ja ihre Meinung behalten und dann entweder nicht mehr politisch aktiv werden oder sich eine neue Gemeinschaft suchen. Vielleicht eine Partei, vielleicht irgendwas anderes. Das kann auch die AfD sein.

Aber ich habe auch mal gelesen, dass viele NPD-Mitglieder ohnehin eine politische Vergangenheit haben und manche vorher bei der CDU, FDP oder sogar bei den Linken waren. Die interessieren sich dann weniger für das Thema Ausländer, sondern vielleicht für die Sozialpolitik, welche die NPD proklamiert. Denke beispielsweise mal an den Wahl-O-Maten, den man vor den Bundestagswahlen online ausfüllen kann. Da bekommt man bei vielen Antworten sowohl NPD als auch Linke angezeigt. Der einzige wesentliche Unterschied ist die Ausländerpolitik. Aber die Meinung der beiden Parteien zu beispielsweise Besteuerung von Vermögen oder Bildung ist recht ähnlich.

Ich könnte mir also vorstellen, dass der ein oder andere nicht deswegen Anhänger der NPD ist, weil er so ein böser Rassist ist, sondern weil er von den anderen Parteien eher enttäuscht ist und sich bei den sonstigen Themen der NPD wiederfindet. Sicherlich gibt es da auch viele, die wirklich etwas rassistisch denken, aber solche Menschen wird man wiederum auch in der CDU oder FDP finden.

Ich persönlich weiß nicht, wer in meinem Umfeld eventuell in der NPD ist. Ich kenne aber zwei AfD-Mitglieder vom Studium, der eine sitzt sogar für die AfD im Stadtrat und das ist nun kein Rassist. Er st eher konservativ, aber rassistisch ist er nicht und vermutlich wäre er unter anderen Bedingungen eher in die FDP eingetreten, aber nachdem die so abgesackt ist, war sie vermutlich nicht mehr interessant. Ich finde es also nicht unbedingt schlimm, wenn jemand Mitglied der AfD ist.

So, nun hat man ja aber neben der Partei auch noch ein Privatleben und mit wem man privat ein Bierchen trinken geht oder befreundet ist, ist ja jedem seine Sache. Als ich noch in einer Partei war, habe ich auch gute Bekannte in anderen Parteien gehabt und mit denen ganz normal Umgang gehabt, was aber nichts über die offizielle Beziehung der Parteien zueinander aussagt. Es kann doch beispielsweise jemand von der CDU mit jemandem aus der SPD befreundet sein und so weiter.

Warum sollten also Anhänger der NPD keine privaten Kontakte zu Leuten von der AfD und umgekehrt haben? Warum sollten die nicht bei einer Abstimmung, bei der es um ein Thema geht, was beide befürworten, auch ähnlich abstimmen?

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