Macht Prokastination erfolgreicher?
Ich habe vor einigen Tagen eine sehr prokante These aufgeschnappt. Da hat jemand in einer Diskussion im Bus behauptet, dass Menschen, die zu Prokastination neigen und es auch aktiv betreiben, grundsätzlich erfolgreicher seien als andere Menschen. Begründet hat die Person das damit, dass das Gehirn trotz Prokastination ja die ganze Zeit an einer Lösung des Problems arbeiten würde und wenn man sich dann aktiv dran setzt, würde man viel weniger Zeit brauchen und wäre in kürzester Zeit viel erfolgreicher als wenn man von Anfang an aktiv die Aufgabe hätte bewältigen wollen.
Ich stimme hier nur teilweise zu. ich habe in Matheklausuren früher schon gemerkt, dass es effektiver ist, wenn ich mir alle Aufgaben durchlese und dann aber die Aufgaben zuerst bearbeite, mit denen ich etwas anfangen kann. Wenn ich dann die restlichen Aufgaben angehen wollte, wusste ich meistens schon in etwa, wie ich das Problem lösen muss. Also ganz aus der Luft gegriffen ist das ja auch nicht.
Aber wenn es um Hausarbeiten oder die Bachelorarbeit geht, bezweifle ich, dass diese Methode genauso erfolgreich sein wird. Denn da gehört viel mehr Aufwand dazu, allein was die Recherche, das rausschreiben von Zitaten und die Gliederung und das Schreiben der Arbeit selbst angeht. Das kann doch nur schief gehen, wenn man alles zwei Tage vor Abgabe macht.
Wie seht ihr das? Macht Prokastination tatsächlich erfolgreicher oder eher nicht?
Das kommt doch darauf an, was für ein Typ man ist. Manche betreiben Prokrastination ja so weit, dass sie gar keine Zeit mehr haben, die Aufgabe zu lösen. Oder sie denken eben nicht ständig im Hinterkopf über eine Lösung nach, sondern schieben die Aufgaben wirklich so erfolgreich vor sich her, dass sie sich tatsächlich nur um andere Dinge kümmern.
Im Mittelmaß mag es stimmen, dass man dann später unter etwas Druck besser arbeitet. Aber das trifft sicherlich nicht auf alle Fälle zu, in denen jemand mal eine Aufgabe vor sich hergeschoben hat. Wie du schon sagtest, hängt es auch stark von der Aufgabe selber ab. Und eben von etlichen anderen Faktoren.
Also als Strategie würde ich es nicht wählen und mich darauf verlassen. Man muss sich da halt selber kennenlernen. Ich war auch nie der Typ, der Hausarbeiten sofort mit großem Elan angegangen ist. Aber bis auf den letzten Drücker durfte ich auch nicht warten, weil ich auch nie Lust darauf hatte, tage- und nächtelang durchzuarbeiten.
Ich brauche ausreichend Pausen und will auch nie ganz auf mein Privatleben verzichten. Mit ein wenig Druck lief es dann aber immer ganz gut. Aber wenn ich es zu weit aufgeschoben hätte, hätte ich versagt und das Ganze komplett abgebrochen.
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