Was haltet ihr vom Collaborative Consumption?

vom 17.12.2012, 15:45 Uhr

Haltet ihr den Collaborative Consumption für sinnvoll?

Ja, da damit die Umwelt geschützt werden kann
0
Keine Stimmen
Ja, da wir alle dadurch Geld sparen
2
100%
Collabo-was?
0
Keine Stimmen
Ich finde es Schwachsinn. Warum sollte ich mit anderen Menschen meine Anschaffungen teilen
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Keine Stimmen
Weiß nicht so recht
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Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 2

Was haltet ihr vom Collaborative Consumption? irgendwie ist dieses Thema zurzeit ja recht aktuell. Auf Seiten wie air'BnB bieten normale Menschen plötzlich Zimmer wie Hotels an, überall gibt es neuerdings Swap Partys und zu guter Letzt kann man sogar das Auto mit dem Nachbarn bei Nachbarschaftsauto teilen.

Findet ihr das sinnvoll? Glaubt ihr, dass das gemeinsame Nutzen von Objekten eine zukunftsweisende Sache ist? Kann dadurch wirklich, wie oftmals behauptet, die Umwelt geschützt werden, da wir weniger Ressourcen verbrauchen? Und ist es nicht sinnvoll, wenn wir alle weniger Geld ausgeben und dafür Objekte teilen? Oder überwiegen vielleicht sogar die negativen Auswirkungen wenn weniger gekauft wird?

Was sagt ihr dazu? In Berlin ist nämlich schon wieder eine ähnliche Seite an den Start gegangen. Ich habe sie vor einigen Tagen zufällig gefunden und auf dieser kann jeder seine Dienste und Objekte einstellen und an Nachbarn für kleines Geld verleihen. Würdet ihr das machen oder wäre euch das Risiko zu groß, dass ihr das Objekt nicht oder beschädigt wieder bekommt? Lasst euren Gedanken einfach mal freien Lauf, ich bin gespannt. :)

» Eisenheart » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,08 »



Aus rein kapitalistischer Sicht kann es natürlich fast nur negative Folgen haben, wenn sich die Menschen auf einmal wieder auf alte Tugenden wie Teilen und Zusammenarbeit besinnen. Eigentlich ist unsere Hauptaufgabe ja das Konsumieren, und zwar möglichst viel und möglichst oft. Daher ist es nicht wirklich erwünscht, Dinge zu reparieren, umzugestalten, selbst zu machen und anderen auch mal gratis zu helfen oder etwas abzugeben, was man selber gerade nicht braucht.

Da ich der Meinung bin, dass sich Kapitalismus und Nachhaltigkeit zumindest im Augenblick noch gegenseitig ausschließen und ich zudem meinen potenziellen Kindern einen nicht völlig ausgelutschten und versifften Lebensraum zu hinterlassen, halte ich derlei private und halbprivate Initiativen schon aus Prinzip für nachahmenswert und zukunftsträchtig. Das Internet und die Möglichkeiten der Social Media leisten solchen Initiativen ja Vorschub, weil man sich auch als Privatmensch schnell und einfach mit Gleichgesinnten zusammentun kann.

Ich selbst bin zu einzelgängerisch veranlagt, um mich in dieser Hinsicht groß zu engagieren, achte allerdings schon darauf, möglichst wenig Ressourcen zu verschwenden. Bücher, Kleidung und Haushaltsgegenstände schmeiße ich auch nicht weg, sondern spende sie einer sozialen Initiative, die mit Sachspenden Bedürftigen hilft.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Aus rein kapitalistischer Sicht kann es natürlich fast nur negative Folgen haben, wenn sich die Menschen auf einmal wieder auf alte Tugenden wie Teilen und Zusammenarbeit besinnen.

Das ist so nicht ganz richtig. Was passiert denn mit dem gesparten Geld? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder geben es die Leute für andere Dinge aus. Dann bleibt alles beim alten, außer dass sich die Umsatzverteilung ändert. Das passiert aber sowieso ständig. Die Leute können das Geld auch aufs Sparbuch legen. Dann profitieren die Banken. Oder sie investieren es zum Beispiel in Aktien oder Aktienfonds. Dann steht das Kapital wieder Unternehmen zur Verfügung, die damit wirtschaften können. Aus kapitalistischer Sicht sind die drei Varianten letztendlich gleichwertig.

Es gibt noch eine vierte Variante, nämlich dass die Leute weniger arbeiten wollen, weil sie ja weniger Geld brauchen. Wenn das ein Massenphänomen wird, könnte das unter Umständen die Wirtschaftskraft schmälern. Allerdings müsste der Effekt schon sehr extrem sein, um der ständig steigenden Produktivität entgegen zu wirken.

Da ich der Meinung bin, dass sich Kapitalismus und Nachhaltigkeit zumindest im Augenblick noch gegenseitig ausschließen

Das tut es aber nicht. Die Tatsache, dass häufig noch nicht nachhaltig gewirtschaftet wird, hat nicht unbedingt etwas mit Kapitalismus zu tun, sondern eher mit der Kurzsichtigkeit der Menschen. Heutzutage ist Nachhaltigkeit oftmals ein Konjunkturtreiber und Wettbewerbsvorteil.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Auf Dauer lässt sich unser Lebensstil so auf jeden Fall nicht aufrecht erhalten. Wir werden immer mehr Menschen und die meisten davon sehen einen konsumorientierten Lebensstil als etwas absolut erstrebenswertes an.

Genau aus diesem Grund sehe ich Shareconomy auch nicht als Gefahr für das kapitalistische System. Natürlich brechen ein paar Kunden oder potentielle Kunden weg, wenn nicht mehr jeder in Berlin sei eigenes Auto haben möchte, aber dafür wachsen anderswo genug Menschen nach, für die ein eigenes Auto der größte Traum ist.

Sachen an fremde Leute ausleihen finde ich immer schwierig, weil man da eigentlich eine ganze Menge vorher rechtlich abklären müsste oder auf dem Schaden sitzen bleibt, wenn es ganz blöd kommt. Aber es gibt ja auch schon professionelle Möglichkeiten sich Sachen zu leihen. Bei uns gibt es zum Beispiel einen Anbieter für Werkzeugen und Gartengeräte, bei dem wir letzten Sommer einen Hochdruckreiniger ausgeliehen habe. War nicht teuer und es bleiben eben keine rechtlichen Fragen offen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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